Radon-Riesz-Eigenschaft

Die Radon-Riesz-Eigenschaft, benannt nach Johann Radon und Frigyes Riesz, ist eine im mathematischen Teilgebiet der Funktionalanalysis betrachtete Eigenschaft von normierten Räumen. Sie beschreibt einen Zusammenhang zwischen schwach-konvergenten und norm-konvergenten Folgen. Andere Bezeichnungen sind Kadets-Klee-Eigenschaft, nach M. I. Kadets und Victor Klee oder einfach Eigenschaft (H), was ursprünglich einer alphabetischen Aufzählung von Eigenschaften entstammt und z. B. im unten angegebenen Lehrbuch[1] vom Mahlon Day verwendet wird.

Definition

Ein normierter Raum (X,\|\cdot \|) hat die Radon-Riesz-Eigenschaft, wenn er folgende Bedingung erfüllt: Ist (x_{n})_{{n\in \mathbb{N} }} eine Folge in diesem Raum, die schwach gegen ein x\in X konvergiert und für die {\displaystyle \|x_{n}\|\rightarrow \|x\|} gilt, so folgt bereits \|x_{n}-x\|\rightarrow 0. Man nennt den Raum in diesem Fall auch einen Radon-Riesz-Raum.

Beispiele

Charakterisierung

Man erhält eine äquivalente Formulierung, indem man die Vektoren in der Definition der Radon-Riesz-Eigenschaft auf solche der Länge 1 einschränkt. Bezeichnet S_{X} die Einheitssphäre {\displaystyle \{x\in X;\,\|x\|=1\}} eines normierten Raums X, so gilt:

Ist die relative schwache Topologie auf beschränkten Mengen metrisierbar, zum Beispiel wenn der Dualraum separabel ist, so bedeutet das, dass die schwache Topologie und die Normtopologie auf der Einheitssphäre übereinstimmen.

Anmerkungen

  1. M. M. Day: Normed linear spaces, Springer-Verlag (1973), ISBN 3-540-06148-7
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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 01.12. 2020