Absorptionskoeffizient
Der Absorptionskoeffizient, auch Dämpfungskonstante oder
linearer Schwächungskoeffizient, ist ein Maß für die Verringerung der Intensität
elektromagnetischer
Strahlung beim Durchgang durch ein gegebenes Material. Er wird in der Optik und in Bezug
auf Röntgenstrahlung
und Gammastrahlung
verwendet. Sein übliches Formelsymbol ist in der Optik
oder
,
bei Röntgen- und Gammastrahlung
.
Seine Dimension
ist 1/Länge, die übliche Einheit 1/cm. Ein großer Absorptionskoeffizient
bedeutet, dass das Material die betrachtete Strahlung relativ stark abschirmt,
ein kleiner dagegen, dass es durchlässiger für die Strahlung ist.
In der Bezeichnung Absorptionskoeffizient ist der Begriff Absorption nicht im engeren Sinn der Abgabe von Strahlungsenergie an das Medium zu verstehen. Zur hier gemeinten Intensitätsabnahme (Extinktion) tragen vielmehr auch Streuprozesse bei, die die Strahlung nur aus ihrer Richtung ablenken.
Anwendung
Gemäß dem lambert-beerschen
Gesetz klingt die Intensität
nach Durchlaufen eines Absorbers der Dicke
bzw. in einer Eindringtiefe
exponentiell
ab:
mit
- der eingestrahlten Intensität
- dem Absorptionskoeffizienten
- dem Extinktionskoeffizienten
des Materials
- der Kreisfrequenz
der verwendeten Strahlung (hängt mit deren Energie zusammen)
- der Lichtgeschwindigkeit
.
- dem Extinktionskoeffizienten
Herleitung
Ersetzt man in
die Kreiswellenzahl
aus dem Wellenvektor
wie folgt
-
,
(darin ist
der komplexe
Brechungsindex)
so erhält man:
Es gilt .
Extinktionskoeffizient und Absorptionsindex
Aus dem Absorptionskoeffizienten einer Probe lassen sich der
Extinktionskoeffizient
und der Absorptionsindex
berechnen:
Röntgen- und Gammastrahlung
Als Faustregel für Photonenenergien über 50 keV gilt: Je höher die
Energie, weniger dicht das Material und kleiner die Kernladungszahl des
Materials, umso geringer ist der lineare Schwächungskoeffizient. Auch bei
niedrigeren Energien steigt
mit der Kernladungszahl
Z des Materials steil an (proportional zur 4. Potenz). Deshalb
ist Blei mit
seiner hohen Dichte das bevorzugte Material für Abschirmungen.
Für praktische Zwecke wird oft der Massenschwächungskoeffizient bevorzugt. Er ergibt multipliziert mit der Dichte des Materials den linearen Schwächungskoeffizienten.
Siehe auch
Literatur
- Peter H. Hertrich: Röntgenaufnahmetechnik: Grundlagen und Anwendungen. Publicis Publishing, 2004, ISBN 978-3-89578-209-1.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 19.10. 2021