S-200
Die S-200 ist ein stationäres allwetterfähiges Langstrecken-Luftabwehrsystem, das in der Sowjetunion entwickelt und erstmals 1967 dort stationiert wurde. Der NATO-Code des Systems lautet SA-5 Gammon.
Entwicklung
Die Entwicklung der S-200 begann 1958 unter der Leitung des KB-1. Beteiligt waren unter anderem auch die Konstruktionsbüros OKB-1, OKB-2 und das OKB-165 (heute NPO Saturn). Nach der Überwindung einiger Probleme konnte die Entwicklung der S-200A Angara schließlich abgeschlossen werden. Die Rakete verfügte über eine effektive Reichweite von 160 km. Das System wurde 1967 offiziell in die Bestände der sowjetischen Truppen aufgenommen. Bereits bei der Einführung des Systems zeigten sich jedoch Mängel, die Störfestigkeit war beispielsweise äußerst gering. Dies führte schließlich dazu, dass das System laufend erneuert und verbessert wurde. Die letzte Version des Systems wurde 1976 eingeführt. Das Nachfolgesystem ist die S-400.
Versionen
- S-200A Angara (SA-5A), eingeführt 1967
- S-200W Wega (SA-5B), eingeführt 1970
- S-200WM (oder einfach S-200M) Wega-M (SA-5B)
- S-200WE Wega-E (SA-5B), Exportversion
- S-200D Dubna (SA-5C), eingeführt 1987
System | S-200 Angara | S-200W Wega | S-200D Dubna |
---|---|---|---|
Lenkwaffe | W-860P/5W21A | W-880PW/5W28 | W-880M/5W28M |
Länge (mit Starthilferaketen) | 10,43 m (10,76 m) | 10,80 m | 10,80 m |
Rumpfdurchmesser | 750 mm | ||
Flügelspannweite | 2520 mm | ||
Gewicht (mit Starthilferaketen 5S28) | 7068 kg | – | – |
Antrieb | 4 abwerfbare Booster für die Startphase plus Flüssigtreibstoff | ||
Sprengkopf | 217-kg-Splitterspreng | ||
Zünder | Funk-Näherungs- und Aufschlagzünder | Radar-Näherungs- und Aufschlagzünder | |
Durchschnittliche Fluggeschwindigkeit | 1400–1600 m/s | ||
Einsatzreichweite | 17–180 km | 17–240 km | 17–300 km |
Einsatzhöhe | 500–40.000 m | 500–40.000 m | 300–40.000 m |
Lenksystem | Halbaktive Radarzielsuche | Halbaktive Radarzielsuche + passive Radarzielsuche auf Störsender |
In der NVA
Die Flugabwehrraketentruppen der NVA hatten die S-200WE mit 24 Startgeräte in 2 Stellungen, ab 1985 eingeführt. Diese sind ab 1991 in den Bestand der Bundeswehr übergegangen. – Nach der Wiedervereinigung übernahm die Bundeswehr zeitweilig das System im Rahmen der nationalen Luftverteidigung (Flugabwehrraketengeschwader 51 in Sanitz (Stellung in Prangendorf) bis 31. Dezember 1992 und Flugabwehrraketengeschwader 52 in Ladeburg (Stellung in Badingen-Osterne) bis 31. Dezember 1993).
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Datum der letzten Änderung: Jena, den : 15.06.2022