Projektive Basis

In der projektiven Ebene bilden vier projektiv unabhängige Punkte eine projektive Basis

Eine projektive Basis ist in der Mathematik eine Menge von n+2 Punkten eines n-dimensionalen projektiven Raums, von denen je n+1 projektiv unabhängig sind. Projektive Basen werden in der projektiven Geometrie zur Charakterisierung von Projektivitäten und zur Definition projektiver Koordinaten verwendet.

Definition

Ein (n+1)-Tupel (P_{0},\ldots P_{n}) von Punkten eines projektiven Raums P(V) über einem K-Vektorraum V heißt projektiv unabhängig, wenn eine der folgenden äquivalenten Bedingungen zutrifft:

Ein (n+2)-Tupel (P_{0},\ldots P_{{n+1}}) von Punkten eines projektiven Raums heißt projektive Basis des Raums, wenn je n+1 Punkte projektiv unabhängig sind. Es gilt dann \dim P(V)=n.

Spezialfälle

Projektive Standardbasis

Die projektive Standardbasis (E_{0},\ldots ,E_{{n+1}}) im projektiven Standardraum KP^{n} besteht aus den von den Standard-Basisvektoren e_{0},\ldots ,e_{n} des Koordinatenraums K^{{n+1}} erzeugten Punkten

E_{i}=K\,e_{i},~i=0,\ldots ,n,

zusammen mit dem Einheitspunkt

E_{{n+1}}=K\,\left(e_{0}+\ldots +e_{n}\right).

In homogenen Koordinaten ergeben sich beispielsweise folgende projektiven Standardbasen:

\ldots

Verwendung

Ist (P_{0},\ldots ,P_{{n+1}}) eine beliebige projektive Basis eines projektiven Raums P(V), dann gibt es eine Basis (v_{0},\ldots ,v_{n}) von V, sodass

P_{0}=K\,v_{0},\ldots ,P_{n}=K\,v_{n}~{\text{und}}~P_{{n+1}}=K\,\left(v_{0}+\ldots +v_{n}\right)

gilt. Sind nun P(V) und P(W) zwei projektive Räume gleicher Dimension mit projektiven Basen (P_{0},\ldots ,P_{{n+1}}) und (Q_{0},\ldots ,Q_{{n+1}}), dann gibt es genau eine projektive Abbildung f:P(V)\to P(W), sodass

f(P_{i})=Q_{i}

für i=0,\ldots ,n+1 gilt. Demnach ist eine projektive Abbildung zwischen projektiven Räumen gleicher Dimension durch Angabe der Bilder der projektiven Basispunkte eindeutig charakterisiert. Solche Abbildungen lassen sich daher durch Matrizen der Größe (n+1)\times (n+1) beschreiben. Weiter lassen sich in einem projektiven Raum P(V) mit der projektiven Basis (P_{0},\ldots ,P_{{n+1}}) mit Hilfe der projektiven Abbildung

KP^{n}\to P(V),E_{i}\mapsto P_{i}~{\text{für}}~i=0,\ldots ,n+1

homogene projektive Koordinaten definieren.

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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 13.03. 2017