Natriumphosphat

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GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol
Achtung
H- und P-Sätze H:
  • Verursacht Hautreizungen.
  • Verursacht schwere Augenreizung.
  • Kann die Atemwege reizen.
P:
  • Einatmen von Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol vermeiden.
  • Nach Gebrauch … gründlich waschen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
  • Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden.
  • Schutzhandschuhe/ Schutzkleidung/ Augenschutz/ Gesichtsschutz/ Gehörschutz/ … tragen.
  • Bei Berührung mit der Haut: Mit viel Wasser / … waschen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen. Geänderter Text)
  • Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
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Natriumphosphat ist ein Natriumsalz der Phosphorsäure. Es besteht aus Natrium- (3 Na+) und Phosphationen (PO43−).

Strukturformel
3 Natriumion  Phosphation
Allgemeines
Name Natriumphosphat
Andere Namen
  • Trinatriumphosphat
  • Trinatriumorthophosphat
  • E 339[1]
  • TRISODIUM PHOSPHATE (INCI)[2]
Summenformel Na3PO4
Kurzbeschreibung weißer geruchloser Feststoff[3]
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
ECHA-InfoCard Extern 100.028.645
PubChem Extern 24243
Arzneistoffangaben
ATC-Code Extern AD17, Extern XX01
Eigenschaften
Molare Masse
  • 163,94 g/mol
  • 272,03 g/mol (Hexahydrat)
  • 380,12 g/mol (Dodecahydrat)
Aggregatzustand fest
Dichte 1,62 g/cm3 (Dodecahydrat)[3]
Schmelzpunkt
  • 75 °C Kristallwasserabspaltung (Dodecahydrat)[3]
  • 100 °C Kristallwasserabspaltung (Hexahydrat)[3]
  • 1583 °C Schmelzpunkt (wasserfrei)[3]
pKS-Wert pKb: 1,64[4]
Löslichkeit leicht in Wasser (285 g·/l bei 20 °C, Dodecahydrat)[3]
Natriumphosphat

Gewinnung und Darstellung

Hergestellt werden kann Natriumphosphat durch die Neutralisation von Phosphorsäure mit Natriumhydroxid. Dies muss nicht zwingend in wässrigem Medium geschehen.

{\displaystyle \mathrm {3\;NaOH+H_{3}PO_{4}\rightarrow Na_{3}PO_{4}+3\;H_{2}O} }

Eigenschaften

Natriumphosphat bildet farblose Kristalle aus. Natriumphosphat reagiert in wässriger Lösung basisch, da das basische Phosphation protoniert wird. Der pH-Wert einer zehnprozentigen Lösung beträgt 11,8-12,2.

{\displaystyle \mathrm {Na_{3}PO_{4}\rightarrow 3\;Na^{+}+PO_{4}^{3-}} }
{\displaystyle \mathrm {PO_{4}^{3-}+H_{2}O\rightarrow HPO_{4}^{2-}+OH^{-}} }
{\displaystyle \mathrm {2\;Na_{3}PO_{4}+3\;CaCO_{3}} } {\displaystyle \mathrm {\rightarrow Ca_{3}(PO_{4})_{2}+3\;Na_{2}CO_{3}} }

Die Verbindung tritt in mehreren Modifikationen auf, so eine tetragonale [α], orthorhombische [β] und orthorhombische (pseudokubische) [γ] Form. Die α-Form entsteht unter 600 °C (a = 10,757 und c = 6,824 Å). Die γ-Form entsteht zwischen 700 °C und 800 °C (a = 5,237, b = 5,203 und c = 7,400 Å) und besitzt eine Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62). Die bisher nicht charakterisierte β-Form scheint ein Zwischenprodukt bei den α → γ- und γ → α-Änderungen zu sein und wurde immer im Gemisch mit der α- oder γ-Form erhalten. Ihre Struktur ist eng mit der von β-Natriumarsenat Na3AsO4 verwandt.[5] Die Wärmeleitfähigkeit bei 300 K beträgt 0,8 W·m−1·K−1.[6]

Verwendung

Phosphate werden als Zusatz in Waschmitteln verwendet. Sie sind in der Lage, durch Komplexbildung mit mehrwertigen Metallionen (Mg2+ etc.) die Wasserhärte herabzusetzen. Ihr Einsatz ist heute in einigen Ländern (unter anderem in der Schweiz) verboten. Unter der Bezeichnung „Trinatriumphosphat“ wird Natriumphosphat im Betrieb von Dampfkesseln und Heizwasserkreisläufen als Dosierlösung eingesetzt, um das Inhaltswasser zu enthärten und gleichzeitig zu alkalisieren (Korrosionsschutz). Es wird hierzu eine drei- bis fünfprozentige Lösung (3–5 kg/100 l) in einem Dosierbehälter angesetzt. Die Dosierung erfolgt zweckmäßigerweise mittels einer Dosierpumpe in den Speisewasserbehälter, im Bedarfsfall in den Kondensatbehälter. Die Zugabemenge für Füllwasser in Heizungsanlagen richtet sich nach der Härte und der Füllwassermenge. Für 1 m³ Füllwasser bei 0,18 mol/m³ = 1° dH werden 68 Gramm Trinatriumphosphat zugegeben.

Beispiel:

Die Zugabe erfolgt zweckmäßigerweise in den Heizungsrücklauf mittels Dosierpumpe oder Chemikalien-Einziehschleuse.

In der Lebensmitteltechnik wird Natriumphosphat als Komplexbildner, Säureregulator, Schmelzsalz oder Festigungsmittel eingesetzt. Es ist zusammen mit Natriumdihydrogenphosphat und Dinatriumhydrogenphosphat in der EU als Lebensmittelzusatzstoff unter der gemeinsamen Nummer E 339 („Natriumphosphate“) für bestimmte Lebensmittel mit jeweils unterschiedlichen Höchstmengenbeschränkungen zugelassen. Nach der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung sind dies – für die meisten zugelassenen Phosphate weitgehend einheitliche – einzelne Festlegungen für eine breite Palette mit zahlreichen unterschiedlichen Lebensmittelsorten. Die zugelassenen Höchstmengen variieren von 0,5 bis hin zu 50 Gramm pro Kilogramm (in Getränkeweißer für Automaten) oder auch dem Fehlen einer festen Beschränkung (quantum satis – nach Bedarf, bei Nahrungsergänzungsmitteln und teils bei Kaugummis).

Phosphate werden auch als Kunstdünger eingesetzt.

Das radioaktive 32Phosphor wird als Natriumphosphat (oder Dihydrogenphosphat) zur nuklearmedizinischen Therapie bei Polycythaemia vera eingesetzt (Radiophosphortherapie).

Biologische Bedeutung

Die Folge des Einsatzes von Phosphaten in Waschmitteln ist ein größeres Nährstoffangebot in Gewässern (Eutrophierung). Daraus resultiert ein verstärktes Algenwachstum, was zum Umkippen eines Gewässers führen kann.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Extern E 339: Sodium phosphates in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe.
  2. Eintrag zu Extern TRISODIUM PHOSPHATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission.
  3. Hochspringen nach: a b c d e f g h Eintrag zu Extern Trinatriumphosphat in der GESTIS-Stoffdatenbank des Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. (JavaScript erforderlich)
  4. Eintrag zu Phosphorsäure. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag.
  5. M. Kizilyalli, A.J.E. Welch: Preparation and X-ray powder diffraction data for anhydrous sodium orthophosphates. In: Journal of Inorganic and Nuclear Chemistry. 38, 1976, S. 1237, doi: Extern 10.1016/0022-1902(76)80127-3.
  6. Bashir M Suleiman and Arnold Lundén: Thermal conductivity and diffusivity of sodiumorthophosphate. In: J. Phys.: Condens. Matter. Band 15, Nr. 41, 2003, S. 6911–6918, doi: Extern 10.1088/0953-8984/15/41/001.
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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 13.02. 2025