Strömungsfeld

Das Strömungsfeld ist ein Begriff der Feldtheorie und wird u. a. in der Elektrodynamik und in der Strömungsmechanik (Fluidmechanik) verwendet. Das Strömungsfeld gibt für jeden Punkt im Raum und zu jedem Zeitpunkt eine Geschwindigkeit an (allgemeiner einen Vektor in einem Vektorfeld), mit der physikalische Größen, wie beispielsweise materielle Eigenschaften, Kraftwirkungen und Wechselwirkungen, innerhalb eines räumlichen Gebietes transportiert werden.

Allgemeines

Einteilung der Strömungsfelder

Man unterscheidet

Flüsse und Flussdichten

Hauptartikel: Fluss (Physik)

In einem Strömungsfeld interessiert gelegentlich der Massenstrom, der angibt, wie viel Fluidmasse pro Zeiteinheit über eine definierte Fläche tritt (Durchflussmessung). Der Massenstrom ist eine Flussgröße. Allgemein gibt ein Fluss an, wie viel einer physikalischen Größe pro Zeiteinheit durch eine Probefläche hindurchfließt. Da an Flüssen in räumlichen Gebieten primär deren Dichten interessieren und Flüsse als meist schwieriger zu handhabende Flächenintegrale beschrieben werden, werden in Strömungsfeldern primär die damit verknüpften Flussdichten betrachtet, also der Fluss pro Flächeninhalt. Je nach konkretem Anwendungsgebiet kann es sich bei Flüssen und ihren Dichten z.B. um elektrische Ladungsträger, Flüssigkeiten, Gase oder magnetische Flüsse handeln.

In homogenen Strömungsfeldern ist die Flussverteilung in einem bestimmten Raumsegment des Strömungsfelds konstant. Nur in diesem Fall ist die Dichte D des Feldes gleich dem einfachen Quotienten aus Fluss F und Fläche A:

D_{{\text{hom}}}={\frac  {F}{A}}.

In inhomogenen Strömungsfeldern ist die Flussdichte an jedem Raumpunkt verschieden und der Fluss als Ableitung zu berechnen:

D_{{\text{inhom}}}={\frac  {dF}{dA}}

In instationären Strömungsfeldern können sich die Flussverteilungen zeitlich ändern.

Visualisierung

Strömungsfelder können mit Hilfe von Feldlinien veranschaulicht werden. Die Tangente an die Feldlinien gibt die Richtung des Feldes im jeweiligen Berührungspunkt an und die Dichte der Feldlinien gibt die Stärke des Feldes an. In der Fluidmechanik wird zwischen Strom-, Streich- und Bahnlinien unterschieden, siehe Strömungsfeld in der Mechanik.

Strömungsfeld in der Elektrodynamik

In der Elektrodynamik dienen Strömungsfelder unter anderem zur Beschreibung der räumlichen Verteilung von elektrischen Strömen, welche durch die Stromdichte beschrieben wird. Beispielsweise ergibt der Ladungsträgerstrom (Elektronen) in einem elektrischen Leiter (Kabel) eine bestimmte, im Allgemeinen nicht über den Ort konstante Stromdichte (Stromverteilung). Der Strom von Ladungsträgern stellt dabei den elektrischen Strom I dar, die damit verknüpfte Dichte ist die elektrische Stromdichte J.

Weiterhin stellt eine räumliche Verteilung von elektrischen Ladungen ein Strömungsfeld des elektrischen Flusses dar. Der dabei auftretende Strom entspricht den verteilten elektrischen Ladungen (Raumladungen) Q, die damit verknüpfte Flussdichte ist die elektrische Flussdichte D.

Ein letztes Beispiel von einem Strömungsfeld in der Elektrodynamik sei der magnetische Fluss \Phi erwähnt. Dieser wird primär durch räumliche verteilte Ströme, Ladungsträgerbewegungen, verursacht. Die damit verknüpfte magnetische Flussdichte B wird in Tesla angegeben.

Quasistatisches Strömungsfeld

Quasistatische Strömungsfelder treten in wechselstromdurchflossenen Leitern oder etwas in Impulsstrommesswiderständen auf, solange Stromverdrängungserscheinungen keine Rolle spielen. Ob ein Strömungsfeld als quasistatisch bezeichnet werden kann oder nicht, hängt von der betrachteten Anordnung und der Änderungsgeschwindigkeit der den Leitungsstrom treibenden veränderlichen Spannung ab. Daher gilt für das quasistatische Strömungsfeld ohne Stromverdrängung das gleiche wie für ein statisches Strömungsfeld.

Strömungsfeld in der Mechanik

Die Strömungsmechanik behandelt strömende Flüssigkeiten und Gase, deren Strömung durch Druckunterschiede und Schwerkraftwirkung zustande kommen.

Das strömende Medium besitzt eine Geschwindigkeitsverteilung, die durch das Strömungsfeld charakterisiert wird.

Ein Strömungsfeld ist dadurch gekennzeichnet, dass jedem Raumpunkt zu jedem Zeitpunkt die Geschwindigkeit des dort strömenden Mediums (Gas- bzw. Flüssigkeitsteilchen) zugeordnet wird. Somit werden in der Strömungsmechanik Massenströme beobachtet.

Im Windkanal an einem Modell des Schlörwagens sichtbar gemachte Streichlinien

Ein mechanisches Strömungsfeld kann mit folgenden Feldlinien visualisiert werden:

In einem stationären Strömungsfeld wie im Bild stimmen Strom-, Streich- und Bahnlinien überein.

Strömungsfeld (rot, Hintergrund) um einen Zylinder (türkis)

Weitere graphische Darstellungsmöglichkeiten sind:

Die Topologie bietet eine zusätzliche Beschreibungsmöglichkeit, die von Staupunkten im Strömungsfeld (Sattelpunkten, S im Bild mit der Zylinderumströmung) und am Feldrand (Halbsattelpunkten H) sowie Wirbeln (Foki F) gekennzeichnet ist.

Literatur

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Basierend auf einem Artikel in Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 05.08. 2022