Erdöl-Verarbeitung

In Erdölraffinerien wird das Erdöl in seine unterschiedlichen Bestandteile wie leichtes und schweres Heizöl, Kerosin sowie Benzin u.a. in Destillationskolonnen aufgespalten. In weiteren Schritten können aus dem Erdöl die verschiedensten Alkane und Alkene erzeugt werden.

In der chemischen Industrie nimmt das Erdöl eine bedeutende Stellung ein. Die meisten chemischen Erzeugnisse lassen sich aus ca. 300 Grundchemikalien aufbauen. Diese Molekülverbindungen werden heute zu ca. 90 % aus Erdöl und Erdgas gewonnen. Zu diesen gehören: Ethen, Propen, 1,3-Butadien, Benzol, Toluol, o-Xylol, p-Xylol (diese stellen den größten Anteil dar).

Aus der weltweiten Fördermenge des Erdöls werden ca. 6.7 % für die chemischen Produktstammbäume verwendet, der weitaus größere Anteil wird einfach in Kraftwerken und Motoren verbrannt. Die Wichtigkeit dieser Erdölerzeugnisse liegt auf der Hand: Gibt es kein Erdöl mehr, müssen diese Grundchemikalien über komplizierte und kostenintensive Verfahren mit hohem Energieverbrauch hergestellt werden.

Aus Erdöl kann fast jedes chemische Erzeugnis produziert werden. Dazu gehören Farben und Lacke, Arzneimittel, Wasch- und Reinigungsmittel, um nur einige zu nennen.


                     Erdöl
                       |
               (Erdölraffinerie)
                       |
                       |    → steigender Siedepunkt →
  +-----------+--------+-------+------------+-------------+----------------+
  |           |                |            |             |                |
 Gase---+---Naphtha          Kerosin      Gasöl---+---Vakuumgasöl     Vakuumrückstand
        |     |                |            |     |       |                |
        |   Benzin         Flugbenzin    Diesel,  |   Schmieröle     schweres Heizöl,
        |                               leichtes  |    Tenside      Schweröl, Bitumen,
        |                                Heizöl   |                    Koks, Ruß
    (Steamcracken)                                |
        |                                         |
    Olefine und                               (Cracken)
     Aromaten                                     |
        |                                       Benzin
   (Reaktionen)
        |
     Monomere
        |
 (Polymerisation)
        |
    Kunststoffe


Chemie und Zusammensetzung

Erdöl ist hauptsächlich ein Gemisch vieler Kohlenwasserstoffe. Die am häufigsten vertretenden Kohlenwasserstoffe sind dabei lineare oder verzweigte Alkane (Paraffine), Cycloalkane (Naphthene) und Aromaten. Jedes Erdöl hat je nach Fundort eine spezielle chemische Zusammensetzung, die auch die physikalischen Eigenschaften wie Farbe und Viskosität bestimmt.

Farbe und Konsistenz variieren von transparent und dünnflüssig bis tiefschwarz und dickflüssig. Erdöl hat auf Grund von darin enthaltenen Schwefelverbindungen einen charakteristischen Geruch, der zwischen angenehm und widerlich-abstoßend wechseln kann. Farbe, Konsistenz und Geruch sind sehr stark von der geografischen Herkunft des Erdöls abhängig. Manche Erdölsorten fluoreszieren unter ultraviolettem Licht auf Grund von unterschiedlichen Beistoffen, wie Chinone oder Polyaromaten.

Unraffiniertes Erdöl (Rohöl) als Naturprodukt ist mit mehr als 17.000 Bestandteilen eine sehr komplexe Mischung von organischen Stoffen, die natürlicherweise auf der Erde vorkommen. Neben den reinen Kohlenwasserstoffen sind noch Kohlenstoffverbindungen, die Heteroatome wie Stickstoff (Amine, Porphyrine), Schwefel (Merkaptane, Thioether) oder Sauerstoff (Alkohole, Chinone) enthalten, Bestandteil des Erdöls. Daneben finden sich Metalle wie Eisen, Kupfer, Vanadium und Nickel. Der Anteil der reinen Kohlenwasserstoffe variiert erheblich. Der Anteil zwischen 97 % und 50 % bei Schwerölen und Bitumen liegen.

Die Zusammensetzung nach Elementen bewegt sich dabei in folgender Bandbreite:

Kohlenstoff 83-87 %
Wasserstoff 10-14 %
Stickstoff 0,1-2 %
Sauerstoff 0,1-1,5 %
Schwefel 0,5-6 %
Metalle < 1000 ppm

In der Petrochemie wird zwischen leichten Sorten mit geringem Schwefelgehalt, wie West Texas Intermediate (WTI) und dem Nordseeöl Brent und schweren Sorten wie Mars und Poseidon unterschieden.

Finanzwirtschaft

Als zentraler Rohstoff ist Erdöl auch Gegenstand der Spekulation. Öl und Ölprodukte werden nicht nur unmittelbar am Spotmarkt, sondern oft auch in Form von Warentermingeschäften (Ölkontrakten) gehandelt. Zwei sehr wichtige Rohölsorten für solche Geschäfte sind Brent und West Texas Intermediate. Der Ölpreis beeinflusst häufig auch die Börsenkurse. Viele Branchen setzen Öl als Roh- und als Betriebsstoff ein und so sind sie vom Ölpreis abhängig. Daneben wirkt sich der Ölpreis auch auf die Devisenmärkte aus, da Erdöl noch immer überwiegend in US-Dollar gehandelt wird. Ein hoher Preis führt oft zu einem höheren Dollarkurs, wobei allerdings auf diesen noch eine ganze Reihe anderer Faktoren einwirken, sodass dieser Effekt nicht einfach nachvollziehbar ist. Finanzwirtschaftliche Bedeutung hat, neben dem bereits erwähnten Umtausch in andere Währungen, auch die Verwendbar ist. Finanzwirtschaftliche Bedeutung hat, neben dem bereits erwähnten Umtausch in andere Währungen, auch die Verwendung der Verkaufserlöse für Erdöl durch die Förderländer.


 
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 27.03. 2019