Bohrsches Magneton
Physikalische Konstante | |
---|---|
Name | Bohrsches Magneton |
Formelzeichen | |
Größenart | Magnetisches Moment |
Wert | |
SI |
9.2740100783(28) · 10-24 |
Unsicherheit (rel.) | 3.0·10-10 |
Bezug zu anderen Konstanten | |
Quellen und Anmerkungen | |
Quelle SI-Wert: CODATA 2018 |
Das bohrsche Magneton
(nach Niels Bohr) ist der Betrag
des magnetischen
Moments, das ein Elektron
mit der Bahndrehimpulsquantenzahl
durch seinen Bahndrehimpuls
erzeugt. Nach dem ursprünglichen bohrschen
Atommodell ist dies der Grundzustand,
also der Zustand mit niedrigster Energie.
Das bohrsche Magneton wird in der Atomphysik als Einheit für magnetische Momente verwendet.
Geschichte
Die Idee des elementaren Magneten ist auf Walter Ritz (1907) und Pierre-Ernest Weiss zurückzuführen. Schon vor der Entwicklung des rutherfordschen Atommodells wurde vermutet, dass mit dem planckschen Wirkungsquantum h ein elementares Magneton zusammenhängen müsse. Richard Gans nahm an, das Verhältnis der kinetischen Energie des Elektrons zu seiner Winkelgeschwindigkeit sei gleich h, und gab im September 1911 einen Wert an, der doppelt so groß wie das bohrsche Magneton war. Paul Langevin nannte im November desselben Jahres auf der Ersten Solvay-Konferenz einen kleineren Wert für das Magneton. Der rumänische Physiker Ștefan Procopiu fand 1911 unter Anwendung der Quantentheorie von Max Planck als Erster den genauen Wert des Magnetons; daher ist zuweilen die Bezeichnung Bohr-Procopiu-Magneton zu hören.
Den Namen „bohrsches Magneton“ erhielt der Wert erst 1920 durch Wolfgang Pauli, der in einem Artikel den theoretischen Wert des Magnetons mit einem experimentell ermittelten Wert (dem weissschen Magneton) verglich.
Magneton allgemein
In quantenmechanischer
Betrachtung erzeugt der Bahndrehimpuls
eines geladenen Punktteilchens
mit Masse
und Ladung
das magnetische
Moment
wobei
das reduzierte
plancksche Wirkungsquantum und
das Magneton des Teilchens ist.
Bohrsches Magneton
Das Bohrsche Magneton ergibt sich, wenn für
die Elementarladung
und für
die Masse
des Elektrons eingesetzt wird. Es hat nach derzeitiger Messgenauigkeit den
Wert:
.
Die eingeklammerten Ziffern geben die geschätzte
Standardabweichung für den Mittelwert
an und beziehen sich auf die beiden letzten Ziffern vor der Klammer.
ist die Energieeinheit
Elektronenvolt,
die Energieeinheit Joule und
die Einheit Tesla
der magnetischen
Flussdichte.
Zu beachten ist, dass auf Grund der negativen Ladung
des Elektrons sein magnetisches Moment immer entgegengesetzt zu seinem
Bahndrehimpuls
gerichtet ist: ein Elektron mit Bahndrehimpulsquantenzahl
,
ausgerichtet parallel zur z-Achse (magnetische
Quantenzahl
), hat aufgrund dieses Bahndrehimpulses das magnetische Moment
(so z.B. in p-Orbitalen
oder auf der innersten Kreisbahn des bohrschen Atommodells).
Der Spindrehimpuls
des Elektrons trägt mit einem weiteren magnetischen Moment der Größe
(entgegengesetzt zur Richtung des Spins) bei.
Ein magnetisches (Dipol-)Moment hat im Magnetfeld seine geringste Energie, wenn es dem Feld entgegensteht, also Bahndrehimpuls und Spin parallel zur Feldrichtung ausgerichtet sind.
Siehe auch



© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 13.03. 2021