Phosphor(V)-sulfid
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| MAK | DFG/Schweiz: 1 mg/m3 (gemessen als einatembarer Staub)[3][4] | |||||||||
| Toxikologische Daten | 389 mg/kg (LD50, Ratte, oral)[1] | |||||||||
Phosphor(V)-sulfid ist eine chemische Verbindung, die vorwiegend zur Synthese anderer Produkte verwendet wird. Sie kommt gewöhnlich als P4S10-Molekül vor und wird oft auch fälschlicherweise Di-Phosphorpentasulfid genannt.
| Strukturformel | ||
|---|---|---|
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| Allgemeines | ||
| Name | Phosphor(V)-sulfid | |
| Andere Namen |
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| Summenformel | P4S10 | |
| Kurzbeschreibung | gelbliches kristallines Pulver[1] | |
| Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||
| CAS-Nummer | | |
| EG-Nummer | 215-242-4 | |
| ECHA-InfoCard | | |
| PubChem | | |
| Eigenschaften | ||
| Molare Masse | 444,54 g/mol−1 | |
| Aggregatzustand | fest | |
| Dichte | 2,09 g/cm3[1] | |
| Schmelzpunkt | 286–290 °C[1] | |
| Siedepunkt | 513–515 °C[1] | |
| Löslichkeit | in Wasser Zersetzung[1] | |
Darstellung
Phosphor(V)-sulfid wird durch Zusammenschmelzen der Elemente weißer Phosphor und Schwefel bei ca. 300 °C gewonnen.[5]
Eigenschaften
Die Struktur entspricht der von Phosphorpentoxid.
Das leichtentzündliche[1] und gesundheitsschädliche Phosphor(V)-sulfid hydrolysiert mit Wasser (auch Luftfeuchtigkeit) zu übelriechendem und sehr giftigem Schwefelwasserstoff (H2S) und Phosphorsäure. Phosphor(V)-sulfid ist in Kohlenstoffdisulfid gut löslich.[3] P4S10 kann schon durch Reibung in Brand geraten, ebenso kann der Kontakt mit feuchter Luft zur Selbstentzündung führen.[1]
Verwendung
Phosphor(V)-sulfid wird für die Synthese schwefel- und phosphorhaltiger organischer Substanzen verwendet, insbesondere Insektizide und Zinkdialkyldithiophosphate (Additive von Schmierstoffen). Phosphor(V)-sulfid kann auch zur Herstellung des Nervenkampfstoffs VX verwendet werden („Dual Use“). Zur präparativen Gewinnung von Thiophenen werden 1,4-Dicarbonylverbindungen ebenfalls mit Phosphor(V)-sufid umgesetzt. Amide lassen sich durch Umsetzung mit Phosphor(V)-sulfid in Thionamide umwandeln:
Einzelnachweise
- ↑ Hochspringen nach: a b
c d e
f g h
i j Eintrag zu
Diphosphorpentasulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank
des Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu
Diphosphorus pentasulphide im
Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA).
Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung
erweitern.
- ↑ Hochspringen nach: a b A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 788.
- ↑ Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva):
Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte
(Suche nach 1314-80-3 bzw. Phosphor(V)-sulfid).
- ↑ G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 565–568.


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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 18.11. 2024