Zeeman-Effekt
Der Zeeman-Effekt [ˈzeːmɑn-] ist in der Atomphysik die Aufspaltung von Spektrallinien durch ein Magnetfeld. Die Aufspaltung entsteht durch die unterschiedliche Verschiebung von Energieniveaus einzelner Zustände unter dem Einfluss eines äußeren Magnetfelds. Erstmals wurde der Effekt 1896 von Pieter Zeeman nachgewiesen. Drei Jahre später gelang Hendrik Antoon Lorentz eine Erklärung unter der Annahme, dass das von Atomen ausgesandte Licht durch bewegte Elektronen erzeugt wird. 1902 erhielten beide dafür den Nobelpreis für Physik.
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Die Energieverschiebungen entstehen durch die Wirkung des Magnetfeldes auf das magnetische Moment der Atomhülle, das vom Bahndrehimpuls und vom Spin der Elektronen erzeugt wird. Den Effekt gibt es auch für den Kernspin, hier mit etwa 1000-fach geringeren Aufspaltungen.
Die Energieverschiebung aufgrund eines elektrischen Feldes bezeichnet man als Stark-Effekt.
Entdeckung und Bedeutung
Um mögliche Zusammenhänge zwischen verschiedenen Kräften der Natur zu entdecken, wurde im 19. Jahrhundert u.a. lange nach einem Einfluss von Magnetfeldern auf das Licht gesucht (siehe z.B. Faraday-Effekt). Aus der Vorstellung der klassischen Physik, dass das Licht als eine elektromagnetische Welle durch Schwingungen der (ganzen) Atome entsteht, leitete Hendrik Antoon Lorentz 1892 theoretisch eine Formel ab, nach der die Spektrallinien dreifach aufgespalten werden, wenn sich die strahlenden Atome in einem Magnetfeld befinden. Im Einzelnen sollten dabei die mittlere der drei Linien die ungestörte Frequenz zeigen und die beiden anderen Linien in ihrer Frequenz gerade um die Frequenz der durch das Magnetfeld verursachten Larmorpräzession nach oben bzw. unten verschoben sein. Bei Beobachtung parallel zum Magnetfeld sollten ferner die beiden verschobenen Linien entgegengesetzt zirkular polarisiert sein und die mittlere Linie gar nicht erscheinen. 1896 konnte Zeeman all dies erstmals beobachten, allerdings mit einer vieltausendfach größeren Aufspaltung als erwartet. Nachfolgende genaue Messungen der Aufspaltung zeigten, dass sie doch der Lorentzschen Formel entspricht, wenn man diese auf den Fall anwendet, dass bei der Lichtaussendung nicht das Atom mit seiner ganzen Masse schwingt, sondern nur das viel leichtere Elektron. Dass Elektronen Bestandteil der Atome sind, wurde damals als Elektronen-Hypothese nur vermutet. Diese Auffassung gewann durch den Zeeman-Effekt und seine gelungene Erklärung erheblich an Überzeugungskraft in der damaligen Physik.
Allerdings konnte Lorentz nur eine dreifache Aufspaltung erklären, die deshalb als normaler Zeeman-Effekt bezeichnet wurde. Dem normalen Zeeman-Effekt stand aber eine größere Anzahl von Beobachtungen gegenüber, in denen aus der Aufspaltung mehr als drei Linien hervorgingen. Dieser sog. anomale Zeeman-Effekt stellte für die klassische Physik und auch noch für das Bohrsche Atommodell ein unerklärbares Phänomen dar und stieß gerade deshalb weitergehende theoretische Untersuchungen an. Ungeradzahlige Aufspaltungen in mehr als drei Linien wurden ab 1916 im Bohr-Sommerfeldschen Atommodell durch die Richtungsquantelung des Bahndrehimpulses erklärt. Dagegen führten die geradzahligen Aufspaltungen 1925 zur Entdeckung einer neuen Art von Drehimpuls, des Elektronenspins. Die von dem normalen Zeeman-Effekt abweichende Größe der Aufspaltungen konnte mit dem Landé-Faktor parametrisiert werden, der ab 1925 in der Quantenmechanik eine Begründung fand. In Abweichung vom ursprünglichen Gebrauch wird heute überwiegend als normaler Zeeman-Effekt die Aufspaltung ohne Mitwirkung des Spins bezeichnet, als anomaler Zeeman-Effekt die mit Beteiligung des Spins.
Normaler Zeeman-Effekt
Der normale Zeeman-Effekt tritt auf, wenn der Drehimpuls des betrachteten
Systems keinen Anteil vom Spin der Teilchen enthält (d.h. Quantenzahl
für den Gesamtspin). Er konnte schon im Rahmen der klassischen Physik erklärt
werden.
Klassische Erklärung
Ein Elektron auf einer Kreisbahn mit der (Kreis-)Frequenz
bildet einen Kreisstrom und hat daher außer einem mechanischen Drehimpuls
auch ein magnetisches
Dipolmoment
.
Beide Vektoren sind parallel, stehen senkrecht auf der Bahnebene und haben ein
festes Größenverhältnis
,
denn die gyromagnetische
Konstante
hängt beim einfachen Bahndrehimpuls nur von der elektrischen Ladung
und der Masse
des Elektrons ab (für nähere Einzelheiten, insbesondere zur Berücksichtigung anomaler
gyromagnetischer Verhältnisse etwa beim Elektron, siehe die angegebenen
Stichworte).
Die potentielle Energie eines magnetischen Dipols hängt von seiner
Orientierung gegenüber dem Magnetfeld
ab:
Dabei ist
und
die zur Feldrichtung parallele Komponente des magnetischen Moments.
ist der Betrag der Feldstärke.
Das Drehmoment ,
das einen ruhenden Stabmagneten in die Richtung der Feldlinien drehen würde (wie
z.B. die Kompassnadel nach Norden), bewirkt beim Vorhandensein eines
Drehimpulses die Larmorpräzession,
bei der der Vektor
ohne Änderung des Einstellwinkels, also mit konstanter Komponente
,
um die Feldrichtung herumgeschwenkt wird. Die Winkelgeschwindigkeit der
Präzession ist die Larmor-Frequenz
Die vorher rein kreisförmige Bewegung des Elektrons wird dadurch zu einer Rosettenbahn. Sie
enthält periodische Bewegungen des Elektrons in Richtungen parallel und
senkrecht zum Magnetfeld. Harmonische Zerlegung zeigt, dass die Bewegung
parallel zum Magnetfeld nicht beeinflusst wird und weiter mit der ungestörten
Frequenz
erfolgt. Die Bewegung senkrecht dazu enthält zwei entgegengesetzte
Kreisbewegungen mit den Seitenbandfrequenzen
.
Nach der klassischen Physik erhält jede vom Elektron erzeugte Welle die gleichen
drei Frequenzen. Ihre weiteren Eigenschaften sind besonders einfach, wenn die
Beobachtung in der Richtung des Magnetfelds (longitudinal) oder senkrecht dazu
(transversal) erfolgt. Im longitudinalen Zeeman-Effekt kommt die Mittelfrequenz
überhaupt nicht vor, weil ein Dipol in Schwingungsrichtung nicht strahlt. Die
beiden Seitenbänder zeigen dann entgegengesetzte Zirkularpolarisation.
Quer zum Magnetfeld, im transversalen Zeeman-Effekt, sieht man linear
polarisierte Strahlung aller drei Frequenzen, wobei die Polarisation der
Mittelfrequenz in Magnetfeldrichtung liegt, die der Seitenbänder senkrecht dazu.
Diese präzise Beschreibung des normalen Zeeman-Effekts durch
H. A. Lorentz entspricht auch quantitativ der Beobachtung, wenn der
gyromagnetische Faktor gemäß der oben angegeben Formel
die richtige Größe erhält. Im Nenner war ursprünglich die Atommasse eingesetzt
worden, so dass die Aufspaltung um einen Faktor von mehreren Tausend zu klein
vorhergesagt wurde. Diese Tatsache bedeutete einen wichtigen Schritt zu der
Erkenntnis, dass Elektronen bei der Emission von Licht eine entscheidende Rolle
spielen.
Diese klassische Erklärung gilt gleichermaßen für ein einzelnes Elektron wie
für ein System mehrerer Elektronen, z.B. für die ganze Elektronenhülle des
Atoms (wenn der Gesamtspin null ist).
und
bezeichnen dann den gesamten Drehimpuls bzw. das gesamte magnetische Moment der
Hülle (oft mit großen Buchstaben
und
geschrieben), wobei insbesondere der gyromagnetische Faktor
der gleiche bleibt, unabhängig von den sonstigen Einzelheiten der Bewegung der
Elektronen durcheinander.
Quantenmechanische Erklärung
Nach der Quantenmechanik
strahlt das Elektron nicht, während es einen stationären Zustand innehat,
sondern beim Übergang
zwischen zwei Zuständen, beide mit einer bestimmten Energie, wobei die Frequenz
der abgestrahlten Welle sich ausschließlich aus der Differenz
beider Energien ergibt (Quantenbedingung mit der Kreisfrequenz
und dem reduzierten Planckschen
Wirkungsquantum
):
Die oben benutzten klassischen Formeln für die Größe des magnetischen
Dipolmoments und seine Energie im Magnetfeld gelten unverändert weiter, sofern
die mit dem Elektronenspin verbundenen magnetischen Effekte außer Betracht
bleiben können. Für ein einzelnes Elektron ist diese Bedingung nie erfüllt,
sondern nur in Systemen aus einer geraden Anzahl von Elektronen in solchen
Zuständen, bei denen sich die Elektronenspins zum Gesamtspin
addieren. Statt des Bahndrehimpulses
des einzelnen Elektrons ist dann die Summe
aller Bahndrehimpulse zu nehmen, und für
entsprechend die Komponente
längs des Feldes. In einem stationären Zustand kann
nur diskrete Werte
haben. Die magnetische
Quantenzahl
durchläuft dabei alle ganzzahligen Werte zwischen
und
,
wobei
die (immer ganzzahlige) Bahndrehimpulsquantenzahl
des betreffenden Zustands ist. (Näheres siehe unter Richtungsquantelung.)
Die Energie eines zuvor entarteten Zustands spaltet sich dadurch in
energetisch äquidistante Zeeman-Niveaus mit Energien
auf. Diese haben für
jeweils den Abstand
Die Größe
wird als Bohrsches
Magneton bezeichnet. Zustände mit
spalten überhaupt nicht auf (sog. Singulett), Zustände mit
dreifach (Triplett), usf.
Den normalen Zeeman-Effekt erhält man z.B. bei einem Übergang von einem
Zustand mit
in einen mit
.
Die magnetische Aufspaltung bewirkt über die Quantenbedingung gerade die an den
Spektrallinien beobachteten Frequenzverschiebungen um
bzw. Null. Die Zirkularpolarisation (um die Feldrichtung) ergibt sich daraus,
dass die z-Komponente des Drehimpulses des Elektrons sich um
ändert und das erzeugte Photon wegen der Drehimpulserhaltung den
entgegengesetzten Drehimpuls haben muss.
Die gleichen Formeln gelten auch für alle höheren Bahndrehimpulse als ,
wobei die Energieniveaus wegen des Faktors
auch um Vielfache von
aufspalten. Die entsprechende Aufspaltung der Spektrallinien um Vielfache von
wird aber nicht beobachtet, weil solche Übergänge Photonen mit höheren
Drehimpulsen als
erfordern würden, diese aber von Atomen praktisch nicht erzeugt werden können.
Deshalb kommen praktisch nur Übergänge mit
vor. Man beobachtet also beim Zeeman-Effekt im Allgemeinen weniger
Spektrallinien, als die Anzahl der Zeeman-Niveaus angibt, die durch die
Aufspaltung entstehen. Alle diese Fälle werden wegen dieser gemeinsamen
Erklärung (Niveauverschiebung je nach
)
unter dem einzigen Begriff des normalen Zeeman-Effekts zusammengefasst.
Anomaler Zeeman-Effekt
Bei mäßiger Feldstärke
Beim anomalen Zeeman-Effekt, der viel häufiger ist als der normale
Zeeman-Effekt, werden die Spektrallinien in mehr als drei Linien aufgespalten,
oft in gerader Anzahl (Quartett, Sextett usw.). Zur Deutung muss der Spin herangezogen werden. Dieser
nach der klassischen Physik nicht erklärbare Eigendrehimpuls
des Elektrons ist mit
zwar nur halb so groß wie die Einheit
des Bahndrehimpulses, trägt aber mit der gleichen Stärke der magnetischen
Wirkung bei (1 Bohrsches
Magneton). Beim anomalen Zeeman-Effekt treten also Bahn- und Spinmagnetismus
auf. Für das mit dem Spin verbundene magnetische Moment schreibt man
mit dem anomalen
g-Faktor des Spins
.[1]
Im Fall von Russell-Saunders-Kopplung
setzt sich der Gesamtdrehimpuls
der Atomhülle aus der Summe aller Bahndrehimpulse (
mit Quantenzahl
)
und der Summe aller Spindrehimpulse (
mit Quantenzahl
)
des oder der Elektronen zusammen:
Das resultierende magnetische Moment ist dann nicht mehr vollständig durch
die Quantenzahl
des Gesamtdrehimpulses bestimmt, sondern hängt weiter davon ab, wie groß die
Bahn- und die Spindrehimpulsquantenzahlen
und
darin sind. Dies fließt in den Landéschen g-Faktor
des Niveaus ein. Das Niveau wird im (schwachen) Magnetfeld in
äquidistante Zeeman-Niveaus aufgespalten. Der anomale Zeeman-Effekt ist also
eine Aufspaltung nach verschiedenen
.
Der normale Zeeman-Effekt ist der Spezialfall des anomalen Zeeman-Effekts, bei
dem
gilt, weil der Spin wegen
keinen Einfluss hat. Die Energieverschiebung des Zeeman-Niveaus mit
ist
.
Wenn
im Anfangs- und im Endzustand des Übergangs, der die betrachtete Spektrallinie
hervorbringt, verschiedene Größe haben, bewirkt dies die beobachtete
Linienaufspaltung in mehr als drei Linien. Anschaulich ausgedrückt präzediert
dabei der Gesamthüllendrehimpuls
im Anfangszustand mit einer anderen Larmorfrequenz
als im Endzustand.
Nach der Landé-Formel
ist der g-Faktor
für ein Niveau einfach aus den Quantenzahlen
,
und
berechenbar. Voraussetzung ist, dass die Quantenzahlen für die Summe der
Bahndrehimpulse allein und die Summe der Spins allein wohldefiniert sind. Das
ist für Atome mit nur einem Elektron außerhalb abgeschlossener Schalen
(z.B. H, Na und andere Alkalimetalle) immer gegeben durch dessen
Quantenzahlen
und
.
Im Fall mehrerer Elektronen außerhalb geschlossener Schalen muss die LS-Kopplung vorliegen, was
für die leichteren Elemente meist gegeben ist. So war es mit Hilfe von Landés
Formel möglich, die drei Quantenzahlen
für eine Vielzahl von Niveaus verschiedener Atome zu bestimmen, was bei der
Entschlüsselung des Aufbaus der Atomhülle ein entscheidender Faktor war (siehe
auch Termsymbol).
Bei hoher Feldstärke
Bei stärker werdendem Magnetfeld zeigen sich im anomalen Zeeman-Effekt
Abweichungen von der Äquidistanz der Aufspaltung, und manche der einzelnen
Linien nähern sich so aneinander an, dass sich schließlich das Bild des normalen
Zeeman-Effekts mit nur dreifacher Aufspaltung ergibt. Dies wird als Paschen-Back-Effekt
bezeichnet. Er wird dadurch erklärt, dass das angelegte Magnetfeld genügend
stark ist, um die ursprünglich vorhandene Kopplung von
und
zu einem wohlbestimmten Gesamtdrehimpuls
mit wohlbestimmter Quantenzahl
aufzubrechen, so dass die beteiligten Niveaus Überlagerungen verschieden großer
Gesamtdrehimpulse werden. Dazu muss das äußere Magnetfeld so stark sein, dass
die Niveauaufspaltung weitaus größer wird als die ursprüngliche Energiedifferenz
zum nächsten Niveau des Multipletts, das bei denselben Quantenzahlen
und
für Bahndrehimpuls und Spin einen anderen Gesamtdrehimpuls
hat. Unter diesen Bedingungen stellen sich die magnetischen Momente von Spin und
Bahndrehimpuls unabhängig voneinander zum Magnetfeld ein und verursachen wegen
ihrer gleichen Größe dann auch gleiche Niveauaufspaltungen. Die
Energieaufspaltung beträgt:
Wegen des Wertes
ergibt sich auch bei halbzahligen Werten von
ein ganzzahliges Vielfaches von
wie im normalen Zeeman-Effekt.
Zeeman-Effekt bei Kernen
Der anomale Zeeman-Effekt wurde auch an Atomkernen beobachtet. Das ist insofern bemerkenswert, als die magnetischen Kernmomente ca. 103-105fach kleiner sind als bei der Atomhülle (siehe den Faktor Masse in der Formel oben), während die Frequenzen der typischen Gammastrahlung von Kernen mindestens 104fach höher liegen als bei optischen Spektrallinien. Der Nachweis des Zeeman-Effekts, der somit eine mindestens ca. 108fach bessere spektrale Auflösung verlangt, gelang mit Hilfe des Mößbauer-Effekts in den 1960er Jahren an den Kernen von 57Fe, die dem extrem starken inneren Magnetfeld in magnetisiertem Eisen ausgesetzt waren.
Quadratischer Zeeman-Effekt
Ein Magnetfeld induziert auch in abgeschlossenen Schalen der Atomhülle ohne permanentes magnetisches Moment immer ein Moment:
mit der magnetischen
Polarisierbarkeit .
Dieses wechselwirkt ebenfalls mit dem externen Magnetfeld und führt zu einer weiteren Energieaufspaltung:
Dieser Effekt ist im Allgemeinen wesentlich kleiner als der lineare Zeeman-Effekt.
Anwendungen
Laborspektroskopie
Der Zeeman-Effekt hat zahlreiche Anwendungen in der Spektroskopie (Elektronenspinresonanz (ESR), Kernspinresonanz (NMR), Kernspinresonanzspektroskopie, Magnetresonanztomographie, Mößbauer-Spektroskopie u. a.). In der Atomabsorptionsspektrometrie wird der Zeeman-Effekt zur Untergrundkompensation verwendet. Historisch gesehen spielte der Zeeman-Effekt auch eine wichtige Rolle bei der Entdeckung des Elektrons – es fanden sich im Spektrum dieselben Ladung-zu-Masse-Verhältnisse wie in den Beobachtungen freier Elektronen durch Joseph John Thomson und andere, und Zeemans Beobachtungen fanden zuerst statt.
Der Zeemaneffekt wird beim Zeeman-Slower ausgenutzt (William D. Phillips, Harold Metcalf 1982), einem Spezialfall der Laserkühlung häufig im Vorfeld einer magneto-optischen Falle.
Astronomie
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George Ellery Hale wies über den Zeeman-Effekt die Existenz starker Magnetfelder in Sonnenflecken nach. Das Bild zeigt links einen Sonnenfleck. Entlang der senkrechten Linie wurde er spektroskopisch aufgelöst. Oberhalb und unterhalb des Sonnenflecks erscheint die Fraunhoferlinie nahezu ungestört. Innerhalb des Sonnenflecks erscheint sie aufgeweitet.
Ein Magnetfeld B auf der Sonne von 0,1 Tesla verursacht eine Energieaufspaltung
mit dem Bohrschen
Magneton .
Sie ist nur in Spektrografen
mit einer Auflösung besser als 10−4 zu beobachten.
Magnetogramme werden im Licht der aufgespaltenen magnetischen Linien
aufgenommen. Die Sonne erscheint grau. Starke Abweichungen der Polarität des
Magnetfelds werden schwarz bzw. weiß hervorgehoben und markieren aktive Zonen.
Magnetsinn bei Tieren
Eine Theorie über die Magnetrezeption von Tieren geht davon aus, dass ein Protein in der Netzhaut von Vögeln den Magnetsinn über den Zeeman-Effekt hervorruft.
Anmerkungen
- ↑
Genauer ist
und auf 12 Dezimalstellen genau gemessen, weil die kleine Abweichung von 2 ein Prüfstein für die Quantenelektrodynamik ist. Diese Abweichung wurde erst 1946 entdeckt und spielte für den Zeeman-Effekt und seine Anwendungen in der Spektroskopie praktisch keine Rolle mehr, weshalb sie auch hier nicht weiter beachtet wird.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 08.01. 2025