Satz von König (Mengenlehre)
Der Satz von König ist ein Satz aus der Mengenlehre, der von dem ungarischen Mathematiker Julius König 1905 entdeckt wurde. Der Satz ist eine strikte Ungleichung zwischen zwei Kardinalzahlen.
Aussage
Für eine Familie
von Kardinalzahlen ist die Summe dieser Kardinalzahlen die Mächtigkeit
der disjunkten
Vereinigung von Mengen der Mächtigkeit
,
und das Produkt die Mächtigkeit des kartesischen Produkts,
Hierbei sind die
paarweise disjunkte Mengen mit
,
zum Beispiel
.
Die Wohldefiniertheit
beider Operationen folgt aus dem Auswahlaxiom.
Der Satz von König besagt nun:
Für zwei Kardinalzahlfolgen
und
mit
für alle
gilt:
.
Beweis
Seien ,
zwei Familien von paarweise disjunkten Mengen mit
.
Ohne Beschränkung der Allgemeinheit kann man annehmen, dass
.
Es ist zu zeigen: Es gibt eine injektive, aber keine
bijektive
Abbildung
Für jedes
sei
ein Element aus
.
Sei
.
Dann gibt es ein eindeutiges
mit
.
Sei
die Funktion mit
.
Dann ist
injektiv.
Sei nun eine beliebige solche Abbildung
gegeben. Für
definiere
als ein Element aus
.
Dann ist
an der Stelle
verschieden von allen Bildern von
aus
.
Da dies für alle
gilt, ist
nicht surjektiv
und damit nicht bijektiv.
Folgerungen
Aus dem Satz von König lassen sich weitere Ungleichungen unmittelbar
herleiten (
und
seien Kardinalzahlen):
- Bezeichnet
die Konfinalität von
, so gilt für
unendlich
.
- für
und
unendlich
.



© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 04.06. 2020