Phosphor(V)-sulfid

GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Gefahr
H- und P-Sätze H:
  • Entzündbarer Feststoff.
  • In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase, die sich spontan entzünden können.
  • Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
  • Gesundheitsschädlich bei Einatmen.
  • Sehr giftig für Wasserorganismen.
EUH: Entwickelt bei Berührung mit Wasser giftige Gase.
P:
  • Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen und anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen.
  • Keinen Kontakt mit Wasser zulassen.
  • Inhalt unter inertem Gas/… handhaben und aufbewahren. Vor Feuchtigkeit schützen.
  • Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
  • Bei Brand: … zum Löschen … verwenden. (Die vom Gesetzgeber offen gelassenen Einfügungen sind vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
[1]
MAK DFG/Schweiz: 1 mg/m3 (gemessen als einatembarer Staub)[3][4]
Toxikologische Daten 389 mg/kg (LD50Ratteoral)[1]

Phosphor(V)-sulfid ist eine chemische Verbindung, die vorwiegend zur Synthese anderer Produkte verwendet wird. Sie kommt gewöhnlich als P4S10-Molekül vor und wird oft auch fälschlicherweise Di-Phosphorpentasulfid genannt.

Strukturformel
Strukturformel von Phosphor(V)-sulfid
Allgemeines
Name Phosphor(V)-sulfid
Andere Namen
  • Phosphorpentasulfid
  • Tetraphosphordecasulfid
  • Diphosphorpentasulfid (fälschlich)
Summenformel P4S10
Kurzbeschreibung gelbliches kristallines Pulver[1]
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer Extern 1314-80-3
EG-Nummer 215-242-4
ECHA-InfoCard Extern 100.013.858
PubChem Extern 14817
Eigenschaften
Molare Masse 444,54 g/mol−1
Aggregatzustand fest
Dichte 2,09 g/cm3[1]
Schmelzpunkt 286–290 °C[1]
Siedepunkt 513–515 °C[1]
Löslichkeit in Wasser Zersetzung[1]

Darstellung

Phosphor(V)-sulfid wird durch Zusammenschmelzen der Elemente weißer Phosphor und Schwefel bei ca. 300 °C gewonnen.[5]

Eigenschaften

Bindungslängen und -winkel von P4S10

Die Struktur entspricht der von Phosphorpentoxid.

Das leichtentzündliche[1] und gesundheitsschädliche Phosphor(V)-sulfid hydrolysiert mit Wasser (auch Luftfeuchtigkeit) zu übelriechendem und sehr giftigem Schwefelwasserstoff (H2S) und Phosphorsäure. Phosphor(V)-sulfid ist in Kohlenstoffdisulfid gut löslich.[3] P4S10 kann schon durch Reibung in Brand geraten, ebenso kann der Kontakt mit feuchter Luft zur Selbstentzündung führen.[1]

Verwendung

Phosphor(V)-sulfid wird für die Synthese schwefel- und phosphorhaltiger organischer Substanzen verwendet, insbesondere Insektizide und Zinkdialkyldithiophosphate (Additive von Schmierstoffen). Phosphor(V)-sulfid kann auch zur Herstellung des Nervenkampfstoffs VX verwendet werden („Dual Use“). Zur präparativen Gewinnung von Thiophenen werden 1,4-Dicarbonylverbindungen ebenfalls mit Phosphor(V)-sufid umgesetzt. Amide lassen sich durch Umsetzung mit Phosphor(V)-sulfid in Thionamide umwandeln:

Synthese von Thionamiden
Synthese von Thionamiden

Einzelnachweise

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  1. Hochspringen nach: a b c d e f g h i j Eintrag zu Extern Diphosphorpentasulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Extern Diphosphorus pentasulphide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA). Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung Extern erweitern.
  3. Hochspringen nach: a b A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 788.
  4. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Extern Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 1314-80-3 bzw. Phosphor(V)-sulfid).
  5. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 565–568.
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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 18.11. 2024