Satz von Sard
Der Satz von Sard, auch als Lemma von Sard oder Satz von Morse–Sard bekannt, ist eine Grundlage der Differentialtopologie, und dort der Morse-Theorie, sowie der Transversalitätstheorie bis hin zur Klassifizierung der Keime differenzierbarer Abbildungen in der Singularitätentheorie bzw. der thomschen Katastrophentheorie.
Dieser Satz macht eine Aussage über das Maß
der Menge
der kritischen Werte einer differenzierbaren
Abbildung zwischen zwei differenzierbaren
Mannigfaltigkeiten. Dabei nennt man einen Wert genau dann kritisch, wenn er
Bild eines kritischen
Punktes ist. Für differenzierbare Mannigfaltigkeiten gibt es zwar im Allgemeinen keine sinnvolle
Verallgemeinerung des Lebesgue-Maßes, der Begriff der Lebesgue-Nullmengen kann dennoch
sinnvoll übertragen werden: Sei
eine
-dimensionale
differenzierbare Mannigfaltigkeit und
,
dann heißt
eine Lebesgue-Nullmengen,
wenn für jede Karte
mit
die Menge
eine Lebesgue-Nullmenge in
ist.
Der Satz von Sard besagt, dass die kritischen Werte einer Abbildung
zwischen zwei differenzierbaren Mannigfaltigkeiten Lebesgue-Nullmengen sind,
falls die Abbildung aus
ist, also
-mal
stetig differenzierbar ist, für ein
.
Spezialfälle davon sind:
- Ist
eine differenzierbare Funktion, so hat die Menge
der kritischen Werte Maß
.
- Eine Untermannigfaltigkeit
kleinerer Dimension hat stets Maß 0, beispielsweise der Graph einer
differenzierbaren Funktion
als Teilmenge von
.
- Eine differenzierbare Abbildung
zwischen zwei Mannigfaltigkeiten kann für
nicht surjektiv sein.
Für Abbildungen vom
in den
wurde der Satz 1942 von Arthur
Sard bewiesen, wodurch er den drei Jahre früher von Anthony Morse gezeigten
Spezialfall
verallgemeinern konnte.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 29.12. 2020