Bestrahlungsstärke
Physikalische Größe | |||||||
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Name | Bestrahlungsstärke | ||||||
Formelzeichen | |||||||
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Die Bestrahlungsstärke
(engl.:
irradiance, radiant flux density; auch
Strahlungsstromdichte) ist der Begriff für die gesamte Leistung der
eingehenden elektromagnetischen
Energie, die auf eine Oberfläche trifft, bezogen auf die Größe der
Fläche.
Der Index e – der hier weggelassen ist – steht bei Formelzeichen in der Photometrie für eine
energetische Messgröße,
d.h. eine objektive Messgröße, in die die speziellen Eigenschaften der
menschlichen Wahrnehmung nicht einfließen. Im Gegensatz dazu steht der
Index v für eine visuelle
Messgröße, in die die subjektiven Eigenschaften des menschlichen Auges
einfließen. Die visuelle Entsprechung der Bestrahlungsstärke ist die Beleuchtungsstärke
.
Im Bereich der Elektrotechnik wird die Bestrahlungsstärke oft synonym mit der Intensität
verwendet, letztere bezieht sich jedoch allgemein auf Wellen.
Analog zur Bestrahlungsstärke gibt es die spezifische Ausstrahlung, die die von einer Fläche ausgehende Strahlungsleistung pro Fläche bezeichnet.
Definition
Die Bestrahlungsstärke ist definiert als der Strahlungsfluss dΦ pro Fläche dA:
mit
= Strahldichte
= Winkel des Raumwinkelelementes zur Flächennormalen. Der Kosinusfaktor berücksichtigt, dass bei Einstrahlung aus einer beliebigen, durch
gegebenen, Richtung nur die auf dieser Richtung senkrecht stehende Projektion
der Fläche
als effektive Empfangsfläche auftritt.
= Raumwinkelelement.
Allgemeine Definition im Feld
Die Strahlungsverteilung allgemeiner, d.h. nicht unbedingt kollimierter, Strahlung ist gegeben durch eine richtungsabhängige Strahldichte L(θ,φ) (θ,φ: Kugelkoordinaten). In diesem Fall ist die Bestrahlungsstärke in Richtung (θ0,φ0) definiert als
mit
- Einheitsvektoren
- der Beziehung
Außerdem sind definiert:
- die skalare Bestrahlungsstärke (engl.: scalar irradiance), die die Strahldichte unabhängig von der Richtung berücksichtigt:
- die vektorielle Bestrahlungsstärke (engl.: vectorial irradiance), die eine Nettobestrahlungsstärke (mit Richtung) darstellt:
- wobei die Komponenten Ex, Ey und Ez die Bestrahlungsstärken in x-, y- und z-Richtung bedeuten.
Gershun-Gleichung
Die Gershun-Gleichung (nach Andre Aleksandrovich Gershun, 1903–1952) setzt die skalare und die vektorielle Bestrahlungsstärke in Beziehung zum Absorptionskoeffizienten a:
Da in der Beziehung der Streukoeffizient nicht auftaucht, kann der Absorptionskoeffizient a in einer beliebigen Strahlungsverteilung - unabhängig von der Streuung - durch die Bestimmung der beiden Bestrahlungsstärken ermittelt werden:
Spektrale Bestrahlungsstärke
Die spektrale Bestrahlungsstärke
(Einheit: W m−2 Hz−1) gibt an, welche Strahlungsleistung
bei der Frequenz
aus dem gesamten Halbraum
pro Flächeneinheit und pro Einheits-Frequenzintervall auf den Körper trifft:
mit der spektralen
Bestrahlungsdichte
Siehe auch
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 24.04. 2022