Unterraum
Als Raum
bezeichnet man in der Mathematik eine Menge
versehen mit einer mathematischen
Struktur. Unter einem Unterraum oder Teilraum versteht man
eine Teilmenge
,
welche bezüglich der Struktur im weitesten Sinne abgeschlossen ist. Die genaue
Definition hängt von der Struktur ab.
Beispiele
Untervektorraum
Sei
ein Vektorraum über einem Körper
.
Eine Teilmenge
von
heißt Untervektorraum von
,
wenn sie mit den von
induzierten Verknüpfungen selbst ein Vektorraum ist. Dies ist genau dann der
Fall, wenn
- für alle
auch
(Abgeschlossenheit bezüglich der Addition) und
- für alle
und alle
auch
(Abgeschlossenheit bezüglich der Skalarmultiplikation)
gilt.
Topologischer Raum
sei ein topologischer
Raum auf der Menge
mit der Familie der offenen Mengen
.
Jede Teilmenge
wird zu einem Unterraum, wenn darauf die Durchschnitte von
mit den in
offenen Mengen als offene Mengen des Unterraums definiert werden.
wird damit zu einem topologischen Raum, der die Unterraumtopologie
trägt.
Dieser Unterraum erbt im Allgemeinen nicht alle Eigenschaften des größeren
Raumes ,
zum Beispiel kann die Trennungseigenschaft T4 verloren gehen.
Metrischer Raum
sei ein metrischer
Raum. Jede Teilmenge
wird zu einem Unterraum
durch Einschränken der Metrik von
auf
.
Falls
ein vollständiger metrischer Raum ist, so ist
genau dann ein vollständiger metrischer Raum, wenn
abgeschlossen ist.
Kategorielle Definition
Im Kontext einer Kategorie von Räumen definiert man einen Unterraum eines Raumes dadurch, dass ein bestimmter Monomorphismus in den Raum, in dem er enthalten sein soll, existiert. Je nach Situation fordert man etwa, dass der Monomorphismus extrem sein muss. Dies macht in nicht-ausgeglichenen Kategorien einen Unterschied, etwa in der Kategorie der topologischen Räume: Jede stetige Injektion ist dort ein Monomorphismus, dieser ist jedoch nicht unbedingt eine Einbettung im Sinne der Topologie, da das Bild eines Monomorphismus auch gröber sein kann als der potentielle Unterraum. Ein extremer Monomorphismus ist dagegen gerade eine topologische Einbettung.
Literatur
- Boto von Querenburg: Mengentheoretische Topologie. Springer-Verlag, ISBN 3-540-67790-9
- Gerd Fischer: Lineare Algebra, Vieweg-Verlag, ISBN 3-528-03217-0
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 10.12. 2021