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Auslassungen zur Geschichte der KVP der DDR

und der (K)VP-See im Besonderen



Die Geschichte der LSK/LV ab 1949 wird in diesem Abschnitt beschrieben.

Eine Zeitleiste

15.06.1945
in der sowjetischen Besatzungzone (SBZ) werden provisorische Polizeiformationen gebildet. Diese Polizeiformationen unterstanden den Innenministern der 5 Länder mit deren Bildung.
Sie strukturierten sich von oben nach unten:
- Landespolizeibehörden
- Orts- bzw. Kreisbehörden
- Reviere
- Gruppenposten oder einzelposten
Einen direkten Einfluß auf Aufgaben hatten die jeweiligen Organe der Besatzungsmacht also der sowjetischen Militäradministration (SMAD).
Diese Polizeikräfte wurden vorrangig zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit eingesetzt. In der Praxis hieß das Kampf dem allgegenwärtigen Schiebertum, aber auch Kampf den Banden, die überall im Lande unterwegs waren um Sabotage oder Plünderung zu betreiben.
 
September 1945
Der Alliierte Kontrollrat befaßt sich mit der Lage an der Demarkationslinie (D-Linie). Er verfügt die Sperrung und Kontrolle, der Übertritt von einer zur anderen Seite wurde Erlaubnispflichtig.
Damit entsteht auch die Aufgabe Sicherungsaufgaben an dieser D-Linie zu erfüllen. Die Verantwortung trägt dafür die SMAD setzt jedoch auch Polizisten der SBZ dazu ein. Es sind in der Regel gemischte Posten.
 
November 1946
In der SBZ wird auf Weisung der SMAD eine Grenzpolizei mit einer Stärke von zunächst 2.543 Mann aufgebaut. Sie ist zunächst Hilfsorgan der SMAD. In Niedersachsen, Hessen und Bayern geschieht gleiches unter Hoheit der jeweiligen Besatzungsmacht.
 
Juli 1947
Die Grenzpolizisten werden einheitlich mit einer dunkelblauen Uniform ausgestattet und mit Karabiner "K98" und italienischer Pitole "Beretta" ausgerüstet.
Der nichtgenehmigte Grenzübertritt untersteht ab sofort der Strafe!
 
Oktober 1947
In einer Weisung der SMAD erläßt die DVdI Schußwaffengebrauchsbestimmungen für die Grenzpolizei. Bis dahin war die Waffenanwendung für ostdeutsche Grenzpolizisten generell verboten.
 
21./22.04.1948
In Werder/Havel informiert W.Ulbricht auf einer Konferenz der Innenminister der Länder über die Absicht der Schaffung einer Kasernierten Polizei.
 
Mai/Juni
Die SMAD gestattet die Aufstellung kasernierter Polizeikräfte in einer Stärke von 10.000 Mann.
 
Februar 1950
Die Hauptabteilung zur besonderen Verwendung (HV z.b.V.) wird als Vorläufer der Hauptverwaltung Seepolizei (HVS) aufgestellt.
 
Juni 1950
Die HV z.b.V. wird zur Hauptverwaltung Seepolizei (HVS).
Die junge Seepolizei verfügt über
6 Minenräumboote
2 Minenleger
1 Minensucher
1 Fischereischutzboot

die Werften erhalten die Genehmigung zum Bau von 24 Minensuchbooten. Zusätzlich verfügt die HVS über einen Fliegerhorst in Parow und den Heimathafen Wolgast.
Der Personalbestand entwickelt sich von 2.071 Mann im Dezember 1950 auf 2.558 Mann im Dezember 1951 und auf 5.904 Mann im Dezember 1952.
Der Leitungsstab der HV z.b.V. und später HVS befindet sich in Berlin-Niedrschönhausen, die Schiffsstammabteilung in Kühlungsborn, die Räum- und Küstenschutzdivision in Wolgast und die Berge- und Rettungsdivision in Saßnitz/Rügen.
 
Beim Aufbau einer funktionierenden Seepolizei wurde auch das Gelände der ehemaligen Zementfabrik in Wolgast als Stationierungsort benannt. Hier setzte nach den getroffenen Entscheidungen Anfang der 50'er Jahre eine umfangreiche Bautätigkeit ein, um die benötigten Gebäude zu errichten.
 
01.07.1952
Bildung der KVP
Während für Land- und Seestreitkräfte bereits eine Basis aus der HVA und der HVS bestanden, konnte nunmehr der Aufbau der VP-Luft voranschreiten.
Verantwortlich für die KVP war zunächst W.Stoph als Minister des Innern der DDR. Der Einsatz von V.Müller als dessen erster Stellvertreter und Stabschef sorgte für großen Unmut vor allem bei H.Hoffmann. V.Müller war Generalleutnant a.D. der deutschen Wehrmacht.
Zur HVA Zeit wurden mit den VP-Bereitschaften bereits eine Grundstruktur der Regimenter geschaffen. Sie entsprachen den Strukturen sowjetischer Schützenregimenter der damaligen Zeit.
 
14.12.1954
H.Hoffmann legt den "Plan der Maßnahmen zur Vorbereitung der Umwandlung der KVP in eine Kaderarmee" vor. Dieser Plan sieht u.a. vor, die Schaffung:
  • von Landstreitkräften mit 3 Armeekorps (das dritte wurde niemals aufgestellt)
  • von Luftstreitkräften und Kräften der Luftverteidigung mit dominierendem Anteil
  • von Seestreitkräften
 
1950
VP-See (Seestreitkräfte):
  • Schaffung einer Flottenbasis mit - MLR-Division; R-Division; KS-Division
  • Schaffung Küstenabschnitt I mit - MLR-Division; R-Division; KS-Abteilung; S-Abteilung; H.u.R Abteilung
  • Schaffung Küstenabschnitt II mit - zunächst keinen weiteren Angaben
 
1955
20.09. Staatsvertrag zwischen der DDR und der UdSSR. Damit wird der DDR die Verantwortung für ihren militärischen Schutz übertragen.

Die Auflösung der KVP beginnt am 18.01.1956 mit dem Gesetz zur Schaffung der Nationalen Volksarmee der DDR und endet am 31.12.1956 mit der Auflösung der letzten KVP-Dienststelle.

Die NVA war geschaffen.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den : 25.08.2014