Satz von Rademacher
Der Satz von Rademacher, benannt nach dem deutschen Mathematiker Hans Rademacher, ist ein Satz der Analysis über Lipschitz-stetige Funktionen.
Aussage
Seien natürliche Zahlen, eine offene Teilmenge eines euklidischen Raumes und schließlich eine Lipschitz-stetige Funktion. Dann ist fast überall (total) differenzierbar.
Das heißt, die Menge aller Punkte, in denen nicht differenzierbar ist, ist eine Lebesgue-Nullmenge.
Verallgemeinerung
Es gibt eine Verallgemeinerung für Funktionen , wobei nun einen beliebigen metrischen Raum bezeichne.
Zunächst ist jedoch nicht klar, wie sich obiger Satz auf diesen Fall übertragen lässt, denn ein metrischer Raum trägt nicht a priori auch eine lineare Struktur.
Fasst man als Funktion zwischen normierten Räumen auf und legt die Fréchet-Differenzierbarkeit zu Grunde, dann wird der Satz sogar falsch:
- Als Gegenbeispiel dient hier klassisch die Funktion . Wobei die charakteristische Funktion des Teilintervalls bezeichne.
- Es gilt für beliebige :
- Dabei bezeichne die L1-Norm. Das heißt, ist eine Isometrie und damit erst recht Lipschitz-stetig, es lässt sich aber zeigen, dass nirgendwo Fréchet-differenzierbar ist.
Der deutsche Mathematiker Bernd Kirchheim hat nun aber den Satz von Rademacher in einem anderen Sinne verallgemeinern können:
- Ist eine Funktion von einem euklidischen in einen metrischen Raum Lipschitz-stetig, so ist sie fast überall metrisch differenzierbar.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 20.06. 2021