Satz von Parseval
Der Satz von Parseval ist eine Aussage aus der Funktionalanalysis
aus dem Bereich der Fourier-Analysis.
Er besagt, dass die -Norm
einer Fourier-Reihe
mit der
-Norm
ihrer Fourier-Koeffizienten
übereinstimmt. Die Aussage entstand 1799 aus einem Satz über mathematische Reihen
von Marc-Antoine Parseval, der später auf die Fourier-Reihen ausgedehnt wurde. Parseval, der
sich eigentlich nur auf reell-wertige Funktionen konzentrierte, veröffentlichte
seinen Satz ohne Beweis, da er seine Richtigkeit für augenscheinlich hielt. Eine
ähnliche Aussage für die Fourier-Transformation
macht der Satz
von Plancherel. Oftmals werden diese beiden Sätze nicht auseinandergehalten,
sondern auch der Satz von Plancherel nach Parseval benannt.
Aussagen des Parsevalschen Theorems
Seien
und
zwei Riemann-integrierbare
komplexwertige Funktionen über
mit Periode
und der Fourier-Reihen-Zerlegung
und
.
Dann gilt
wobei
die Imaginäre
Einheit ist und
konjugiert komplex bezeichnet.
Es gibt viele verschiedene Spezialfälle des Theorems. Ist z.B. ,
erhält man
woraus die Unitarität der Fourierreihen folgt.
Außerdem sind oft nur die Fourierreihen für reell-wertige Funktionen
und
gemeint, was folgendem Spezialfall entspricht:
reell,
,
reell,
.
In diesem Fall ist
wobei
den Realteil bezeichnet.
Anwendungen
In der Physik und den Ingenieurwissenschaften wird mit dem Parsevalschen Theorem ausgedrückt, dass die Energie eines Signals im Zeitbereich gleich seiner Energie im Frequenzbereich ist. Dies wird in folgender Gleichung ausgedrückt:
wobei
die Fourier-Transformation
von
mit weggelassenem Vorfaktor ist und
die Frequenz des Signals bezeichnet.
Für zeitdiskrete Signale wird die Gleichung zu
wobei
die diskrete
Fourier-Transformation (DFT) von
.
Siehe auch



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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 03.08. 2022