Natriumhydrogensulfit

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus  Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), [4] ggf. erweitert [3]
Gefahrensymbol
Achtung
H- und P-Sätze H: Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
EUH: Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase.
P:
  • Nach Gebrauch … gründlich waschen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
  • Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen.
  • Bei Unwohlsein Giftinformationszentrum, Arzt oder … anrufen.
  • Bei Verschlucken:
    • Mund ausspülen.
  • ​Inhalt / Behälter … zuführen.(Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
MAK Schweiz: 5 mg/m3 (gemessen als einatembarer Staub)[5]
Toxikologische Daten 1540 mg/kg (LD50Ratteoral)[6]

Natriumhydrogensulfit (NaHSO3), auch Natriumbisulfit, ist ein Natrium-Salz der Schwefligen Säure. Es ist außerhalb von wässrigen Lösungen nicht stabil.

Strukturformel
Natriumion Struktur des Hydrogensulfitions
Allgemeines
Name Natriumhydrogensulfit
Andere Namen
  • Natriumbisulfit
  • E 222 [1]
  • SODIUM BISULFITE (INCI)[2]
Summenformel NaHSO3
Kurzbeschreibung farblose bis gelbliche Flüssigkeit (existiert nur in Lösung)[3]
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer Extern 7631-90-5
EG-Nummer 231-548-0
ECHA-InfoCard Extern 100.028.680
PubChem Extern 656672
ChemSpider Extern 571016
DrugBank Extern DB14015
Eigenschaften
Molare Masse 104,06 g/mol

Darstellung

Eine wässrige Lösung von Natriumdisulfit ergibt Natriumhydrogensulfit.

{\displaystyle \mathrm {Na_{2}S_{2}O_{5}+H_{2}O\ \rightleftharpoons \ 2\ NaHSO_{3}} }

Schwefeldioxid durch eine Lösung von Natriumcarbonat leiten ergibt ebenfalls Natriumhydrogensulfit.

{\displaystyle \mathrm {2\ SO_{2}+H_{2}O+Na_{2}CO_{3}\ \rightleftharpoons \ 2\ NaHSO_{3}+CO_{2}} }

Eigenschaften

Im Handel befindet es sich als Lösung mit einem zwischen 37 und 50 % liegenden Gehalt an Natriumhydrogensulfit. Diese Lösungen weisen ätzende, reduzierende und stark bleichende Eigenschaften auf. Beim Konzentrieren der wässrigen Lösung entsteht Natriumdisulfit (Na2S2O5) bzw. Natriumsulfit.

Von Bedeutung ist die Additionsreaktion mit Aldehyden oder Ketonen zu sogenannten Hydrogensulfitaddukten (Bisulfitaddukten), wobei sich der Schwefel des Hydrogensulfitions nukleophil an die Carbonylgruppe unter Bildung eines Hydroxyalkylsulfonations anlagert. Als Beispiel ist hier die Reaktion mit Formaldehyd unter Bildung des schwerlöslichen Natriumhydroxymethylsulfonats demonstriert:

{\displaystyle \mathrm {HCHO+NaHSO_{3}\longrightarrow HO{-}CH_{2}{-}SO_{3}Na} }

Die Hydrogensulfit-Addition wird häufig zur Aufreinigung von Aldehyden oder Ketonen verwendet, da sie unter basischen oder auch sauren Bedingungen reversibel ist.[7]

Verwendung

Als Lebensmittelzusatzstoff E 222 findet Natriumhydrogensulfit Verwendung als Konservierungsmittel z.B. bei der Stärke- und Zuckerherstellung, Antioxidationsmittel und als Stabilisator in Lebensmitteln sowie zur Analyse von Methylierungsmustern in DNA. Genutzt wird es auch als Reduktionsmittel in der chemischen Industrie zur Abwasserbehandlung. Es kommt auch in der Papierindustrie zum Einsatz. Es wird in der Sulfomethylierung zur Herstellung von waschaktiven Substanzen, Ionentauschern und wasserlöslichen Harzen verwendet. [8]

{\displaystyle {\ce {RSO2NH2 + CH2O + NaHSO3 -> RSO2NHCH2SO3Na + H2O}}}

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Extern E 222: Sodium hydrogen sulphite in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe.
  2. Eintrag zu Extern SODIUM BISULFITE in der CosIng-Datenbank
  3. Hochspringen nach: a b c Eintrag zu Extern Natriumhydrogensulfit, wässrige Lösung in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA.(JavaScript erforderlich)
  4. Eintrag zu Extern Sodium hydrogensulfite im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA). Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung Extern erweitern.
  5. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Extern Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 7631-90-5 bzw. Natriumhydrogensulfit.
  6. Datenblatt Extern Natriumhydrogensulfit bei Merck.
  7. Beyer-Walter: Lehrbuch der organischen Chemie, 23. Auflage, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1998.
  8. C. M. Suter, R. K. Bair, F. G. Bordwell: The sulfomethylation reaction. In: Journal of Organic Chemistry, 10.5, 1945, S. 470–478.
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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 17.04. 2024