Kaliumnitrit

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Gefahr
H- und P-Sätze H:
  • Kann Brand verstärken; Oxidationsmittel.
  • Giftig bei Verschlucken.
  • Sehr giftig für Wasserorganismen.
P:
  • Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen und anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen.
  • Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
  • Bei Verschlucken: Sofort Giftinformationszentrum, Arzt oder … anrufen. Mund ausspülen.

Kaliumnitrit, KNO2 (auch: Salpetrigsaures Kalium, englisch: potassium nitrite), ist das Kaliumsalz der Salpetrigen Säure HNO2.

Strukturformel
Kaliumion Nitrition
Allgemeines
Name Kaliumnitrit
Andere Namen
  • salpetrigsaures Kalium
  • E 249
Summenformel KNO2
Kurzbeschreibung farblose bis gelbliche, leicht zerfließliche, hygroskopische, prismatische Kristalle
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7758-09-0
EG-Nummer 231-832-4
ECHA-InfoCard 100.028.939
PubChem 516910
Eigenschaften
Molare Masse 85,10 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte

1,92 g/cm3

Schmelzpunkt 441 °C
Siedepunkt Zersetzung
Löslichkeit sehr leicht in Wasser (2810 g/l bei 20 °C)

Eigenschaften

Kaliumnitrit.

Kaliumnitrit bildet farblose bis leicht gelbliche, stark hygroskopische Kristalle, die sich gut in Wasser unter Abkühlung lösen, die Lösung reagiert alkalisch. Die Kristalle zersetzen sich ab 410 °C zu Kaliumoxid, Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid.

{\displaystyle \mathrm {2\,KNO_{2}\rightarrow K_{2}O+NO+NO_{2}} }

Wenn die resultierenden Stickoxide nicht abgeführt werden können, reagieren sie mit unumgesetzten Kaliumnitrit zu Kaliumnitrat und Stickstoffmonoxid bzw. Stickstoff.

{\displaystyle \mathrm {KNO_{2}+NO_{2}\rightleftharpoons KNO_{3}+NO} }
{\displaystyle \mathrm {2\,KNO_{2}+2\,NO\rightarrow 2\,KNO_{3}+N_{2}} }

Die Endprodukte der Zersetzung bei Temperaturbereich ab 410 °C sind Kaliumnitrat, Kaliumoxid und Stickstoff. Oberhalb von 600 °C zerfällt Kaliumnitrat in Kaliumnitrit und Sauerstoff, so dass die Endprodukte der Kaliumnitritzersetzung bei dieser Temperatur Kaliumoxid, Stickstoff und Sauerstoff sind.

Sonst verhält es sich ähnlich wie Natriumnitrit, das heißt, es ist brandfördernd (vor allem bei höheren Temperaturen) und reagiert heftig mit Metallen wie Aluminium (vor allem in Pulverform!), trockenen Ammoniumverbindungen (wie beispielsweise Ammoniumsulfat), Cyaniden und vielen organischen Verbindungen. Es ist ein Reduktionsmittel und wird an der Luft langsam zu Kaliumnitrat KNO3 oxidiert.

{\mathrm  {2KNO_{2}+\ O_{2}\longrightarrow \ 2KNO_{3}}}

Kaliumnitrit ist giftig; im Allgemeinen können Nitrite mit bestimmten Aminen bei geeigneten Bedingungen zu krebserregenden Nitrosaminen reagieren. Nitrit kann mit Eisen(II)-sulfat und konzentrierter Schwefelsäure durch Braunfärbung nachgewiesen werden.

Vorkommen und Herstellung

In der Natur kommen Nitrite als Zwischenstufen im Stickstoffkreislauf vor – sowohl bei der Nitrifikation (Stickstoffbindung) als auch bei der Denitrifikation (Stickstoff-Freisetzung). Technisch gewinnt man Kaliumnitrit durch Einwirkung von Stickoxiden auf Kaliumcarbonatlösung.

{\mathrm  {K_{2}CO_{3}\ +\ NO\ +\ NO_{2}\longrightarrow \ 2\ KNO_{2}\ +\ CO_{2}}}

Verwendung

Kaliumnitrit darf als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 249 (Konservierungsmittel) unter bestimmten Auflagen im Nitritpökelsalz (Natriumchlorid mit Kaliumnitrit und Natriumnitrit) eingesetzt werden. Es verleiht dem Fleisch durch Bildung von Nitrosomyoglobin eine bleibende rote Farbe und beugt dem Befall durch Clostridium Botulinum vor. Die notwendige Zugabe pro Kilogramm Fleisch zum Zwecke der Konservierung beträgt ca. 100 mg/kg und für den gewünschten Effekt der Umrötung ca. 20 mg/kg. Daher dürfen Fleisch- und Wursterzeugnisse ein Vielfaches des Trinkwassergrenzwertes von Nitrit enthalten.

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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 27.07. 2023