Hoheitszeichen Schema - ab 1985 | |
Aktiv | 1. März 1956 - 2. Oktober 1990 |
Land | DDR |
Streitkräfte | Nationale Volksarmee |
Grobgliederung | Struktur |
Stärke | Zuletzt 21.500; Davon:
|
Hauptsitz des Kommandos der Luftstreitkräfte | Strausberg |
Vergleiche: Geschichte
Bereits am 16.12.1950 legte das Referat zBV erste Pläne und Kostenrechnungen für mögliche Fliegerkräfte der DDR vor, veranschlagte Flugplätze sowie den Aufbau eines Flugzeugwerkes und einer Erprobungsstelle.
Als Bestandteil der Nationalen Volksarmee wurden die Luftstreitkräfte offiziell am 1. März 1956 gegründet. Vorläufer war die von Oktober 1953 bis Januar 1956 bestehende VP-Luft der Kasernierten Volkspolizei. Am 31. Mai 1957 wurde aus den bis dahin selbständigen Kommandos Luftstreitkräfte und Luftverteidigung das gemeinsame Kommando Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (LSK/LV) gebildet.
Wesentliches Element der Luftverteidigung war die Luftraumaufklärung mittels Radar. Diese Luftraumaufklärung erfolgte durch die Funktechnischen Truppen (FuTT) mit ihen Radarstellungen. Diese Luftraumaufklärung erfolgte in unterschiedlichen Bereichen, große Höhen, mittlere Höhen, niedrige Höhen, extrem niedrige Höhen und auch weitreichendes Radar. Sichergestellt wurde die Luftraumaufklärung über mehrere Funktechnische Batallione (FuTB) mit ihren Radarstellungen der Funktechnischen Kompanien ( FuTK). Die LSK/LV verfügte über 7 FuTB in der Friedensstruktur.
Die LSK/LV war neben der Luftverteidigung, dem Angriff aus der Luft und der Aufklärung auch für die Luftkriegsführung über See sowie die Unterstützung von Bodentruppen mit Hubschraubern zuständig, deckte also das gesamte Spektrum der Luftkriegsführung ab.
Mit Befehl vom 01. März 1984 begann der offizielle Aufbau der Armeefliegerkräfte. Im Stab des Kommandos der Landstreitkräfte wurde der Bereich "Fliegerkräfte" gebildet. Mit Wirkung vom 30. 11.1984 wurden die beiden Kampfhubschraubergeschwader 67 (KHG-3) und 57 (KHG-5) vom Kommando LSK/LV dem Kommando LaSK übergeben. Die Angehörigen der Armeefliegerkräfte trugen weiterhin die Uniformen der Luftstreitkräfte und blieben auch technisch / fliegerisch und in der Ausbildung mit den Strukturen der LSK/LV verbunden.
Die Flugzeuge der NVA-Luftstreitkräfte stammten größtenteils aus sowjetischer, teils auch aus tschechoslowakischer und polnischer Produktion. Ab Anfang der 1960er Jahren bis 1990 bildete die MiG-21 in vielfältigen Versionen die Speerspitze der Jagdflieger, welche ab Mitte der 1970er Jahre durch MiG-23 und ab 1988 durch MiG-29 verstärkt wurden. Als Jagdbomber dienten Anfangs vor allem MiG-Kampfflugzeuge der Typen Mig-17 F und MiG-23 BN, in den 1980er Jahren wurden zudem Suchoi-Jagdbomber des Typs Su-22 M4 beschafft.
Von den Kampfflugzeugen wurden einzig die ab 1988 eingeführten 24 Maschinen des Typs MiG-29 nach der Wiedervereinigung von der Luftwaffe der Bundeswehr für einige Jahre übernommen, alle anderen Kampfflugzeuge ausgemustert und zum Großteil verschrottet. Die Maschinen wurden vorher jedoch durch die Wehrtechnische Dienststelle 61 des Bundesverteidigungsministeriums genau unter die Lupe genommen, wobei vor allem die Su-22 einen bleibenden Eindruck hinterließ. Weiterhin übernahm die Flugbereitschaft der Bundeswehr aus den Beständen des Transportfliegergeschwaders 44 drei Passagiermaschinen des Typs IL-62M und zwei Passagiermaschinen des Typs TU-154M.
Die oberste Befehlsgewalt über sämtliche Kräfte der Luftverteidigung auf dem Gebiet der DDR oblag ausschließlich dem Oberfehlshaber der russ. Truppen
GSSD/WGT.
Dies galt auch für die LSK/LV Luftverteidigung. Stellvertretend für den Oberfehlshaber der GSSD/WGT konnte auch der Minister für Nationale Verteidigung der
DDR bzw. dessen Stellv. des Ministers und Chef der Luftstreitkräfte u. Luftverteidigung für die NVA Luftverteidigung Einsatzbefehle geben. Es hatte jedoch
grundsätzlich eine Abstimmung mit dem Hauptgefechtsstand der GSSD/WGT in Wünsdorf zu erfolgen.
Im Falle von Luftraumverletzungen handelte die GSSD/WGT eigenständig ohne Konsultation oder Abstimmung mit der LSK/LV der NVA.
Mit der Einführung von Luftverteidigungszonen im Luftraum der DDR ab 1989/90 übernahmen die russ. Armeebefehlshaber der Landarmeen die Befehlsgewalt in der
jeweiligen Luftverteidigungszone.
Die DDR-Luftstreitkräfte (LSK/LV) waren Mitte der 1980er Jahre wie folgt gegliedert:
Ausrüstung siehe:
Luftfahrzeuge in der DDR
Standorte siehe:
Standorte der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee