6. Grenzbrigade Küste

Die 6. Grenzbrigade Küste war ein militärischer Verband der Grenztruppen der Deutschen Demokratischen Republik. Ursprünglich aus der Grenzpolizei des Landes Mecklenburg hervorgegangen.

Geschichte

Für den Schutz der Küstengrenze war nur eine Brigade (6.) mit drei Grenzbereitschaften vorgesehen, die aus zwei Bootsgruppen mit Standorten in Peenemünde und Rostock, zwölf Küstenbeobachtungsstellen und einer motorisierten Grenzabteilung mit 1596 Mann bestand.

Mit der Gründung der DDR wurden diese zum Grenzsicherungsorgan des Staates, dessen Grenzen bis dato von den sowjetischen Truppen überwacht worden waren.

Die Spezialausbildungen fanden in der NVA statt. Am 1. November 1961 wurde die 6. Grenzbrigade dem Chef der Volksmarine, Konteradmiral Neukirchen, unterstellt und in 6. Grenzbrigade Küste umbenannt. Befehl 63/61 untermauerte die gemeinsamen Ziele der Volksmarine und des Verbandes zur Sicherung der Küste und des Küstenvorfeldes. Der Ehrenname „Fiete Schulze“ wurde der GBK am 7. Oktober 1964 verliehen.

Aufgaben

Die hauptsächliche Aufgabe der GBK bestand in der Sicherung der 378 km langen Seegrenze sowie der Kontrolle der Berufs- und Sportschifffahrt. Außerdem überwachte sie 29,5 km der Grenze zu Polen, davon 9,5 km Landgrenze auf Usedom. Der Aufgabenerfüllung diente ein umfangreiches Beobachtungssystem, in dem stationäre und mobile Funkmessmittel, maximal vier MSR-Schiffe als Nahvorposten in den Territorialgewässern zwischen Lübecker Bucht und Kap Arkona, mindestens drei Boote auf den Ansteuerungen zu den Seehäfen Wismar und Stralsund, Beobachtungstürme mit Radar sowie mobile Flak-Scheinwerfer auf ZIL-130 mit 18 km Reichweite zum Einsatz kamen. Zur landseitigen Sicherung patrouillierten bewaffnete Postenpaare am Strand, die in zugewiesenen Streifenabschnitten eventuelle Grenzdurchbrüche verhindern sollten. Matrosen auf Küstenbeobachtungsstationen (KBS) bzw. Beobachtungskontrolltürmen (BT-11) kontrollierten den See- und Luftraum und sollten Klein- und Kleinstziele im Küstennahfeld erfassen. Seeseitig waren Vorpostenschiffe an der Dreimeilenzonengrenze im Einsatz, die vor Anker liegend visuell-optische oder funkmesstechnische Überwachungen vornahmen. Die Mehrheit der Fahrzeuge bestand aus ausgemusterten Schiffen der Volksmarine, die entsprechend den Erfordernissen der GBK umgerüstet wurden.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 20.10. 2023