Norm (Körpererweiterung)

In der Körpertheorie der Mathematik ist die Norm einer Körpererweiterung eine spezielle, der Erweiterung zugeordnete Abbildung. Sie bildet jedes Element des größeren Körpers auf den kleineren Körper ab.

Dieser Normbegriff unterscheidet sich wesentlich vom Begriff der Norm eines normierten Vektorraums, er wird daher manchmal im Gegensatz zur Vektornorm auch Körpernorm genannt.

Definition

Es sei L/K eine endliche Körpererweiterung. Ein fest gewähltes Element a\in L definiert eine K-lineare Abbildung

L\to L,\quad x\mapsto ax.

Ihre Determinante heißt die Norm von a, geschrieben N_{{L/K}}(a). Sie ist ein Element von K; die Norm ist also eine Abbildung

N_{{L/K}}\colon L\to K,\quad a\mapsto N_{{L/K}}(a).

Eigenschaften

N_{{L/K}}(ab)=N_{{L/K}}(a)\cdot N_{{L/K}}(b) für alle a,b\in L.
Eingeschränkt auf die multiplikativen Gruppen ist die Norm also ein Homomorphismus
N_{{L/K}}\colon L^{\times }\to K^{\times }.
N_{{M/K}}(a)=N_{{L/K}}(N_{{M/L}}(a)) für alle a\in M.
N_{{L/K}}(a)=(-1)^{{dr}}a_{0}^{r}
N_{{L/K}}(a)=\left(\,\prod _{{i=1}}^{{r}}\sigma _{{i}}(a)\right)^{q}
Ist L/K insbesondere galoissch mit Galoisgruppe \operatorname{Gal}(L/K), so bedeutet dies
N_{{L/K}}(a)=\prod _{{\sigma \in \operatorname {Gal}(L/K)}}\sigma (a).

Beispiele

N_{{{\mathbb  {C}}/{\mathbb  {R}}}}(a+ib)=\sigma _{1}(a+ib)\sigma _{2}(a+ib)=id(a+ib)\overline {(a+ib)}=(a+ib)(a-ib)=a^{2}+b^{2}.
a+b{\sqrt  2}\mapsto a^{2}-2b^{2} für a,b\in {\mathbb  Q}.
x\mapsto x^{{1+q+q^{2}+\ldots +q^{{n-1}}}}.

Siehe auch

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 03.10. 2022