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Thüringen

Spuren der Luftfahrt in Thüringen sind sehr dünn, und wenn sie gefunden werden offenbaren sie die Janusköpfigkeit der Luftfahrt mit aller Deutlichkeit.

Erste Spuren - sprich Rechnungen hinterläßt uns der Geheime Rat um 1784 als Herzog Carl August anwies, sechs Taler für einen Luftballon zu zahlen. Ebenso geht aus dem Briefwechsel mit Frau von Stein hervor, dass Goethe im Mai 1775 Versuche mit Gasballons unternahm.

Zu dieser Zeit konnte sich Thüringen zwar als geistiger Mittelpunkt Deutschlands betrachten, aber bedingt durch die Kleinstaatlichkeit fehlten zur Verwirklichung größerer Experimente alle Voraussetzungen.

Einhundert Jahre vergingen, bis wieder ein Ballonstart in Thüringen erfolgte. Am 1. Mai 1887 gedachte der Ballonfahrer Carl Secarius in Weimar den ersten bemannten Ballonstart durchzuführen.

Und dann dauerte es fast 30 Jahre bis sich auch noch in heutiger Zeit sichtbare Spuren in die thüringer Landschaft brennen.

Thüringen
Alkersleben     Neubau als Segelflugplatz ab 1972; Betriebsgenehmigung 1974;
Bezirksausbildungszentrum für Flug- und Fallschirmsprungausbildung
    1992 Übernahme der Halterschaft des Platzes durch die "Flugplatzgesellschaft Alkersleben/Wülfershausen mbH" (FAW), Flugplatz wird "Verkehrslandeplatz Kat.II".
Bad Berka    
 
Eisenach     Baubeginn Einsatzflugplatz für das Kampfgeschwader 253 aus Gotha
    Einbindung in das Übungsgelände am Kindel, Neubau eines Platzes, 1960/61 Nutzung als Ausweichplatz für Erfurt,
    1992 Freigabe für zivile Zwecke
06.12. 2000 Betriebsgenehmigung für Luftfahrzeuge bis 20 t Abflugmasse zu erteilen.
Verkehrslandeplatz der Klasse 1
 
Erfurt   Schwade Flugzeugwerke; es wird ein Gelände am Drosselberg genutzt.
  Junkers Luftverkehrs AG (später Luft Hansa) und Nordbayrische Verkehrsflug Augsburg. Nutzung eines Geländes in Erfurt-Nord (Roter Berg)
Roter Berg
  1939 Die Luftwaffe übernimmt das Gelände. Das Reparaturwerk Erfurt, später Mitteldeutsche Metallwerke Erfurt und die Motorenfabrik Otto Schwade und & Co. nutzten den Platz während des Krieges für Werkstattflüge. Mit der Inbetriebnahme von Bindersleben wird die Bezeichnung Flughafen Erfurt-Nord geführt.
Erfurt-Bindersleben
  Fliegerhorst der Luftwaffe. Hier schulten Wehrmachtsangehörige und Flugschüler des NSFK.
  Bis 1961 Ausbau der SLB 2000 x 50 (Eisenach ist Ausweichplatz)
Nutzung im Inlandflug und Auslandslinie nach Budapest(1970).
  • IF 050 täglich außer Sonntag
  • IF 051 täglich Dienstag bis Donnerstag
  • IF 056 täglich außer Samstag/Sonntag
U.s.w. Im Flugplan 1980 sind maximal sechs Starts und Landungen verzeichnet.
Ziele sind Berlin, Heringsdorf und Budapest. Ab 1974 wurden einige Linien von und nach Erfurt geflogen.
  Flughafen Erfurt-Weimar
 
Roter Berg   Segelflugplatz; bis 1969, Schließung und Neubau eines Platzes in Alkersleben.
 
Gera Tinz   1936 muß der Landeplatz der zukünftigen Reichsautobahn weichen
Leumnitz   ab 1954 Ausbau zum Segelflugplatz
 
Gotha/Ohrdruf     Flugplatz des Gothaer Waggonbau
 
Haßleben 8. Gardearmee
298. Verbindungsfliegerstaffel
  1955 durch die Rote Armee geschaffen;
Auweichplatz;
Stand 1991: 6 Mi-6, 2 Mi-8, 3 Mi-24
 
Meiningen   ziviler Flugbetrieb durch die Nordbayrische Verkehrsflug Augsburg
  Grenztruppen
 
Nobitz (Altenburg)     bis 1931 Ingenieuschule Altenburg (weiter siehe Weimar)
JG-368   MiG-29, MiG-23
    Nutzung aus Zivilflughafen
 
Nohra (Weimar)   1916 begann der Bau von sechs Flugzeughallen für die im März 1917 errichtete Militärflieger Station
  1921 Umnutzung als Maschinenfabrik. Gleichzeitig werden Verhandlungen und Gespräche geführt um einen Großflughafen zu errichten
1926 erfolgte der Bau einer Betonpiste.
  1931 Hauptübungsstelle der Landesgruppe XI des Deutschen Luftsportverbandes
Am 1. März 1935 wurde aus dem Flugplatz der Fliegerhorst Weimar-Nohra.
ab 1936 Landesgruppe XII des NSFK.
1937 wurde mit dem Bau der Kasernenanlage im Bereich zwischen der heutigen B7 und der BAB4 begonnen.
8. Gardearmee
336. Kampfhubschrauber-Regiment
  1945 übernimmt zunächst die 9.US-Air Force den Platz und übergibt ihn im Juli an die 8.Gardearmee der sowjetischen Streitkräfte.
1992 umfassten die militärischen Liegenschaften eine Fläche von ca. 240 ha.
eingesetzt wurden alle Mil-Typen. Stand 1991: 47 Mi-24, 10 Mi-8
Der Platz wurde regelmäßig von Transportmaschinen angeflogen.
  Die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen hat einen Teil der Fläche renaturiert und der Kommune Nohra zur Entwicklung eines Landschaftsparks mit eingelagertem Sondergebiet für gewerbliche Freizeitgestaltung veräußert.
u.a. Verkehrssicherheitszentum des ADAC Thüringen
 
Nordhausen   ziviler Flugbetrieb durch die Nordbayrische Verkehrsflug Augsburg
 
Schöngleina     1938 ersten Verhandlungen durch die Universität über den Geländekauf für einen Segelflugplatz in Schöngleina.
Die Universität gemeinsam mit der Carl-Zeiss-Stiftung kaufen das Gelände ab 1941 Nutzung durch die Wehrmacht.
 
um 2005
Nach Kriegsende wird der Flugplatz in Schöngleina geschlossen und das Gelände als Neubauernland aufgeteilt.
Ab 1957 Nutzung als Segelfliegerplatz, Träger ist die GST-Kreisorganisation Zeiss;
Der Tower und die Gebäude entstehen 1975;
ICAO-Code
EDBJ
1991 nach bundesdeutschen Recht Zulassung als Verkehrslandeplatz;
1992 wird eine SLB gebaut (790 Meter), 2001 auf 1200 Meter verlängert.
Ab 1994 Stationierungsort von "Christoph 70";
Schlotheim    
 
Schwarza  
Das erste Flugplatzgebäude.
1925 wurde das Gelände durch den Luftsportverein erworben.
1926 Saale-Schwarzatal Flugplatz AG.
Ab 1927 tägliche Flugbetrieb durch die Nordbayrische Verkehrsflug Augsburg
 
Das 1928 errichtete Flugplatzgebäde.
1931 Auflösung der Saale-Schwarzatal Flugplatz AG. Ab 1935 Ausbildungseinrichtung des NSFK.
 
Weimar
Im Webicht

50° 58' 45" nördlicher Breite
11° 21' 30" östlicher Länge
550 × 215 Meter
Fliegerabteilung 423 Webicht-Flugplatz um 1911 Einweihung im März 1911
1914 - 3.Fliegerbataillon (ab 22.02.1914 selbstständige Fliegerabteilung)
1918 - 3. Feldflieger-Ersatz-Abteilung
1919 - Fliegerabteilung 423 des Freiwilligen Lanjägerkorps
1919 - 1921 - DLR betreibt die Kurierdienste Weimar nach Berlin und zurück
Mit der Durchsetzung des Versailler Vertrages und Auslaufen der Sondergenehmigungen wird der Platz geschleift.
Arfoflug   Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Flugwesens e.V.
ab 1926 ziviler Flugbetrieb durch die Nordbayrische Verkehrsflug Augsburg als Bedarfsflugplatz
    1931 bis 1936 Flugplatz der Ingenieurschule Weimar;
die Schule wird dem NSFK unterstellt;
der Platz durch das RVM gesperrt.
  Nach 1945 als Neubauernland.
Flugbetrieb nicht wieder aufgenommen. Bis in die 1980er Jahre ist eine der Hallen stehen geblieben.

 
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 03.01. 2024