Unterteilungsgraph
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Ein Unterteilungsgraph ist in der Graphentheorie ein Graph, der durch Kantenunterteilung aus einem anderen Graph entstanden ist. Zwei Graphen heißen homöomorph, falls sie Unterteilungsgraphen besitzen, die isomorph sind. Unterteilungsgraphen spielen unter anderem im Satz von Kuratowski und in der Hajós-Vermutung eine wichtige Rolle.
Definitionen
Unterteilungsgraph
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Sei
ein ungerichteter
Graph, dann versteht man unter einer Unterteilung einer Kante
die Ersetzung dieser Kante durch zwei neue Kanten
und
,
die die beiden Knoten
und
der entfernten Kante mit einem neuen Knoten
verbinden. Auf diese Weise entsteht ein neuer Graph
mit der neuen Knotenmenge
und der neuen Kantenmenge
,
wobei
und
sind. Ein Unterteilungsgraph eines Graphen ist nun ein Graph, der aus
diesem durch (null-, ein- oder mehrmalige) Kantenunterteilung entsteht.
Homöomorphie von Graphen
Zwei Graphen heißen homöomorph, falls Unterteilungsgraphen dieser beiden Graphen existieren, die zueinander isomorph sind. Als den Homöomorphie-Ursprung eines Graphen bezeichnet man den kleinsten Graph, der zu diesem homöomorph ist. Man kann den Homöomorphie-Ursprung eines Graphen durch wiederholtes Entfernen von Knoten vom Grad zwei (Schleifen ausgenommen) und Einfügen einer Kante, die die beiden Nachbarknoten des entfernten Knoten verbindet, ermitteln. Zwei Graphen sind nun genau dann homöomorph, wenn ihre Homöomorphie-Ursprünge isomorph sind.
Beispiele
Die folgenden beiden Graphen
und
sind homöomorph, da sie den gemeinsamen Unterteilungsgraphen
besitzen. Der Homöomorphie-Ursprung der beiden Graphen ist der Graph
.
-
Graph A
-
Graph B
-
Gemeinsamer Unterteilungsgraph C
-
Homöomorphie-Ursprung D
Auch alle Kreisgraphen
sind für
zueinander homöomorph mit dem Graphen
als Homöomorphie-Ursprung.
Verwendung
Unterteilungsgraphen spielen eine wichtige Rolle im Satz von
Kuratowski. Nach diesem Satz ist ein endlicher Graph genau
dann planar,
wenn er keinen Teilgraphen
enthält, der durch Unterteilung des vollständigen
Graphen
oder des vollständig
bipartiten Graphen
entstanden ist. Des Weiteren dienen sie auch zur Definition von topologischen
Minoren.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 09.10. 2020