Standardfehler des Regressionskoeffizienten
In der Statistik ist der Standardfehler des Regressionskoeffizienten ein Maß für die Variabilität des Schätzers für den Regressionskoeffizienten. Der Standardfehler des Regressionskoeffizienten wird benötigt, um die Präzision der Schätzung des Regressionskoeffizienten beurteilen zu können, etwa anhand eines statistischen Tests oder eines Konfidenzintervalls.
Die Schätzung einer Regressionsgerade wird oft so angegeben, dass unter den ermittelten Koeffizienten die Standardfehler in Klammern angeführt werden. Damit erreicht man eine übersichtliche Darstellung der beiden Aspekte, der Punktschätzung sowie einer Angabe der Präzision.
Spezialfall: Lineare Einfachregression
In der linearen
Einfachregression (nur eine erklärende Variable)
ist der (geschätzte) Standardfehler
des Regressionskoeffizienten
(hier des Anstiegs
)
gegeben durch die positive Quadratwurzel
der geschätzten Varianz
von
(siehe auch Lineare
Einfachregression#Varianzen der Kleinste-Quadrate-Schätzer):
mit der erwartungstreuen Schätzung der Varianz der Störgrößen
,
dessen empirisches Pendant das mittlere Residuenquadrat
ist. Daher folgt für den (empirischen) Standardfehler des Anstiegs:
.
Mit diesem Standardfehler lässt sich die Präzision der Schätzung des Anstiegs
beurteilen, z. B. mittels eines Konfidenzintervalls.
Ein
-Konfidenzintervall
für den unbekannten (wahren) Regressionskoeffizienten
ist gegeben durch:
,
wobei
das
-Quantil
der studentschen
t-Verteilung mit
Freiheitsgraden
ist.
Multiple lineare Regression
Gegeben ein typisches multiples
lineares Regressionsmodell ,
mit
dem
Vektor der unbekannten Regressionsparameter,
der
Versuchsplanmatrix
,
dem
Vektor der abhängigen Variablen
und dem
Vektor der Störgrößen
.
Dann ist in der multiplen linearen Regression ist die erwartungstreuen Schätzung
der Varianz der Störgrößen in Matrixschreibweise gegeben durch die Residuenquadratsumme
adjustiert durch die residualen Freiheitsgrade:
.
Für den Standardfehler der (geschätzten) Regressionskoeffizienten folgt
daraus, dass sie gegeben sind durch die Quadratwurzel des -ten
Diagonalelements der geschätzten Kovarianzmatrix
des Kleinste-Quadrate-Schätzers
.
Eine andere Darstellung mittels des Bestimmtheitsmaßes ist
.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 24.03. 2020