Relative Folgenkompaktheit
Die relative Folgenkompaktheit ist ein Begriff aus der Topologie, einem Teilgebiet der Mathematik. Er kombiniert die beiden Eigenschaften Folgenkompaktheit und relative Kompaktheit und liefert damit die Existenz von Häufungspunkten im topologischen Abschluss.
Definition
Gegeben sei ein topologischer
Raum .
Eine Teilmenge
heißt relativ folgenkompakt, wenn jede Folge
aus Elementen von
eine konvergente
Teilfolge mit Grenzwert in
deren topologischem
Abschluss
besitzt.
Präzisierungen
Um zum Ausdruck zu bringen, welche Topologie bzw. welcher Konvergenzbegriff zu Grunde gelegt wird, wird gelegentlich ein entsprechender Begriff vorangestellt. So spricht man beispielsweise von schwach relativ folgenkompakten Mengen, wenn es sich dabei um schwache Konvergenz handelt oder von vage relativ folgenkompakten Mengen, wenn es sich um vage Konvergenz handelt.
Sätze
- Der Satz von Bolzano-Weierstraß charakterisiert die relativ folgenkompakten Teilmengen der reellen und komplexen Zahlen.
- Der Auswahlsatz
von Helly charakterisiert die vage relativ folgenkompakten Mengen von Verteilungsfunktionen
und von endlichen Maßen auf
mit dem jeweils passenden vagen Konvergenzbegriff (vage Konvergenz von Verteilungsfunktionen bzw. vage Konvergenz (Maßtheorie)).
- Der Satz von Prochorow charakterisiert die schwach relativ folgenkompakten Mengen von Radonmaßen durch straffe Familien von Maßen.
- Für die schwache Topologie auf Banachräumen fallen relative Folgenkompaktheit und relative Kompaktheit nach dem Satz von Eberlein–Šmulian zusammen.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 10.05. 2019