Kaliumhydroxid

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert
Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Gefahr
H- und P-Sätze H:
  • Kann gegenüber Metallen korrosiv sein.
  • Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
  • Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
P:
  • Schutzhandschuhe/ Schutzkleidung/ Augenschutz/ Gesichtsschutz/ Gehörschutz/… tragen.
  • Bei Verschlucken: Mund ausspülen. Kein Erbrechen herbeiführen.
  • Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
  • Bei Exposition oder falls betroffen: Sofort Giftinformationszentrum, Arzt oder … anrufen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen. Keine offizielle P-Satz-Kombination)
MAK Schweiz: 2 mg/m3 (gemessen als einatembarer Staub)

Kaliumhydroxid (auch Ätzkali, kaustisches Kali), chemische Formel KOH, ist ein weißer hygroskopischer Feststoff. In Wasser löst es sich unter großer Wärmeentwicklung zu der starken Base Kalilauge. Mit Kohlendioxid der Luft reagiert es zu Kaliumcarbonat und wird deshalb in luftdichten Behältern aufbewahrt. Um zu verhindern, dass Kaliumhydroxid Wasser aus der Luft bindet, kann man es mit einem Trockenmittel lagern. Das Hydroxid-Ion verdrängt als starke Base schwächere und flüchtige Basen aus ihren Salzen.

Kristallstruktur
Kaliumhydroxid
__ K+     __ OH
Allgemeines
Name Kaliumhydroxid
Andere Namen
  • Ätzkali
  • Kalihydrat
  • Kaliumoxidhydrat
  • kaustisches Kali
  • Kaliumhydrat
  • E 525
  • Kalilauge (wässrige Lösung)
Verhältnisformel KOH
CAS-Nummer 1310-58-3
Kurzbeschreibung weißer, hygroskopischer Stoff
Eigenschaften
Molare Masse 56,11 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 2,04 g/cm3
Schmelzpunkt 360 °C
Siedepunkt 1320 °C
Löslichkeit gut in Wasser (1120 g/l bei 20 °C) und in 2,5 Teilen Alkohol (Ethanol)

Eigenschaften

Kaliumhydroxid

Kaliumhydroxid ist ein weißer, stark hygroskopischer Stoff, der meist als Plätzchen oder Stangen, seltener als Pulver verkauft wird. In Wasser löst es sich unter großer Wärmeentwicklung durch die negative Lösungsenthalpie von -57,1 kJ/mol und bildet Kalilauge, im festen Zustand bildet es Mono-, Di- und Tetrahydrate. Mit dem in der Luft enthaltenen Kohlendioxidreagiert es unter Bildung von Kaliumcarbonat.

Synthese

Früher wurde Kaliumhydroxid durch so genannte "Kaustifizierung" von Kaliumcarbonat hergestellt. Dies verläuft nach der Gleichung

\mathrm{K_2CO_3 + Ca(OH)_2 \rightarrow 2\,KOH + CaCO_3 \downarrow}

Heute wird Kaliumhydroxid meist durch wässrige Elektrolyse von Kaliumchlorid und anschließendem Eindampfen der Lösung gewonnen.

Verwendung

Kaliumhydroxid wird in der Waschmittelfabrikation zur Herstellung weicher Seifen (Schmierseifen) und zur Herstellung wasserenthärtenden Kaliumphosphats für flüssige Waschmittel benutzt.

In der Mikrosystemtechnik (MST) wird KOH zum selektiven anisotropen Ätzen von einkristallinem Silicium eingesetzt.

In der Mikrobiologie wird KOH zur Unterscheidung von grampositiven und gramnegativen Bakterien im Schnelltestverfahren verwendet.

In galvanischen Sauerstoffsensoren wird es als Elektrolyt verwendet. Denselben Zweck erfüllt es auch in den weit verbreiteten Alkali-Mangan-Zellen.

In der Lebensmittelindustrie wird KOH als Säureregulator eingesetzt. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Bezeichnung E 525 ohne Höchstmengenbeschränkung (quantum satis) für Lebensmittel allgemein zugelassen.

KOH wird zur Herstellung von Kaliumverbindungen, Glas, Farbstoffen, Batterien sowie als Trocknungs- und Absorptionsmittel von (quantum satis) für Lebensmittel allgemein zugelassen.

KOH wird zur Herstellung von Kaliumverbindungen, Glas, Farbstoffen, Batterien sowie als Trocknungs- und Absorptionsmittel von Kohlenstoffdioxid verwendet.

KOH kann unter starker Erwärmung bestimmte Metalle alkalisch-oxidativ aufschließen.

Bei der Herstellung durch Umesterung von Rapsöl und Methanol zu Biodiesel wird Kalilauge als Katalysator eingesetzt.

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Basierend auf einem Artikel in Wikipedia.de
 
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den : 03.11. 2023