Glucuronsäure

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Strukturformel
Struktur der Glucuronsäure
β-D-Glucuronsäure
Allgemeines
Name Glucuronsäure
Andere Namen

(2S,3S,4S,5R,6R)-3,4,5,6-Tetrahydroxytetrahydropyran-2-carbonsäure

Summenformel C6H10O7
Kurzbeschreibung farbloser Feststoff
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 229-486-4
ECHA-InfoCard Extern 100.026.807
PubChem Extern 65041
ChemSpider Extern 58552
DrugBank Extern DB03156
Eigenschaften
Molare Masse 194,14 g/mol
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt 158–162 °C
pKS-Wert 3,18
Löslichkeit löslich in Wasser und Ethanol

Glucuronsäure (bzw. Glucuronat), in biochemischer Darstellung häufig mit GlcA abgekürzt, ist die Uronsäure der D-Glucose, von der sie sich durch die Oxidationsstufe am sechsten Kohlenstoff (C6) unterscheidet, wo eine Carboxygruppe statt einer Hydroxygruppe vorliegt. Sie findet sich in pflanzlichen und tierischen Organismen.

Im Stoffwechsel des Menschen dient die Substanz insb. der Entgiftung (Phase II der Biotransformation): Gift- und Arzneistoffe oder auch Steroidhormone wie das Östrogen werden durch Verbindung mit Glucuronsäure (Glucuronidierung) wasserlöslich gemacht; diese Konjugate können dann leichter ausgeschieden werden. Außerdem ist die Glucuronsäure Bestandteil von Glykosaminoglykanen (Knorpel). Sie ist auch Ausgangspunkt für die Biosynthese von Ascorbinsäure.

Eigenschaften

Die Säure löst sich in Wasser und Alkohol, ihr Schmelzpunkt liegt bei 165 °C. In der kristallinen Form zeigt sich Mutarotation.


α-D-Glucuronsäure in (1) Tollens/Fischer-, (2) Haworth-, (3) Sessel-Darstellung und (4) stereochemischer Ansicht

Physiologie

Die Biosynthese der Glucuronsäure geht von UDP-Glucose aus, welches beim Glykogen-Aufbau entsteht. Dieses wird mithilfe der UDP-Glucose-6-Dehydrogenase zu UDP-Glucuronat umgewandelt. So an UDP gebunden wird Glucuronsäure leicht mittels der UDP-Glucuronosyltransferase an andere Liganden weitergegeben, wodurch deren Löslichkeit in Wasser erhöht wird. Für den Knorpelaufbau muss UDP-Glucuronat mithilfe des UDP-Glucuronat-Transporters ins Endoplasmatische Reticulum geschafft werden, wo es mittels der UDP-Glucuronat-Decarboxylase zu UDP-α-D-Xylose umgesetzt wird. β-Glucuronidase katalysiert den Abbau von Inositol und Dermatan bzw. Keratansulfaten zu reiner Glucuronsäure (diese wird dann ausgeschieden).

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 14.09. 2024