Aus der Chronik der LSK/LV der DDR
Die Geschichte der LSK/LV beginnt nach dem 2.Weltkrieg mit der Schaffung der (K)VP (hier am Beispel der (K)VP-See).
- 07.10.1949
- Gründung der DDR
- 12.10.1949
- Konstituierung der Regierung der DDR. Im neu gebildeten Ministerium des Innern entstanden unter der Leitung von Generalinspekteur der Deutschen
Volkspolizei Zaisser u.a.
die:
* Hauptverwaltung Deutsche Volkspolizei (HVDVP) sowie
* Hauptverwaltung Ausbildung (HVA)
Der HVA unterstehen die VP-Schulen und VP-Bereitschaften. Sie bildet damit
die Keimzelle des späteren Verteidigungsministeriums. Die Anrede
untereinander ist "Kamerad".
- 07.01.1950
- Einführung
einheitlicher schwarz-rot-goldener Mützenkokarden bei der Deutschen
Volkspolizei.
- 26.04.1950
- Otto Grotewohl,
Ministerpräsident der DDR, ernennt den Generalinspekteur der Deutschen
Volkspolizei, Heinz Hoffmann, zum Leiter der HVA.
- Herbst 1950
- Per 15.11.1951 beschloss der sowjetische Ministerrat in den Jahren 1952 bis 1954 insgesamt 220 deutsche Piloten auf der MiG-15 auszubilden.
- 31.10.1950
- VP-Generalinspekteur Heinz Hoffmann
befiehlt den Aufbau der Dienststelle HVA / Referat z.b.V. Dieses "Referat zur
besonderen Verfügung"; bildet die Keimzelle der VP-Luft.
- 01.11.1950
- Der neue Leiter dieses
- in einer Baracke der HVA-Zentrale Berlin-Adlershof
untergebrachten - Referats, VP-Generalinspekteur Heinz Keßler, nimmt seinen
Dienst auf.
- 16.12.1950
- Das Referat z.b.V. legt erste Pläne
und Kostenrechnungen für mögliche Fliegerkräfte der DDR vor, veranschlagt den Bau von
Flugplätzen, sowie den Aufbau eines Flugzeugwerkes und einer Erprobungsstelle.
- Ende 1950
- 19 Offiziere und 7 Unterführer /
Mannschaften der HVA sind mit Planungsarbeiten für künftige Luftstreitkräfte
beschäftigt. Das Kernproblem beim Aufbau eigener Luftstreitkräfte besteht für die DDR
darin, daß sie das gesamte Personal 'von der Pike auf' neu ausbilden muß. Im Gegensatz
dazu, war abzusehen, daß die BRD für ihre zukünftige Luftwaffe auf einen
"bewährten" Stamm zurückgreifen konnte. Der - erst Ende 1953 gelockerte
- Befehl Nr. 2/49 verhindert die Einstellung von ehemaligen Mitgliedern der NSDAP in den
Polizeidienst der DDR.
- Jan. 1951
- Das Referat zieht auf das Gelände
des alten Flugplatzes Berlin-Johannisthal um.
- 03.03.-30.05.1951
- Ein vorbereitender Lehrgang für
künftige Fachlehrer der technische Ausbildung beginnt auf Schloß
Sonnenstein, bei Pirna (Tarnnummer 400). Teilnehmer sind 70 bis 80
Offiziere, Leiter VP-Kommandeur R. Raubach.
- Mai 1951
- Umbenennung des Referats z.b.V. in
"HVA / Zweigstelle Johannisthal". Der Zweigstelle wird ein Wachzug der HVA unterstellt, da
auf dem Gelände ein zentrales Vorratslager für Ausrüstungs- und Versorgungswaren
eingerichtet wird.
- Mai bis Dez. 1951
- Auswahl geeigneter
Kader aus der HVA und dem zivilen Bereich für die zukünftige VP-Luft.
- 15.11.1951
- Der sowjetische Ministerrat
beschließt von 1952 bis 1954 insgesamt 220 deutsche Piloten auf der MiG-15
auszubilden.
- Ende 1951
- Mit den Vorbereitungen sind
inzwischen 34 Offiziere und 87 Unterführer / Mannschaften beschäftigt. Zur technischen
Ausstattung zählten maximal 9 Lkw, 12 Spezialfahrzeuge, 16 Pkw, zwei Hänger und ein
Krad.
- 15.02.1952
- Auf Befehl Nr. 1/52 des Leiters der
Zweigstelle Johannisthal startet der 1. Ausbildungslehrgang für Flieger der
DDR zur Vorbereitung auf des Flugunterrichts auf der MiG-15. Die 270 Teilnehmer
des "X-Lehrgangs" (Lehrgang 200) in der HVA-Dienststelle Pinnow (Tarnnummer
2107) werden auf die Ausbildung vorbereitet. Leiter des Lehrgangs ist
VP-Inspekteur Paul Wilpert
- Frühjahr 1952
- Der Wachzug der Dienststelle
Johannisthal wird sukzessive auf Bataillonsstärke aufgestockt.
-
- Beginn der Ausbildung von Spezialisten für Funkmeßstationen
-
- 01.03.1952
- Der 1. Techniker- und
Mechanikerlehrgang beginnt. Die Ausbildung erfolgte am Propellerjäger La-9,
weiterführend war eine Ausbildung an der MiG-15 vorgesehen.
Die die Schule der Verwaltung Aeroklubs über 5 Lehrflugzeuge La-9.
Diese standen auf dem Lehrflugplatz und wurden ausschließlich zur Ausbildung des ingenieurtechnischen Personals genutzt.
- 16.06.1952
- Auf Befehl des Ministers des Innern
der DDR, Willi Stoph, wird die Kasernierte Volkspolizei (KVP) geschaffen. In diesem
Zusammenhang entsteht parallel die VP-Luft und VP-See. Chef der KVP wird Generalinspekteur
Heinz Hoffmann, Chef der VP-Luft der Generalinspekteur der VP Heinz Keßler.
- 01.07.1952
- Offizielle Umbildung der HVA
in KVP sowie Beginn des Aufbaus der VP-Luft. Der Führungsstab zum Aufbau der
DDR-Luftstreitkräfte nennt sich ab diesen Zeitpunkt "Ministerium des Innern,
Volkspolizei-Luft, Berlin-Johannisthal".
- 15.07.1952
- Der "X-Lehrgang" verlegt
von Pinnow in die VP-Dienststelle Pirna II und wird personell aufgefüllt.
- 04.08.1952
- Der VP-Luft wird die
VP-Bereitschaft Zeithain mit 225 Offizieren und 575 Unteroffizieren /
Mannschaften unterstellt. Zweck: Bildung der ersten Jagdfliegerdivision
(JFD).
- 07.08.1952
- Gründung der Gesellschaft für Sport
und Technik (GST), für die vormilitärische Ausbildung der DDR-Jugend.
- 13.08.1952
- Auf Befehl des Chefs
der VP-Luft Nr. 16/52 wird die 1. Jagdfliegerdivision in Cottbus (VPD
600) gebildet. Die 1. JFD besteht aus drei Jagdfliegerregimentern, den
dazugehörigen drei Fliegertechnischen Bataillonen (FTB) und einer
Divisionsmechanikerschule.
- 25.08.1952
- Appell zum Abschluß der
personellen Aufstellung der 1. JFD in der Bautzner Kaserne. Die
VP-Angehörigen werden in ihre neuen Truppenteile verabschiedet.
- 01.09.-30.09.1952
- Theoretischer Lehrgang
für alle künftigen Piloten der VP-Luft in Cottbus.
- 01.09.1952 - 10.07.1953
- Techniker-Lehrgang in Cottbus.
In diesem wird das bereits strukturierte Technische Personal der drei Fliegerregimenter für die Wartung
von MiG-15 durch sowjetische Offiziere (mit Dolmetscher) ausgebildet.
- 22.09.1952
- Abreise des Lehrgangs
200 von Dresden-Neustadt nach Sysran an der Wolga. Leiter des Lehrgangs:
Hauptmann Leander Ratz.
- 17.09.1952
- Es beginnt die Einführung militärischer Dienstgrade in der KVP ab dem 07.10.1952.
Zudem wurden zu den khakifarbene Uniformen die blauen Kragenspiegeln nach russ. Vorbild eingeführt.
Die Piloten trugen goldene Embleme und Laufbahnabzeichen, die anderen
Angehörigen der VP-Luft silberne.
- 01.10.1952
- Erster Flugdienst zur
Piloten-Ausbildung der VP-Luft in den neu gebildeten 1. Fliegeregiment
Cottbus, 2. Fliegerregiment Kamenz und dem 3. Fliegerregiment Bautzen. Die Ausbildung
erfolgt durch Maschinen (Jak-18) sowjetischer Lehrregimenter mit
sowjetischen Hoheitsabzeichen, den "Roten
Stern".
- 07.10.1952
- Erster öffentlicher
Vorbeimarsch der Einheiten der KVP und VP-Luft bei der Demonstration zum
Republikgeburtstag in Berlin.
Einführung der Anrede "Genosse" anstelle von "Kamerad".
- 22.10.1952
- Beginn der Ausbildung von 271
Flugschüler des "X-Lehrgangs" in Sysran an der Wolga, Ziel: MiG-15 -
Piloten werden.
- Dez. 1952
- Gesamtbestand der KVP 90.250 Mann.
Die Ist-Stärke der VP-Luft wird mit 4.954 Mann, d.h. 2 Generale, 884 Offiziere, 585
Offiziersschüler (Kursanten), 488 Unteroffiziere und 2 995 Soldaten, angegeben. Von den
Offizieren haben zwar ca. 42 Prozent bereits in der Wehrmacht gedient, jedoch die
wenigsten in der Luftwaffe - die fachlichen Qualifikationen mußten weitgehend neu
erworben werden.
-
Per 01.12.1953 verfügten die Aeroklubs über 25x Jak-11 ; 35x Jak-18; 2x AN-2 und einem Personalbestand von 5 511 Mann.
- 18.12.1952
- Es wird von Walter Ulbricht die
Aufgabe formuliert, die "KVP zur militärischen Truppe zu entwickeln";.
Struktur der Aeroklubs der KVP 1953
- Anfang 1953
- Beginn des Aus- bzw.
Neubaus der Flugplätze Cottbus, Bautzen und Kamenz sowie
Rothenburg und Preschen.
-
- Die ersten FuMS vom Typ P-8 werden an den entstehenden Plätzen entfaltet.
- 10.01.1953
- Bildung einer
Fliegertechnischen Division (VP 300) in Bautzen sowie Verlegung am
01.05.1953 nach Augustusbad. Aufgrund anderer Strukturüberlegungen wird
diese Division bereits am 20.10.1953 wieder aufgelöst.
- Ende März / April 1953
- Die Sowjetunion liefert in Kisten
verpackt ca. 100 MiG-15 (Angaben schwanken zwischen 100 und 106) an die DDR, die Maschinen
werden aber noch nicht übergeben. Der o.g. Techniker-Lehrgang rüstet - fast als
"Abschlussprüfung" - diese Flugzeuge unter Anleitung der Lehrer und sowjetischer Offiziere auf. Erste "Schnupperflüge" von DDR-Piloten auf der
MiG-15UTI sowjetischer Lehrregimenter erfolgen.
- 01.03.1953
-
Nachdem die Mehrzahl
der Piloten die Ausbildung auf der Jak-18 erfolgreich abgeschlossen hat,
beginnt die Ausbildung auf der Jak-11. Das 1. JFR und das 3. JFR schulten in
Cottbus und das 2. JFR in Kamenz, bis zur Verlegung auf den Flugplatz
Dresden-Klotzsche, Ostern 1953. Im 1. Halbjahr werden 5 Flugzeug-
und 23 Kfz-Unfälle gemeldet.
- 03.06.1953
- Die sowjetische Führung informiert
die DDR - im Zusammenhang mit den inzwischen erfolgten politischen Kurswechsel (Stalin war
am 05.03.1953 verstorben) - "daß die Ausrüstung mit MiG-15 rückgängig gemacht und
eine Lizenzproduktion nicht stattfinden werde".
- 09.06.1953
- Der Aufbau regulärer
Streitkräfte der DDR wird ausgesetzt. Der Chef der VP-Luft erteilt den
Befehl zum Abbruch der Ausbildungsmaßnahmen auf der MiG-15. Fortsetzung der
Ausbildung auf Jak-11 und -18 als Polizeifliegerkräfte.
- 17.06.1953
- Umsturzversuch in der DDR -
die Ereignisse werden zum Anlaß genommen, die ausgelieferten und inzwischen "in Reih
und Glied" auf dem Flugplatz Cottbus stehenden MiG-15 wieder an die UdSSR
zurückgegeben. Bereits am 27.07.1953 waren alle Maschinen auf dem Luftweg verlegt.
Es gibt auch Aussagen, die Maschinen wären noch in den Kisten gewesen.
- August 1953
- Abzug des sowjetischen
Lehrregimentes aus Cottbus. Die Ausbildung erfolgt nun in Verantwortung der
JFR. Dabei werden sie weiter von sowjetischen Beratern unterstützt.
- 01.08.1953
- Im Rahmen der Zentralisierung der
Führung der KVP wird ein Hauptstab geschaffen und Generalleutnant Heinz Hoffmann werden
die KVP, VP-See und die VP-Luft unterstellt. Verlegung der Verwaltung VP-Luft, des
Wachkommandos, der Kfz- und D1-Kompanie von Berlin-Johannisthal nach Cottbus.
- Aug./Sept. '53
- Die UdSSR liefert 35 Jak-11.
- Sept. 1953
- Lediglich 3,5 % der KVP-Angehörigen
sind ehem. Offiziere, ca. 9 % Unteroffiziere und 19,5 % Mannschaften der ehem.
Wehrmacht. Trotzdem wird ihre Zahl ab 1956 noch deutlich reduziert.
- 23.09.1953
- Umbenennung der Verwaltung VP-Luft in
"Verwaltung der Aeroklubs" (VdAK). Folglich wird z.B. die 1. Fliegerdivision
Cottbus als Aeroklub (AK) geführt und ihre Regimenter 601 in Cottbus, 602 in Drewitz und
603 in Bautzen als 1., 2., und 3. Abteilung des AK.
- Okt. 1953
- Abbruch des "X-Lehrganges",
die 255 Piloten kehren "nur" mit der Flugbefähigung für die Jak-11 zurück.
Die UdSSR liefert 36 Jak-11 in Kisten verpackt nach Cottbus, davon 12 für das 2. Regiment
Drewitz.
- 15.11.1953
- Ein westlicher Spion im Stab der VdAK
schreibt in seinem Bericht: Die Aeroklubs dokumentieren in Struktur und Ausbildung, daß
sie zur Zeit "im wesentlichen noch den Charakter von Schulen haben, die wegen
fehlender Düsenflugzeuge für einen ernsthaften Einsatz noch nicht in Frage kommen."
- 01.12.1953
- Die VdAK verfügt über 35 Jak-11, 35
Jak-18, 2 An-2 sowie 5 La-9.
- Im Dezember wird am Flugplatz Drewitz die 3. Abteilung des 2. Aeroklubs formiert. (Das spätere JG-9)
- 14.12.1954
- Am Flugplatz Preschen wird die 2. Abteilung des 3. Aeroklubs formiert. (Das spätere JG-8)
- Ende 1953
- Der Personalstand der VdAK beträgt
5.511 Mann, davon 1.025 Offiziere, 853 Unteroffiziere, 2.258 Offiziersschüler (Kursanten)
und 2.375 Soldaten. Die freiwillige Dienstzeit beträgt drei Jahre.
- August 1954
- Taktische Übung der
Territorial-Verwaltung Süd (TV Süd) auf dem Truppenübungsplatz Nochten.
Erstmals nimmt daran eine Staffel des 3. Aeroklubs Bautzen (KVPD 800) teil.
- Ende 1954
- Die VdAK verfügt über 34 Jak-11, 34
Jak-18, 2 An-2, 3 Schleppflugzeuge Zlin Z-126 "Trener" sowie
zwei Reiseflugzeuge M-1 "Sokol" zur Ausbildung in den Schleppstaffeln
(Segelflugzeuge und Luftsack). Der Personalbestand beträgt inzwischen 6.782 Mann, davon
ca. 350 Piloten.
- 13.-
15.04.1955
- Auf einer Konferenz schließen acht
sozialistische Staaten Europas den Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und
gegenseitigen Beistand ("Warschauer Vertrag").
Teilnehmerstaaten waren die UdSSR, Polen, ČSSR, DDR, Bulgarien, Ungarn, Rumänien sowie
(bis 1968) Albanien. Damit übernimmt die DDR die Verpflichtung, ihren Teil zur
Verteidigungskraft dieser Militärkoalition zu leisten. Quantitativ und Qualitativ ist sie
jedoch noch nicht in der Lage, einen selbständigen Beitrag zu leisten.
- Okt. 1955
- Nochtener Übung - die gezeigten Leistungen überzeugen die politische Führung der UdSSR
sowie der DDR, daß die Einheiten nunmehr reif sind, eine reguläre Armee zu bilden: In
dieser Übung waren alle drei Aeroklubs involviert, die Flieger zeigten ihr frisch
erworbenes Können. Die größte Leistung vollbrachte jedoch - wie immer - die Infantrie.
So maschierte das Infantrie-Regiment Halle / Saale innerhalb von 18 Stunden von ihrem
Standort aus 280 km nach Nochten und griff noch aus der Bewegung in die
"Kämpfe" ein!
- Ende 1955
-
Die VdAK verfügt über 99 Jak-11 und
34 Jak-18 Der Personalstand beträgt 9.047 Mann.
- 18.01.1956
- Beschluß der Volkskammer der DDR zur
Schaffung der Nationalen Volksarmee und eines
Ministeriums für Nationale Verteidigung.
Generaloberst Willi Stoph wird zum Minister ernannt. Bei der steingrauen Uniformierung
wird bewußt an den "alten deutschen Traditionen der Volksbefreiungsarmeen"
angeknüpft.
- 09.02.1956
- Beschluß des Ministerrates der DDR
über die Bildung des Ministeriums für Nationale Verteidigung, der Führungsorgane der
Militärbezirke, der Luftstreitkräfte, der Luftverteidigung sowie der Seestreitkräfte.
- 10.02.1956
- Auf Beschluß des
Ministers für nationale Verteidigung bestehen die LSK und die LV der
zukünftigen NVA aus Fliegerdivisionen und einer Flak-Division.
- 22.02.1956
- Gemäß Befehl 15/56 "Maßnahmen
zur Bekämpfung von Ballons über dem Territorium der Deutschen Demokratischen
Republik" sind tagsüber je ein Paar Jak-11 auf den Flugplätzen Cottbus, Drewitz,
Bautzen ständig einsatzbereit. Das erste Bereitschaftssystem war eingerichtet.
- 01.03.1956
- Die ersten Einheiten der
Nationalen Volksarmee (NVA) werden gebildet, das Ministerium und die Stäbe der
Luft- und Seestreitkräfte sowie der Militärbezirke nehmen ihre Tätigkeit auf. Nachdem
bereits 1954 der Hauptstab der KVP die Kaserne am Flugplatz Strausberg, bei Berlin,
bezogen hatte, befindet sich dort nunmehr das Ministerium für Nationale Verteidigung der
DDR. In den Reihen der NVA stehen rd. 100.000 Mann unter Waffen. Zur Ausbildung in
den Luftstreitkräften stehen die Flugzeugtypen Jak-18 und Jak-11 sowie
Fliegerabwehrgeschütze der Kaliber 37 und 85 mm zur Verfügung.
Chef der
LSK wurde Generalmajor Zorn und Chef der Luftverteidigung Oberst Bauer.
- 12.04.1956
- Der Ministerrat der DDR
beschließt die Einführung eines Fahneneides und die
Verleihung von Truppenfahnen an die Verbände und Truppenteile der NVA.
- 01.05.1956
- Erste Truppenparade der NVA in
Berlin.
- 04.06.1956
- Erste Konferenz der besten
Flugzeugführer der Luftstreitkräfte in Cottbus.
- 01.09.1956
- Generalmajor Heinz Keßler wird Chef
der LSK.
- 04.- 07.09.1956
- Die Luftstreitkräfte der DDR nehmen
an ihrem ersten Manöver (Truppenübung Schwerin) teil, wo sie im Zusammenwirken mit
anderen Waffengattungen eine angenommene See- und Luftlandung abwehren. Gemäß Befehl
107/56 wurden eingesetzt: 20 Jak-11 zur Darstellung der Seiten "rot" und
"blau", 4 Jak-11 als Aufklärungskette "blau", je eine An-2 als
Aufklärungsflugzeug "blau" bzw. Transportflugzeug (Fallschirm-Absetzflugzeug).
Einsatzflugplatz ist Tutow.
- Sept. 1956
- Die Aeroklubs werden in Fliegergeschwader umbenannt und schrittweise in die NVA eingegliedert.
- An den Flugzeugen der
Luftstreitkräfte werden deutsche Hoheitsabzeichen (Rhombus mit Schwarz/Rot/Gold, noch
ohne Emblem) angebracht.
Die ersten MiG-15 werden für die DDR-LSK registriert.
- 28.-30.09.1956
- I. Kultur- und Sportfest der LSK in
Cottbus. An der Flugveranstaltung nehmen neben Maschinen der NVA, Flugzeuge aus der VR
Polen und CSR teil.
- 30.09.1956
- Durch die Flugzeugführer Reichel,
Cartburg und Gresch des FG-1 wird auf o.g.g Kultur- und Sportfest
Kunstflug auf der MiG-15bis vorgeführt. Dabei kommt es am Flugzeug von Oberleutnant
Reichel (Verbandsführer) zu einer Havarie in der Luft, in deren Folge er in Drewitz
notlanden muß. Etwa 50.000 Zuschauer verfolgen die Flugvorführungen.
- Oktober 1956
- Sowjetische Fluglehrer machen das
leitende fliegende Personal der Luftstreitkräfte mit dem Strahljagdflugzeug MiG-15bis
vertraut. In der Folge geschieht die Umschulung des gesamten Personals.
- 18.10.1956
- Mit Beschluß des Präsidiums des
Ministerrates der DDR wird der 1. März jedes Jahres zum Tag der Nationalen Volksarmee
erklärt.
- 01.12.1956
- Alle Befehle und Anordnungen der KVP,
VP-Luft /-See treten außer Kraft, diese Organisationen sind zum 31.12.1956 aufgelöst.
Sie hatten ihre Aufgabe, Ausbildung neuer Kader für die zukünftigen Streitkräfte der
DDR, erfüllt.
- Dez. 1956
-
Bildung der Transportfliegerschule (TFS) in Dessau auf dem Gelände des Junkers-Werkflugplatzes
- Zwei Truppenteile der
Flakartilleriedivision beginnen mit der Ausbildung Geschützen des Kalibers 85
mm mit Feuerleiteinrichtung.
- Ende 1956
- Die Fliegergeschwader der NVA sind zu
Handlungen unter einfachen Wetterbedingungen am Tage fähig.
- Frühjahr 1957
-
In den Luftstreitkräften beginnt die theoretische und fliegerische Ausbildung auf Hubschraubern des Types Mi-4
- 16.02.1957
- Der Vorsitzende des Zentralvorstandes
(ZV) der GST, Richard Staimer, erklärt einem Reporter der Zeitung "Volksarmee", daß
sich rd. 10.000 GST-Mitglieder freiwillig zum Dienst in der NVA gemeldet haben, darunter
1.530 Flugsportler der GST.
- 31.05.1957
- Das gemeinsame Kommando
Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (LSK/LV) wird gebildet und bezieht
neuerrichtete Kasernen in Strausberg an der Gemarkung zu Eggersdorf. Zum Chef der LSK/LV
und damit zu einem Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung wird
Generalmajor Keßler berufen.
- April 1957
- Die Truppen der Luftverteidigung der
NVA übernehmen in enger Zusammenarbeit mit der Luftverteidigung der Sowjetunion den
Schutz des Luftraumes der DDR.
- 01.05.1957
- Es treten zum ersten
Mal fliegende Verbände der NVA an die Öffentlichkeit. Während der Maidemonstration
überfliegen MiG-15 in Kettenformationen Dresden. Verbandsführer ist Oberstleutnant
Reinhold, der spätere Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung und Chef
der LSK/LV.
- Juli 1957
- Während die Umschulungen auf den Typ
MiG-15 noch laufen, beginnen die ersten Flugzeugführer mit Unterstützung sowjetischer
Fluglehrer bereits die Ausbildung auf MiG-17 (in den Versionen F und PF). Noch 1957 werden
die ersten MiG-17 (aus polnischer Produktion) zugeführt. Der Allwetterjäger MiG-17 war
in Folge das erste Standardjagdflugzeug der NVA.
- Sommer / Herbst 1957
- Punktuelle Teilnahme an ersten
gemeinsamen Truppenübungen der Landstreitkräfte der NVA mit sowjetischen Truppen.
Während im Sommer noch MiG-15-Ketten teilnahmen, fliegen im Herbst bereits MiG-17 zur
Unterstützung eines mot. Schützenverbandes.
- 30.08. - 01.09.1957
- An diesem Wochenende findet in Cottbus, im Rahmen des zweiten Kultur- und Sportfestes der
(nunmehrigen) LSK/LV, eine Flugschau statt:
Die LSK/LV der NVA, die Luftstreitkräfte der UdSSR, der CSR und Polens auch Flugsportler
der GST und des Armeesportvereins (ASV) sind an dieser Flugschau beteiligt. Die polnische
und die tschechoslowakische Kette waren in der Zeit des Kultur- und Sportfestes in Drewitz
stationiert. Oberleutnant Hartmann (Z-226) und der GST-Flieger Horst Voigt (Jastrzab)
zeigen zum erstenmal in Europa Kunstflug im Flugzeugschlepp. Eine Batterie der
Luftverteidigung der NVA führt über ein Kommandogerät gesteuerte Flak-Geschütze vor.
Zum Kunstflug werden Verbände der Jagdflugzeug- Typen MiG-15, MiG-17 und MiG-19
vorgeführt.
- Nov. 1957
- Beginn des Aufbaus eines
Funkmeßsystems durch die funktechnischen Truppen der LSK/LV.
- 11.02.1958
- Die Volkskammer der DDR nimmt das
"Gesetz über den Luftschutz in der DDR" an.
- 24.05.1958
- Auf der Tagung des Politischen
Beratenden Ausschusses der Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages in Moskau wird die
Aufnahme der NVA der DDR in die Vereinten Streitkräfte bestätigt.
- Juni 1958
- Das fliegende Personal der LSK/LV
beginnt mit der Ausbildung auch unter schwierigen meteorologischen Bedingungen am Tage.
- Sept. 1958
- Es beginnt die fliegerische Ausbildung
unter einfachen Bedingungen bei Nacht.
- bis 1958/59
-
Schrittweise Ausrüstung mit
moderner Flakartillerie vom Kaliber 57 und 100 mm.
Beginn der Einführung der MiG-17PF.
- 26.06.1959
- Befehl des Verteidigungsministers zur Einführung
des ersten Kampfanzuges mit Tarndruck (Flächendruck) und des Sturmgepäcks (Teil I und
II) bei den Land- und Luftstreitkräften.
- Aug. 1959
-
Im August 1959 stellt der Minister für nationale Verteidigung mit einem Befehl die Weichen für die zukünftigen Hubschrauberkräfte der Volksmarine.
Innerhalb des Hubschraubergeschwaders 34 (Brandenburg-Briest) wird im September 1959 eine Seekette gebildet, die von Stralsund-Parow aus im Interesse der
Volksmarine handeln soll.
- Sept. 1959
- Die Umschulung von Flugzeugführern
auf das Abfangjagdflugzeug MiG-19 beginnt. Das mit Luft-Luft-Raketen ausgerüstete
Jagdflugzeug erhöht den Kampfwert und die Gefechtsmöglichkeiten der LSK/LV
beträchtlich. Allerdings kann die Einführung dieser Maschinen, aufgrund der geringen
Stückzahl - es wurden lediglich 24 Maschinen für das JG-3 eingeführt - und der
technischen und fliegerischen Probleme mit diesem Überschalljagdflugzeug, nur als
Zwischenschritt zur MiG-21 angesehen werden.
- 21.- 25.09.1959
- Verbände der Land- und
Seestreitkräfte der NVA üben im Zusammenwirken mit den Luftstreitkräften die Abwehr
einer Seelandung und die Vernichtung gelandeter See- und Luftlandekräfte.
- Okt. 1959
- Festlegung des eigenen
DDR-Hoheitsabzeichens (auf der Spitze stehendes Quadrat in den Farben Schwarz/Rot / Gold
mit dem Staatswappen in der Mitte) auf der Grundlage des Gesetzes über das Staatswappen
der DDR vom 30.09.1959.
- Dez. 1959
- An der Fakultät LSK/LV der
Militärakademie "Friedrich Engels" beginnt die Ausbildung von Offiziershörern.
- 22.06.1960
- Der Verteidigungsminister,
Armeegeneral W. Stoph, ordnet die Einführung des neuen Hoheitsabzeichens an Flugzeugen
der NVA an.
- 14.07.1960
- Generaloberst Heinz Hoffmann wird
Minister für Nationale Verteidigung.
- Sept. / Okt. 1960
- Truppenübung der LSK/LV mit dem
Schwerpunkt: Abwehr einzelner Flugzeuge, kleiner Gruppen und unbemannter
Luftangriffsmittel am Tage und der Nacht in allen Höhenbereichen.
- 28.02.1961
- Eröffnung des Armeemuseums Potsdam.
- 16.05.1961
- Fliegergeschwader 9 wird auf den erweiterten Flugplatz Karlshagen verlegt.
- 13.08.1961
- Die Staatsgrenze zu
Westberlin wird gesichert.
- 20.09.1961
- Verabschiedung des "Gesetzes zur
Verteidigung der DDR".
- 01.12.1961
- Beginn der Bildung von
Luftverteidigungsdivisionen (LVD) aus den Flieger- und Flakverbänden der LSK/LV.
- 1962 / 1963
- Schrittweise Einführung des
Staatswappens auf den Kokarden der Uniformmützen.
- 24.01.1962
- Die Volkskammer verabschiedet
das Wehrpflichtgesetz.
- 01.05.1962
- An der Mai-Parade der NVA nehmen
erstmalig Einheiten mit Fliegerabwehrraketen teil, eben jenem Typ, mit dem genau zwei
Jahre zuvor der US-Spionageflieger Gary Powers über Swerdlowsk abgeschossen wurde.
- Den Luftstreitkräften und den
Truppen der Luftverteidigung der NVA werden zur Sicherung des Luftraumes der DDR
Teilaufgaben im Diensthabenden System (DHS) der Warschauer Vertragsstaaten zugewiesen.
- 20.06.1962
- Erster Start einer MiG-21 der DDR in
Marxwalde (JG-8 "Herrmann Matern"), dieser Flugzeugtyp sollte - in vielfältigen Modifikationen - bis zum
Ende der DDR die Hauptwaffe der Jagdfliegerkräfte bilden.
- 05.- 10.10.1962
- Neben Truppen der Sowjetarmee und der
Polnischen Armee nehmen Einheiten der LSK/LV an dem gemeinsamen Manöver "Baltyk -
Odra" teil, im Verlaufe der Manöverhandlungen kommt es "zu herzlichen
Begegnungen von Soldaten, Unteroffizieren und Offizieren der in Waffenbrüderschaft
vereinigten Armeen der Staaten des Warschauer Vertrages."
- 23.10.1962
- Der Oberkommandierende der
Vereinigten Streitkräfte des Warschauer Vertrages löst wegen der Kuba-Krise
die "Erhöhte Gefechtsbereitschaft" aus. In den LSK/LV wird die Hälfte der
Feuerabteilungen der Fla-Raktentruppen und bei den Fliegerkräften insges. 13 Ketten (am
Tage) bzw. 5 Ketten (in der Nacht) in die Bereitschaftsstufe II überführt.
- 1963
-
Einführung des Übungsjagdflugzeug
L-29 "Delphin".
- 23.- 27.04.1963
- Eine gemeinsame
Luftverteidigungsübung des Oberkommandos der Vereinten Streitkräfte des Warschauer
Vertrages.
- 11.-12.08.1963
- Eine gleichartige Übung findet
statt. Bei beiden Übungen wird als Aufgabe gestellt, überraschende Luftangriffe unter
allen Bedingungen und Wetterlagen, auch bei Einsatz von Massenvernichtungswaffen und bei
Störungen durch den Gegner abzuwehren.
- 09.- 14.09.1963
-
Im Süden der DDR findet erstmals auf dem Territorium der
DDR, unter Leitung des Ministers für Nationale Verteidigung, Armeegeneral Heinz Hoffmann
- nach dem Plan des Vereinten Oberkommandos der Staaten des Warschauer Vertrages - ein
gemeinsames Manöver der NVA, der Sowjetarmee, der polnischen und tschechoslowakischen
Volksarmee unter dem Namen "Quartett" statt. Es stand unter der Losung
"Klassenbrüder sind Waffenbrüder!"; Beim diesem Manöver kommen 323 Flugzeuge
und Hubschrauber zum Einsatz.
- 11.11.1963
- Vollständige Einbeziehung der LSK/LV
in das Diensthabende System des Warschauer Vertrages.
- 01.03.1964
- Ab dem Jahr 1964 werden in der NVA
auf Befehl des Verteidigungsministers an Verbände, Truppenteile, Schulen, Kasernen,
Schiffe und Boote Namen historischer Persönlichkeiten verliehen. An diesem Tag der
Nationalen Volksarmee erhält die Offiziersschule der LSK/LV den Traditionsnamen
"Franz Mehring".
- 04.10.1964
- Generalmajor Reinhold verleiht der
ersten LSK/LV-Kaserne einen Traditionsnamen ("Walter-Stoecker-Kaserne").
- 08.05.1965
- Zur Ehrenparade der NVA und GSSD,
anläßlich des 20. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus in Berlin, fahren erstmal
Fahrzeuge der NVA mit eigenem (kreisrunden) Hoheitskennzeichen. Die Hoheitsabzeichen an
den Fahrzeugen der NVA wurden seit Januar 1964 eingeführt, nachdem diese Zeichen schon im
Herbst 1963 beim Manöver Quartett erstmals beobachtet wurden. Aber erst Anfang der 70er
Jahre haben sich die Hoheitskennzeichen endgültig an allen Kfz der NVA durchgesetzt.
- 14.05.1965
- Anordnung Nr. 2/65 des Chefs
Rückwärtige Dienste der NVA zur schrittweisen Einführung des neuen Felddienstanzuges, auch
"Kampfanzug 64" oder deutlich häufiger "Einstrich-Keinstrich"
genannt, in der NVA. Dieser Kampfanzug fand, mit verschiedensten Veränderungen, bis zum
Schluß Verwendung.
- 16.- 22.10.1965
- Im Südwesten der DDR findet das
Manöver "Oktobersturm" statt. Beteiligt sind die Land- und Luftstreitkräfte
der DDR, Polens, der ČSSR und der Sowjetunion. Dabei stehen 400 Flugzeuge und Hubschrauber
im Einsatz. Ein Jagdgeschwader der NVA ist mit rund 100 Einsätzen beteiligt. Bei der
Manöver-Auswertung werden besonders die Leistungen der Jagdbomber-, Bomber- und
Abfang-Jagdgeschwader der beteiligten Armeen und der für sie zuständigen Funkleitstellen
gewürdigt, da ihre Einsätze durch schwierige meteorologische Bedingungen wie Nebel und
die besonders große Flugdichte im Manöverraum erschwert waren.
- Ende 1965
- Der Oberkommandierende der Truppen
des Warschauer Vertrages, Marschall Gretschko, sagt zum Einsatzwert der NVA, sie habe in
großangelegten operativ-taktischen Manövern bewiesen, daß ihre Stäbe und
Spezialtruppenteile in jeder Lage erfolgreich zu handeln verstehen.
- 01.03.1966
- Zum 10. Jahrestag der NVA erhält das
JG-9 als erstes Geschwader einen Ehrennamen ("Heinrich Rau").
- 19.10.1966
- Die Gemeinde Syhra (Kreis Geithain)
entgeht nur knapp einer Katastrophe. Das bereits brennende Flugzeug von Oberst Schandakow
und Major Wladimirow wird von den sowjetischen Piloten unter Opferung des eigenen Lebens
noch in geringer Höhe über den Ort hinweg gesteuert.
- 15.03.1967
- Der Stellvertreter des Ministers für
Nationale Verteidigung und Chef der LSK/LV, Generaloberst H. Keßler, wird als Chef des
Hauptstabes der NVA eingesetzt, Neuer Chef der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung wird
Generalleutnant Herbert Scheibe.
- 18.08.1968
-
V. Weltmeisterschaften im
Motorkunstflug in Magdeburg: Um 14.30 Uhr eröffnet ein Verband der NVA, bestehend aus
einer Stabsmaschine Tu-124 und vier MiG-21, die Großflugschau. Ein MiG-17 Verband, ein
L-29-Verband und ein MiG-21-Verband zeigen Kunstflugübungen,
mit Hubschraubern vom Typ Mi-4 werden Lande- und Startmanöver im Verband vorgeführt. Den
Höhepunkt bildet der Start mit Starthilfsraketen einer MiG-21 (Pilot Oberstleutnant
Ammers), die bereits nach 200 m Startstrecke vom unbefestigten Gras-Flugplatz Magdeburg
abhebt.
- 21.08.1968
- Kurz nach 1.00 Uhr morgens, wird für
die gesamte NVA die Stufe "Erhöhte Gefechtsbereitschaft" ausgelöst. Streitkräfte des
Warschauer Vertrages "sicherten militärisch die sozialistischen Errungenschaften in
der Tschechoslowakei." Kampfeinheiten der
NVA greifen jedoch nicht ein und verbleiben auf dem Territorium der DDR.
- Okt. 1969
- 1. Flugsicherheitskonferenz der LSK/LV
- 10.07.1970
- Erstmals landen zwei Piloten der
LSK/LV (mit MiG-21) auf einem Autobahnabschnitt.
- 11.10.- 10.11.1970
- Das Manöver "Waffenbrüderschaft" der
Vereinten Streitkräfte der Staaten des Warschauer Vertrages wird unter Leitung des
Ministers für Nationale Verteidigung der DDR, Armeegeneral Heinz Hoffmann, auf dem
Territorium der DDR durchgeführt. Daran nehmen 73.500 Soldaten, davon 41.000 der NVA,
teil. Es kommen u.a. 500 Flugzeuge sowie 110 Hubschrauber zum Einsatz. Offizielles Ende
ist erst am 18.11. mit einer Feldparade.
- Ab 1971 erfolgte der Aufbau von Fliegerkräften zur Gefechtsunterstützung der Landstreitkräfte.
Mit dem Jagdbombergeschwader-31 ( JBG-31) wurde der erste fliegende Verband geschaffen, der im direkten Zusammenwirken mit den Landstreitkräften eingesetzt werden
sollte.
In das JBG-31 war als 3. Staffel eine Aufklärungsfliegerstaffel aufgestellt- die später als Aufklärungsfliegerstaffel 31 (AFS-31) eine selbständige Formation
darstellen sollte.
- 25.02.1971
- Der
Offiziersschule der LSK/LV
"Franz Mehring" wird während eines Festaktes vom Stellvertreter des Ministers
für Nationale Verteidigung Generalleutnant Allenstein im Auftrag des Ministers für
Nationale Verteidigung der Status einer Offiziershochschule verliehen.
- 02. und 03.03.1971
- III. Tagung der
Verteidigungsminister des Warschauer Vertrages:
Es wird u.a. eingeschätzt, das die Flak zur Truppenluftabwehr überholt ist. Die
vergangenen Kriege in Nahost und Vietnam hatten gezeigt, das zum Abschuß eines modernen
Flugzeugs tausende Grananten, aber "nur" 4 bis 5 Raketen nötig sind. Die
vorhandenen Fla- Raketensysteme GUB, KRUG, STRELA I und II sowie die Fla-SFL SCHILKA, die
die Bekämpfung der Luftziele in Höhen von 0 bis 25.000 m ermöglichen, sind jedoch zu
wenig vorhanden und zu teuer.
- 01.03.1972
- Generalmajor Wolfgang Reinhold wird
Chef der LSK/LV
- 24.03.1972
- Das Armeemuseum Dresden wird
eröffnet.
- 24.08.- 16.09.1972
- Auf dem Territorium der ČSSR
wird die gemeinsame Übung der Vereinten Streitkräfte der Teilnehmerstaaten des
Warschauer Vertrages "Schild 72" durchgeführt. Truppenteile und Stäbe der
LSK/LV der NVA nehmen erfolgreich daran teil.
- 03.01.1974
- Die ersten Fähnriche des mit
Ministerbefehls Nr. 168/73 geschaffenen Fähnrichkorps der NVA werden ernannt.
- 07.10.1974
- Erstmalig wird der Titel
"Verdienter Militärflieger der DDR" verliehen.
- Nov. 1977
- Das Übungsjagdflugzeug L-39
"Albatros" wird eingeführt.
- 29.11.- 02.12.1977
- X. Tagung der Verteidigungsminister
des Warschauer Vertrages:
Der sowjetische Verteidigungsminister Ustinov äußert sich dem DDR-Verteidigungsminister
Hoffmann in einem persönlichem Gespräch dahingehend, daß er die kurzfristige
Einführung einer Staffel MiG-25 für die NVA für wünschenswert hielte. "Mit diesem
modernen Flugzeug könnten die Piloten der Nationalen Volksarmee ohne Schwierigkeiten auf
das Territorium Frankreichs wirksam werden." Diesem Wunsch wird in Folgen nicht
entsprochen. Im Ergebnis dieses Gesprächs wird jedoch das moderne Fla-Raktensystem S-200
"WEGA" eingeführt. Hoffmann dazu an Erich Honecker: "Ein System dieses
modernsten Typs, ..., ist mit 20 bisherigen Fla-Raketenrampen des Typs S-75
"WOLCHOW" zu vergleichen."
- 26.08.- 03.09.1978
- Oberstleutnant Sigmund Jähn
als erster Deutscher im All (mit Sojus 31 zu Salut 6)
- 07.10.1979
- Luftparade anläßlich
des 30. Jahrestages der DDR über Berlin, Kommandeur des fliegenden Verbandes war Oberst
Henry Richter.
- Sept. 1980
- Die LSK/LV nehmen erfolgreich am
Manöver "Waffenbrüderschaft 80", das unter der Leitung des Ministers für
Nationale Verteidigung der DDR auf dem Territorium der DDR stattfand, teil.
- 01.03.1984
- Mit Befehl beginnt der offizielle Aufbau der Armeefliegerkräfte. Im Stab des
Kommandos der LaSK wurde der Bereich "Fliegerkräfte" gebildet.
- 03.04.1984
- Erster Testflug zum Unternehmen
"Diskant" ("Relais"). Dabei u.a. die "373", eine in Dresden zur
Funkaufklärung umgerüsteten AN-26(SM). Die Maschine hatte im Frachtraum
mobile Arbeitsplätze und Spezialausrüstung zum Abhören des grenzsnahen Funkverkehrs der
NATO, sie wird bei ihren Einsatz über der offenen Ostsee (Unternehmen
"Diskant") auch von dänischen F-16 begleitet.
- 07.10.1984
- Anläßlich des 35. Jahrestages der
DDR überfliegt ein Hubschrauberverband der NVA die Ehrentribüne in Berlin.
- Dez. 1984
- Bereits ca. 3 Jahre vor Einführung
der MiG-29 werden wahrscheinliche Liefermängel (Plan!) durch die DDR angemahnt:
- Flugzeugraketen K-73 220 St.
Bedarf, 150 St. zugesagt = 68 %
- Flugzeugraketen K-27R 192 St. Bedarf,
72 St. zugesagt = 38 %
- Flugzeugraketen K-27T 166 St. Bedarf
72 St. zugesagt = 43 %
- Frühjahr 1985
- Transportflieger der NVA leisten
Hilfe bei der Bekämpfung der Dürrekatastrophe in Äthiopien.
- Dez. 1985
- Als Preis für die Su-22M stehen nach
Auffassung der DDR je Flugzeug 30 bis 33 Mio. Mark zur Diskussion.
- Herbst 1987
- Einführung der MiG-29 im JG-3
- 11.07.1988
- Heinz Kessler berichtet Erich
Honecker über die Einführung der MiG-29, sowie die geplante Anschaffung des
Schlachtflugzeugs Su-25K, des Kampfhubschraubers Mi-28 und des U-Boot-Abwehrhubschraubers
Ka-28 für die Marineflieger.
- 16.06.1989
-
Mit Beschluß des Nationalen Verteidigungsrates der DDR wird das Jagdgeschwader 7 mit 915 Soldaten bis zum 31.12 aufgelöst.
- 24.11.1989
- Generalleutnant Rolf Berger wird
neuer Chef der LSK/LV
- 06.12.1989
- Auflösung des Nationalen
Verteidigungsrates
- 01.01.1990
- Übergang bei der Anrede der
Armeeangehörigen von "Genosse" bzw. "Genossin" auf "Herr"
bzw. "Frau/Fräulein".
- 07.05.1990
- Voraussetzungsloser Zivildienst mit
gleicher Dauer wie der Wehrdienst wird eingeführt.
- 20.07.1990
- Neue "Vereidigung"
der NVA-Berufsoldaten. Das DDR-Emblem wird bei allen von den Kokarden der Mützen entfernt
und durch die sog. "Reichsbahnkokarde" ersetzt.
- 30.08.1990
- Befehl bis zum 28. September 1990 die
Gefechtsfahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge zu entmunitionieren.
- 04.09.1990
- Letzte Einberufungen zur NVA.
- 24.09.1990
- Offizielle Herauslösung der DDR aus
dem Warschauer Vertrag.
- 02.10.1990
- Alle Ehren-, Traditionsnamen der NVA
werden ausdrücklich "abgerüstet".
- 02.10.1990, 24.00 Uhr
- Die DDR, die NVA und ihre Luftstreitkräfte hören auf zu bestehen.
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Datum der letzten Änderung : Jena, den: 15.06. 2022