Datenmatrix
In der Statistik ist die Datenmatrix, auch Versuchsplanmatrix, Designmatrix (von englisch research design: deutsch Versuchsplan), Modellmatrix, Beobachtungsmatrix, oder Regressormatrix genannt eine Matrix, die Daten über mehrere Merkmale mehrerer Personen oder Objekte (statistische Einheiten) enthält. Sie ist Grundlage des klassischen Modells der linearen Mehrfachregression.
Der Begriff Versuchsplan- bzw. Designmatrix (bezeichnet mit ) kommt aus dem Teilgebiet der statistischen Versuchsplanung, die sich mit dem statistisch optimalen Entwurf von Experimenten beschäftigt. Wenn die Werte der geplant sind (vom Forscher festgelegt), enthält die -Matrix im Wesentlichen den Versuchsplan und wird daher manchmal als Versuchsplanmatrix bezeichnet.
Definition
Geht man davon aus, dass Untersuchungseinheiten vorliegen, an denen Variablen beobachtet wurden, dann ist der an der ten Untersuchungseinheit beobachtete Wert der ten Variable . Die Datenmatrix ist definiert als die -Matrix:
- .
Die te Zeile der Datenmatrix ist der – mit den am ten Objekt beobachteten Variablenwerten – gebildete Zeilenvektor . Man kann das te Objekt geometrisch als Punkt darstellen, indem man die Elemente als Koordinaten eines Punktes in einem -dimensionalen Merkmalsraum deutet, der von rechtwinkelig angeordneten Merkmalsachsen aufgespannt wird. Wenn man auf diese Art alle Zeilenvektoren von als Punkte darstellt, ergibt sich eine die Objekte (Untersuchungseinheiten) repräsentierende Verteilung von Punkten im Merkmalsraum.
Ebenso kann man die Datenmatrix als Zusammenfassung der Spaltenvektoren deuten. Jeder Spaltenvektor ist einer Variablen zugeordnet und beinhaltet die an den Untersuchungseinheiten beobachteten Werte dieser Variablen. Mit diesen Werten können die Variablen in einem rechtwinkeligen Koordinatensystem, in dem die Achsen die Untersuchungseinheiten repräsentieren, als Punkte dargestellt werden. Im von den Achsen aufgespannten Objektraum lassen sich die Beziehungen zwischen den Variablen veranschaulichen.
Alternative Darstellungen
Die Datenmatrix kann als eine partitionierte Matrix bzgl. seiner Spalten ausgedrückt werden als:
.
Die Spalten der Datenmatrix inklusive des Einsvektors sind alle -dimensionale Vektoren und daher Punkte im Datenraum. Da für gewöhnlich angenommen wird, dass von Rang ist, sind die Vektoren linear unabhängig. Die Menge aller möglichen Linearkombinationen der Spalten von bilden eine Teilmenge des Datenraums.
© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 04.03. 2020