Wachstum (Gruppentheorie)

Im mathematischen Gebiet der Gruppentheorie zählt die Wachstumsrate einer Gruppe grob die Anzahl der Elemente, die sich als Produkte der Länge n aus gegebenen Erzeugern darstellen lassen.

Wachstum von Graphen

Es sei (V,E) ein Graph und {\displaystyle v_{0}\in V} ein fest gewählter Knoten.

Für n\in \mathbb {N} sei a_{n} die Anzahl der Knoten v\in V, für die es einen Weg aus maximal n Kanten von v_{0} nach v gibt.

Die Wachstumsrate des Graphen ist per Definition die Wachstumsrate der Folge (a_{n})_{n}.

Wachstum von Gruppen

Es sei G eine endlich erzeugte Gruppe und S ein endliches Erzeugendensystem. Als Wachstumsrate der Gruppe G bezeichnet man die Wachstumsrate des Cayleygraphen für S.

Genauer bedeutet dies das Folgende: Ist {\displaystyle S=\{s_{1},\dots ,s_{k}\}}, so lässt sich jedes Gruppenelement g\in G als Wort {\displaystyle g=s_{i_{1}}^{e_{1}}\cdots s_{i_{m}}^{e_{m}}} schreiben, wobei m\in \mathbb{N} , die Indizes {\displaystyle i_{1},\dots ,i_{m}} Elemente von {\displaystyle \{1,\dots ,n\}} und die Exponenten {\displaystyle e_{1},\dots ,e_{m}\in \mathbb {Z} } beliebige ganze Zahlen sind. Für jedes n\in \mathbb {N} sei a_{n} die Anzahl der Elemente von G, die eine solche Schreibung mit {\displaystyle |e_{1}|+\dots +|e_{m}|\leq n} besitzen. Die Wachstumsrate der Gruppe G ist dann gerade die Wachstumsrate der Folge (a_{n})_{n}.

Unterschiedliche Erzeugendensysteme geben zwar unterschiedliche Cayleygraphen und damit auch unterschiedliche Folgen (a_{n})_{n}, jedoch sind die Cayleygraphen unterschiedlicher endlicher Erzeugendensysteme zueinander bilipschitz-äquivalent, womit die Wachstumsrate der Folge nur von der Gruppe G und nicht vom gewählten Erzeugendensystem abhängt.

Beispiele

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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 29.08. 2021