Zinksulfat

Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP)
05 – Ätzend 07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H:
  • Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
  • Verursacht schwere Augenschäden.
  • Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
P:
  • Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
  • Schutzhandschuhe / Schutzkleidung / Augenschutz / Gesichtsschutz tragen.
  • Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
  • Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP)
Gesundheitsschädlich Umweltgefährlich
Gesundheits-
schädlich
Umwelt-
gefährlich
(Xn) (N)
R- und S-Sätze R:
  • Gesundheitsschädlich beim Verschlucken.
  • Gefahr ernster Augenschäden.
  • Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben.
S:
  • Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen. (Text nur erforderlich bei Abgabe an nichtgewerbliche Endverbraucher)
  • Staub nicht einatmen.
  • Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren.
  • Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen.
  • Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder Etikett vorzeigen.
  • Dieses Produkt und sein Behälter sind als gefährlicher Abfall zu entsorgen.
  • Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen/Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen.
Toxikologische Daten
  • 1260 mg/kg (LD50Ratteoral, Heptahydrat)
  • 1710 mg/kg−1 (LD50, Ratte, oral, wasserfrei)

Zinksulfat (ZnSO4) ist das Zinksalz der Schwefelsäure (Trivialnamen: schwefelsaures Zinkoxid, weißer Vitriol, (Weißer) Kupferrauch, weißer Galitzenstein, Augenstein, als Mineral: Goslarit). Es bildet farblose Kristalle, in wasserfreier Form ist es ein weißes Pulver.

Strukturformel
Zinkion Sulfation
Allgemeines
Name Zinksulfat
Andere Namen
  • Zink(II)-sulfat
  • Zinkvitriol
Summenformel
  • ZnSO4
  • ZnSO4 · 7 H2O
CAS-Nummer
  • 7733-02-0 (wasserfrei)
  • 7446-19-7 (Monohydrat)
  • 7446-20-0 (Heptahydrat)
  • 13986-24-8 (Hexahydrat)
PubChem 24424
ECHA-InfoCard 100.028.904
ATC-Code A12CB01
Kurzbeschreibung farblose, rhomboedrische Kristalle
Eigenschaften
Molare Masse
  • 161,45 g/mol (wasserfrei)
  • 287,53 g/mol> (Heptahydrat)
Aggregatzustand fest
Dichte
  • 3,54 g/cm3 (wasserfrei)
  • 3,2 g/cm3 (Monohydrat)
  • 1,97 g/cm3 (Heptahydrat)
Schmelzpunkt 100 °C (Heptahydrat)
Siedepunkt 680 °C (Zersetzung
Löslichkeit leicht in Wasser (Monohydrat: 350 g/l bei 20 °C; Heptahydrat: 965 g/l bei 20 °C)

Gewinnung und Darstellung

Zinksulfat wird hergestellt durch Auflösen von Zink oder Zinkoxid in verdünnter Schwefelsäure:

{\displaystyle \mathrm {Zn+H_{2}SO_{4}\longrightarrow ZnSO_{4}+H_{2}} }
{\displaystyle \mathrm {ZnO+H_{2}SO_{4}\longrightarrow ZnSO_{4}+H_{2}O} }

Man kann es auch durch Einwirkung von Zink auf die meisten Schwermetallsulfate gewinnen, wobei das Schwermetall in elementarer Form ausfällt. Beispiele hierfür sind:

{\displaystyle \mathrm {Zn+CuSO_{4}\longrightarrow ZnSO_{4}+Cu} }.
{\displaystyle \mathrm {Zn+FeSO_{4}\longrightarrow ZnSO_{4}+Fe} }.

Es entsteht durch oxidative Verwitterung von Zinkblende (Zinksulfid, ZnS)

{\displaystyle \mathrm {ZnS+2\ O_{2}\longrightarrow ZnSO_{4}} }.

Das so entstandene Mineral ZnSO4 · 7 H2O wird als Goslarit bezeichnet.

Eigenschaften

Zinc Sulfate.jpg

Zinksulfat zersetzt sich bei Temperaturen oberhalb von 680 °C. Oberhalb von 930 °C verbleibt reines Zinkoxid.

{\displaystyle \mathrm {2\ ZnSO_{4}\longrightarrow 2\ ZnO+2\ SO_{2}+O_{2}} }

Es kristallisiert aus seinen wässrigen Lösungen als Zinkvitriol in farblosen, rhombischen Kristallen mit 7 Molekülen Wasser (ZnSO4 · 7 H2O) (Heptahydrat). Es verliert beim Erhitzen seine Wasseranteile und zerfällt zu einem weißen Pulver. Zinksulfat zeigt in wässriger Lösung infolge teilweiser Hydrolyse eine schwach saure Reaktion. Beim Lösen des wasserfreien Salzes in Wasser tritt Erwärmung ein, beim Lösen von ZnSO4 · 7 H2O dagegen Abkühlung.

Es verwittert oberflächlich an der Luft durch Verlust von Kristallwasser und schmilzt beim Erwärmen in seinem Kristallwasser. Es verliert schon bei 39 °C ein Molekül Kristallwasser; bei 70 °C liegt nur noch ein Wassermolekül vor, das bei 240 °C abgespalten wird.


 

Verwendung

Zinksulfat wird in der Färberei, zur Holzimprägnierung und zur Herstellung von Elektrolysezink verwendet. Auf Grund der bakterientötenden Wirkung von Zn2+-Ionen werden sehr verdünnte Lösungen von ZnSO4 (0,1–0,5 %) als Augenwasser bei Bindehautentzündungen eingesetzt.

Man benutzt Zinksulfat ferner:

Es dient weiterhin als Brechmittel, Beize in der Textilindustrie, Spurennährstoff in Düngemitteln und ist in Fällungsbädern bei der Kunstseidegewinnung enthalten. Zinksulfat wird auch zur Herstellung von Zinksulfid-Pigmenten und anderen Zinkverbindungen, zur Flotation von Erzen, Beschweren von Baumwolle und in galvanischen Verzinkungsbädern verwendet.

Nachweis

Natronlauge (NaOH) gibt mit Zinksulfat einen gallertartigen Niederschlag von Zinkhydroxid, der nach Befeuchten mit einer verdünnten Cobaltsalzlösung und Glühen das sogenannte Rinmans Grün ergibt.

Bariumchloridlösung bildet einen weißen Niederschlag von Bariumsulfat:

{\displaystyle \mathrm {ZnSO_{4}+BaCl_{2}\longrightarrow ZnCl_{2}+BaSO_{4}\downarrow } }
Zinksulfat und Bariumchlorid reagieren zu Zinkchlorid und Bariumsulfat, das ausfällt.
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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 02.10. 2024