Partitionsfunktion
Die Partitionsfunktionen geben die Anzahl der Möglichkeiten an, positive, ganze Zahlen in positive, ganze Summanden zu zerlegen. Üblicherweise betrachtet man die Zerlegungen ohne Berücksichtigung der Reihenfolge. Jede solche Zerlegung wird in der Kombinatorik als (ungeordnete) Zahlpartition bezeichnet. Die Bestimmung aller Zahlpartitionen für eine bestimmte (große) natürliche Zahl ist ein wichtiges Problem sowohl in der theoretischen als auch der praktischen Informatik.
Die Partitionsfunktion ohne Nebenbedingungen (Anzahl der ungeordneten
Zahlpartitionen von )
wird als
,
manchmal auch als
notiert und ist Folge
A000041
in OEIS.
Es gibt eine Reihe von Funktionen, bei denen an die Summanden zusätzliche
Bedingungen gestellt werden, zum Beispiel dass jeder Summand nur einmal
vorkommen darf (strikte Zahlpartitionen), diese Variante wird ebenfalls
Partitionsfunktion, manchmal auch strikte Partitionsfunktion genannt, als
oder
notiert und ist Folge
A000009
in OEIS.

Mit einer aus der Partitionsfunktion
abgeleiteten zahlentheoretischen Funktion kann die Anzahl der Isomorphietypen
für die endlichen
abelschen Gruppen angegeben werden.
Eigenschaften von P(n)
Beispielwerte
n | P(n) | Zahlpartitionen |
---|---|---|
0 | 1 | () leere Partition/leere Summe |
1 | 1 | (1) |
2 | 2 | (1+1), (2) |
3 | 3 | (1+1+1), (1+2), (3) |
4 | 5 | (1+1+1+1), (1+1+2), (2+2), (1+3), (4) |
5 | 7 | (1+1+1+1+1), (1+1+1+2), (1+2+2), (1+1+3), (2+3), (1+4), (5) |
6 | 11 | (1+1+1+1+1+1), (1+1+1+1+2), (1+1+2+2), (2+2+2), (1+1+1+3), (1+2+3), (3+3), (1+1+4), (2+4), (1+5), (6) |
Die Werte steigen danach schnell an:
Rekursive Darstellung
P(n,k) | k | ||||||||||
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
n | 1 | 1 | |||||||||
2 | 1 | 1 | |||||||||
3 | 1 | 1 | 1 | ||||||||
4 | 1 | 2 | 1 | 1 | |||||||
5 | 1 | 2 | 2 | 1 | 1 | ||||||
6 | 1 | 3 | 3 | 2 | 1 | 1 | |||||
7 | 1 | 3 | 4 | 3 | 2 | 1 | 1 | ||||
8 | 1 | 4 | 5 | 5 | 3 | 2 | 1 | 1 | |||
9 | 1 | 4 | 7 | 6 | 5 | 3 | 2 | 1 | 1 | ||
10 | 1 | 5 | 8 | 9 | 7 | 5 | 3 | 2 | 1 | 1 |
Bezeichnet
die Anzahl der Möglichkeiten, die positive, ganze Zahl
in genau
positive, ganze Summanden zu zerlegen, dann gilt
,
wobei sich die Zahlen
rekursiv über
und
sowie
oder direkt durch
ermitteln lassen.
Asymptotisches Verhalten
5 | 10 | 100 | 250 | 500 | |
---|---|---|---|---|---|
27,7 | 14,5 | 4,57 | 2,86 | 2,01 |
Für große Werte von
gibt die Formel von Godfrey Harold Hardy und S. Ramanujan
einen guten Näherungswert für .
Insbesondere bedeutet dies, dass die Anzahl der Dezimalstellen von
etwa proportional zur Quadratwurzel aus
ist: P(100) hat 9 Stellen (
),
P(1000) hat 32 Stellen (
).
hat etwa doppelt so viele Stellen wie
.
Erzeugende Funktion
Eine einfache erzeugende Funktion für die Partitionsfunktion gewinnt man aus der multiplikativ Inversen von Eulers Funktion
Man erhält
d.h. dass die Koeffizienten der Reihendarstellung von
den Werten von
entsprechen.
Zusammenhang mit den Pentagonalzahlen
Die Koeffizienten
von Eulers Funktion (Euler-Produkt)
lassen sich mit dem Pentagonalzahlensatz
von Leonhard
Euler einfach explizit berechnen. Die Folge
ist Folge
A010815 in OEIS
und es gilt stets
Aus der Tatsache, dass Eulers Funktion multiplikativ invers zur erzeugenden
Funktion der Partitionsfunktion ist, folgt, dass für die diskrete
Faltung
und
gilt
Die Summation muss nur über
erstreckt werden, da beide Folgen als Koeffizientenfolgen ihrer jeweiligen
Funktion an negativen Stellen gleich Null sind.
Rekursionsformel aus dem Pentagonalzahlensatz
Aus der im vorigen Unterabschnitt angegebenen Faltungsbeziehung zu den
Koeffizienten
folgt für
die Rekursionsformel
für die Partitionsfunktion.
Berechnung mit analytischer Zahlentheorie
Eine Möglichkeit zur direkten Berechnung liefert die aus der erzeugenden Funktion hergeleitete Formel
mit
und
die Hans Rademacher, aufbauend auf Erkenntnissen von S. Ramanujan und Godfrey Harold Hardy, fand.
Berechnung mit algebraischer Zahlentheorie
Eine algebraische, geschlossene Form von ,
die ohne unendliche
Reihenentwicklung auskommt, wurde 2011 von Jan Hendrik Bruinier und Ken Ono veröffentlicht.
Genauer gesagt geben Bruinier und Ono eine Funktion
an, so dass sich für jede natürliche Zahl
eine endliche Anzahl algebraischer
Zahlen
mit
finden lassen. Darüber hinaus gilt, dass auch alle Werte
algebraisch sind.
Dieses theoretische Ergebnis führt nur in Spezialfällen (z.B. über daraus ableitbare Kongruenzen) zu einer schnelleren Berechnung der Partitionsfunktion.
Kongruenzen
Kongruenzen | ||
---|---|---|
1 | 1 | |
2 | 2 | |
3 | 3 | |
4 | 5 | mod 5 |
5 | 7 | mod 7 |
6 | 11 | mod 11 |
7 | 15 | |
8 | 22 | |
9 | 30 | mod 5 |
10 | 42 | |
11 | 56 | |
12 | 77 | mod 7 |
13 | 101 | |
14 | 135 | mod 5 |
15 | 176 | |
16 | 231 | |
17 | 297 | mod 11 |
18 | 385 | |
19 | 490 | mod 5 und 7 |
20 | 627 |
Ramanujan entdeckte bei seinen Studien eine Gesetzmäßigkeit. Beginnt man mit der 4 und springt um 5, so erhält man immer Vielfache der Sprungzahl 5 als Zerlegungszahlen. Beginnt man bei der 6 und springt um 11, so erhält man Vielfache von 11. Ramanujan entdeckte weitere derartige Beziehungen, auch Kongruenzen genannt, als er die Potenzen der Primzahlen 5, 7 und 11 sowie deren Produkte als Sprungzahlen untersuchte. Der amerikanische Zahlentheoretiker Ken Ono konnte zeigen, dass es für alle Primzahlen größer 3 Kongruenzen gibt. Ob dies für die beiden kleinsten Primzahlen, die 2 und 3, und deren Vielfache ebenso gilt, konnte Ono nicht nachweisen. Folgende Kongruenzen gehen auf Ramanujan zurück:
A. O. L. Atkin fand folgende Kongruenz:
Ferrers-Diagramme
Die Zahlpartition
kann durch folgendes Diagramm, das als Ferrers-Diagramm bezeichnet wird,
dargestellt werden. Diese Diagramme wurden zu Ehren von Norman Macleod Ferrers
benannt.
![]() ![]() ![]() ![]() |
6 + 4 + 3 + 1 |
Die 14 Kreise werden in 4 Spalten für die 4 Summanden der Partition aufgereiht, wobei die Spalten von links nach rechts nie höher werden. Es wird auch häufig die umgekehrte Konvention verwendet, bei der die Säulen von Kreisen auf der Grundlinie stehen und von links nach rechts nie niedriger werden. Die 5 Partitionen von 4 sind nachfolgend als Ferrers-Diagramme dargestellt:
![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() | ||||
4 | = | 3 + 1 | = | 2 + 2 | = | 2 + 1 + 1 | = | 1 + 1 + 1 + 1 |
Konjugierte Partition
Wenn wir das Diagramm der Partition
an seiner Hauptdiagonale spiegeln, erhalten wir eine andere Partition von
14:
![]() ![]() ![]() ![]() |
↔ | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
6 + 4 + 3 + 1 | = | 4 + 3 + 3 + 2 + 1 + 1 |
Indem wir so Reihen in Spalten verwandeln, erhalten wir die Partition
.
Sie heißt die zu
konjugierte Partition.
Unter den Partitionen von 4 sind
und
;
und
jeweils konjugiert zueinander. Besonders interessant sind Partitionen wie
,
die zu sich selbst konjugiert sind, deren Ferrers-Diagramm also
achsensymmetrisch zu seiner Hauptdiagonalen ist.
- Die Anzahl der zu sich selbst konjugierten Partitionen von
ist gleich der Anzahl der Partitionen von
in verschiedene, ungerade Summanden.
-
- Beweisidee: Die entscheidende Beobachtung ist, dass jede Spalte im Ferrers-Diagramm, die eine ungerade Anzahl von Kreisen enthält, in der Mitte „gefaltet“ werden kann und so einen Teil eines symmetrischen Diagramms ergibt:
![]() |
↔ | ![]() ![]() ![]() |
Daraus gewinnt man, wie im folgenden Beispiel gezeigt, eine bijektive Abbildung der Partitionen mit verschiedenen, ungeraden Summanden auf die Partitionen, die zu sich selbst konjugiert sind:
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
↔ | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
9 + 7 + 3 | = | 5 + 5 + 4 + 3 + 2 |
Mit ähnlichen Methoden können zum Beispiel die folgenden Aussagen bewiesen
werden: Die Anzahl der Partitionen von
mit höchstens
Summanden ist gleich
- der Anzahl der Partitionen von
, bei denen kein Summand größer als
ist.
- der Anzahl der Partitionen von
mit genau
Summanden.
Formalisierung
Die Ferrers-Diagramme sind ein intuitives Hilfsmittel, mit denen sich Zusammenhänge zwischen ungeordneten Partitionen anschaulich erkennen und nachvollziehen lassen. Für die Erzeugung mit Computern und kompakte Speicherung sind sie ungeeignet, daher spielen auch „formalisierte“ Repräsentationen für diese Diagramme eine wichtige Rolle:
- Eine Zahlpartition von
(„Diagramm der Ordnung
“) ist ein
-Tupel („Anzahl der Spalten=Columns“)
mit der Eigenschaft
,
heißt ihre Spaltenzahl. (Um hier auch die „leere“ Partition
mitzuerfassen, muss man für
setzen
, es ist dann die leere Summe und ergibt immer 0.)
- Die Zahl
heißt die Zeilenzahl (=„Rows“) von
- Eine Zahlpartition
heißt „gültig“, wenn für
stets
gilt, für gültige Partitionen mit
ist
.
- Eine Zahlpartition
heißt „strikt“, wenn für
stets
gilt. Strikte Partitionen sind immer gültig.
- Die konjugierte Partition einer gültigen Partition
ist definiert durch
. Sie ist gültig.
Alternativ und näher an der grafischen Darstellung der Ferrers-Diagramme kann
man jede Partition als -Matrix
mit Einträgen aus
darstellen, wobei
bedeutet, dass sich im Ferrers-Diagramm in der Reihe
in Spalte
ein Kreis befindet,
,
dass dort kein Kreis ist. Die Konjugierte einer Partition hat dann als Matrix
die transponierte
Matrix der ursprünglichen Partition.
Varianten
Partitionen mit vorgegebenem kleinsten Summanden, p(k,n)
Bei einer Abwandlung der Partitionsfunktion wird verlangt, dass der kleinste
Summand in der Zahlpartition größer oder gleich
ist. Die Anzahl solcher Partitionen wird als
notiert. Die „normale“ Partitionsfunktion ist somit
Diese Abwandlung
ist Folge
A026807 in OEIS.
- Beispielwerte für p(k,n)
-
Beispielwerte von p(k,n) p(k,n) k 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 n 1 1 2 2 1 3 3 1 1 4 5 2 1 1 5 7 2 1 1 1 6 11 4 2 1 1 1 7 15 4 2 1 1 1 1 8 22 7 3 2 1 1 1 1 9 30 8 4 2 1 1 1 1 1 10 42 12 5 3 2 1 1 1 1 1
Zu den Werten von
für kleine Zahlen siehe auch die zweite Tabelle rechts. Einzelwerte sind:
Rekursionsformel für p(k,n) und P(n)
Es gilt
wobei
die Gaußklammer
ist. Mit dieser Rekursionsformel lassen sich alle Werte von
und damit auch für
berechnen. Man beachte aber, dass bei der Rekursionsformel für die Berechnung
von
alle Werte von
für
bekannt sein oder mit berechnet werden müssen.
Geordnete Zahlpartitionen
Betrachtet man die Summanden in einer Zahlpartition als geordnete Menge, berücksichtigt also die Reihenfolge in der Summe, dann spricht man von einer geordneten Zahlpartition. Hier werden die folgenden Anzahlfunktionen betrachtet, für die kein Formelzeichen allgemein verbreitet ist.
ist die Anzahl der Darstellungen von
als Summe von genau
positiven ganzen Zahlen mit Berücksichtigung der Reihenfolge der Summanden, also die Anzahl der Lösungen
der Gleichung
-
- Es gilt
.
- Die Anzahl lässt sich geometrisch deuten als Zahl der Punkte mit
positiven, ganzzahligen Koordinaten auf der Hyperebene mit der Gleichung
im
-dimensionalen reellen affinen Punktraum.
- Die Folge
ist die Folge der Zahlen im pascalschen Dreieck, den Reihen nach gelesen, Folge
A007318 in OEIS.
- Es gilt
ist die Anzahl der Darstellungen von
als Summe von höchstens
positiven ganzen Zahlen mit Berücksichtigung der Reihenfolge der Summanden. Sie ist Folge
A000079 in OEIS und es gilt
-
,
- die Rekursionsformel
und
, was sich leicht mit vollständiger Induktion aus der Rekursionsformel beweisen lässt.
Offenbar liefert die leicht zu berechnende Funktion
eine (sehr grobe) obere Schranke für die Partitionsfunktion:
Strikte Partitionen und verwandte Nebenbedingungen
Die Zahlpartitionen von ,
die aus lauter ungeraden Summanden bestehen, lassen sich bijektiv abbilden auf
die strikten Zahlpartitionen, das sind die Zahlpartitionen mit lauter
unterschiedlichen Summanden. Diese Tatsache wurde bereits 1748 von Euler nachgewiesen.
Sie ist ein Spezialfall des Satzes von Glaisher der nach James Whitbread Lee Glaisher benannt ist:
- Die Anzahl der Partitionen von
, bei denen kein Summand durch
teilbar ist, gleicht der Anzahl der Partitionen von
, in denen keine
übereinstimmenden Summanden vorkommen.
Damit verwandt ist die folgende Aussage, die nach Leonard James Rogers als Satz von Rogers benannt ist:
- Die Anzahl der Partitionen von
, deren Summanden sich um 2 oder mehr unterscheiden, ist der Anzahl der Partitionen von
gleich, bei der alle Summanden bei Division durch 5 den Rest 1 oder 4 lassen.
Die Aussage ist Teil der Rogers-Ramanujan-Identitäten.
Mathematische Anwendungen
Konjugationsklassen der symmetrischen Gruppe
Die Anzahl der Konjugationsklassen
in der symmetrischen
Gruppe
ist gleich dem Wert
der Partitionsfunktion, denn jede Konjugationsklasse entspricht genau einem Zykeltyp von
Permutationen mit einer bestimmten Struktur der Darstellung in disjunkter
Zyklenschreibweise.
- Beispiele
- Die Permutation
gehört als Element der
zu der Zahlpartition
der Zahl 9, als Element der
zur Zahlpartition
von 12. Man beachte, dass Fixelemente der Permutation, die in der Zyklenschreibweise (als „Einerzyklen“) fast immer fortgelassen werden, in der Zahlpartition als Summanden 1 auftauchen. Jedes Element der
, das in der disjunkten Zyklenschreibweise aus einem Dreier- und einem Viererzyklus besteht, ist in
zu dem oben genannten Element konjugiert, es gibt in diesem Fall
solche Permutationen.
- Die Permutation
gehört als Element der
zur Zahlpartition
von 12. Sie gehört in
zu einer Konjugationsklasse, die
Permutationen enthält.
Zahlpartition und endliche Mengenpartition
Jede Äquivalenzrelation
auf einer endlichen Menge
mit
Elementen bestimmt eine Mengenpartition
von
.
In der Kombinatorik wird ohne Einschränkung der Allgemeinheit
angenommen. Zu jeder Zahlpartition von
gehört eine nicht leere Menge von isomorphen Äquivalenzklasseneinteilungen der
Menge
.
Die Anzahl der Zahlpartitionen von
ist daher kleiner gleich der Anzahl der Mengenpartitionen von
,
für
echt kleiner:
- Beispiele
0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | |
Anzahl der Zahlpartitionen |
1 | 1 | 2 | 3 | 5 | 7 | 11 | 15 | 22 | 30 | 42 | 56 |
Anzahl der Mengenpartitionen |
1 | 1 | 2 | 5 | 15 | 52 | 203 | 877 | 4140 | 21147 | 115975 | 678570 |
- Zu der Zahlpartion
von 3 gehören die 3 Mengenpartitionen
.
- Zu den Zahlpartitionen
und
von 5 gehören je
Mengenpartitionen, zu den Zahlpartitionen
und
je genau eine Mengenpartion.
Endliche abelsche p-Gruppen und abelsche Gruppen
Ist
eine positive Primzahl, dann ist für
jede Gruppe mit der Gruppenordnung
eine p-Gruppe. Die Anzahl der
(Isomorphieklassen von) abelschen
Gruppen mit
Gruppenelementen ist – unabhängig von der Primzahl
– gleich dem Wert
der Partitionsfunktion, denn jede solche Gruppe
ist nach dem Hauptsatz
über endlich erzeugte abelsche Gruppen isomorph zu einem direkten Produkt
mit
und also
.
Da die Isomorphieklasse nicht von der Reihenfolge der Faktoren im direkten
Produkt abhängt, entspricht jede Isomorphieklasse von abelschen Gruppen mit
Elementen umkehrbar eindeutig einer Zahlpartition von
.
Zum Beispiel gibt es bis auf Isomorphie jeweils genau
abelsche Gruppen mit
Elementen.
- Anwendungsbeispiele
- Wie viele Isomorphietypen von abelschen Gruppen mit genau 70000 Elementen
gibt es? Jede solche Gruppe ist, wieder nach dem Hauptsatz ein direktes
Produkt ihrer abelschen p-Sylowgruppen
zu den Primzahlen 2, 5 und 7. Es ist
, also existieren
„wesentlich verschiedene“ abelsche Gruppen mit 70000 Elementen.
- Wie viele Isomorphietypen von abelschen Gruppen mit 7200 Elementen gibt
es, die ein Element der Ordnung 180 enthalten? Es ist
. Von den abelschen 2-Gruppen und 3-Gruppen kommen nur solche in Betracht, die zu einer Partition von 5 bzw. 2 gehören, die einen Summanden größer oder gleich 2 enthält, damit fällt jeweils eine Zahlpartition (Summe von Einsen) weg. Es gibt also
solche Gruppen.
- Ist nun zusätzlich zu den Informationen des vorigen Beispiels
bekannt, dass kein Element eine größere Ordnung als 180 hat, so kommen
nur noch 2 Arten von 2-Sylowgruppen
und eine Art 5-Sylowgruppe
in Betracht und es gibt genau 2 Isomorphietypen von Gruppen mit diesen Eigenschaften.
Anzahlfunktion von Isomorphietypen endlicher abelscher Gruppen
Der Hauptsatz über die endlich erzeugten abelschen Gruppen erlaubt es, die
Anzahl
der Isomorphietypen endlicher abelscher Gruppen mit
Elementen durch die Partitionsfunktion
auszudrücken:
- Zu jeder natürlichen Zahl
mit der Primfaktorzerlegung
existieren genau
Isomorphietypen von abelschen Gruppen mit
Elementen.
- Die Folge
ist Folge
A000688 in OEIS, sie ist eine multiplikative zahlentheoretische Funktion von
und als solche durch ihre Werte für Primzahlpotenzen vollständig bestimmt.
- Die der Anzahlfunktion
zugeordnete (formale) Dirichletreihe
ist
mit
ihr Eulerprodukt lautet
- Die Anzahlfunktion
gibt für
zugleich die Anzahl der durch die Teilbarkeitsrelation geordneten Ketten
an, deren Produkt gleich
ist

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 09.01. 2022