Adenosin
Sicherheitshinweise | |||||||||
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Toxikologische Daten | > 20 g·kg−1 (LD50, Maus, oral) |
Adenosin (A, Ado) ist ein Nukleosid und besteht aus der Nukleinbase Adenin und dem Zucker β-D-Ribose. Das Analogon mit Desoxyribose ist das Desoxyadenosin. Es ist Bestandteil der energiereichen Verbindungen ATP, ADP, AMP, der Ribonukleinsäure (RNA), verschiedenen Cofaktoren (z.B. Coenzym A, NADPH, NADH) und auch in einem Neuromodulator.
Eigenschaften
Adenosin ist ein weißer und geruchloser Feststoff, der sich in Ethanol praktisch nicht löst, dagegen in heißem Wasser löslich ist.
Biologische Bedeutung
Adenosin ist Bestandteil der Ribonukleinsäure (RNA) und bildet dort mit Uridin, Dihydrouridin oder Pseudouridin ein Basenpaar.
Strukturformel | |
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Allgemeines | |
Freiname | Adenosin |
Andere Namen |
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Summenformel | C10H13N5O4 |
CAS-Nummer | 58-61-7 |
PubChem | 60961> |
ATC-Code | C01EB10 |
DrugBank | APRD00132 |
Kurzbeschreibung | weißer und geruchloser Feststoff |
Arzneistoffangaben | |
Wirkstoffklasse | Antiarrhythmikum |
Eigenschaften | |
Molare Masse | 267,24 g/mol |
Aggregatzustand | fest |
Dichte | 0,31 g/cm3 |
Schmelzpunkt | 234–237 °C |
Löslichkeit |
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A-U-Basenpaar | A-D-Basenpaar | A-Ψ-Basenpaar |
Pharmazeutische Bedeutung
Wirkung
Adenosin blockiert die Ausschüttung von allen belebenden und aktivierenden Neurotransmittern wie zum Beispiel Dopamin, Acetylcholin oder Noradrenalin. Dies bewirkt eine Dilatation (Weitung der Blutgefäße), wodurch der Blutdruck sinkt. Adenosin verringert außerdem die Herzfrequenz und verlängert die Überleitungszeit im AV-Knoten. Dies geschieht durch die Aktivierung eines Gi-modulierten Kaliumkanals über A1-Adenosinrezeptoren.
Adenosin triggert weiterhin den Nucleus praeopticus ventrolateralis im Hypothalamus, das die Weck- sowie Wachzentren des Gehirns durch den Neurotransmitter GABA hemmt, und wirkt damit schlafinduzierend. Die Xanthine Coffein, Theobromin und Theophyllin sowie der künstliche Arzneistoff Istradefyllin wirken als Antagonisten verschiedener Adenosinrezeptoren. Durch teilweise Hemmung der Rezeptoren im Nucleus praeopticus ventrolateralis ist auch deren schlafunterdrückender Effekt mitbegründet.
Indikation
Adenosin ist zur Beendigung einer AV-Reentry-Tachykardie indiziert. Es blockiert die Erregungsüberleitung vom Vorhof zum Ventrikel, wodurch ein einige Sekunden dauernder Herzstillstand ausgelöst wird. Die physiologische Halbwertszeit (HWZ) von Adenosin liegt im Bereich von Sekunden. Mit Theophyllin existiert ein Antidot.
Handelspräparate
- Monopräparate
Adenoscan (D), Adrekar (D), Krenosin (CH), Generika (D, A)
- Kombinationspräparate
ViaSpan Organkonservierungslösung (A), Vita-Gerin "Geistlich" (A)
Verwandte Verbindungen
- 1-Methyladenosin
- 2-Methyladenosin
- N6-Methyladenosin
- N6-Cyclopentyladenosin
- N6-Isopentenyladenosin
- N6-Glycinylcarbamoyladenosin
- N6-Threonylcarbamoyladenosin
- N6,N6-Dimethyladenosin
- 2′-O-Methyladenosin
- 2′-O-Ribosyladenosinphosphat
- Vidarabin
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 10.05. 2023