Dichlordifluormethan

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
04 – Gasflasche 07 – Achtung
Achtung
H- und P-Sätze H:
  • Enthält Gas unter Druck; kann bei Erwärmung explodieren.
  • Schädigt die öffentliche Gesundheit und die Umwelt durch Ozonabbau in der äußeren Atmosphäre.
  • Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
P:
  • Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
  • Inhalt / Behälter … zuführen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
MAK
  • DFG: 1000 ml/m3 bzw. 5000 mg/m3
  • Schweiz: 1000 ml/m3 bzw. 5000 mg/m3
Treibhauspotential 11547 (bezogen auf 100 Jahre)

Dichlordifluormethan, auch R-12, Freon-12, ist ein ungiftiges, farbloses, unbrennbares, reaktionsträges und verflüssigbares Gas. Es ist schwerer als Luft, in hohen Konzentrationen wirkt es erstickend.

Es wurde als Kältemittel und Treibgas in Sprühdosen eingesetzt, bis es durch die FCKW-Halon-Verbots-Verordnung verboten wurde. Chemisch gehört es zur Gruppe der FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) oder Freone. Es schädigt die Ozonschicht, falls es in die höhere Atmosphäre gelangt. R12 wurde als Bezugssubstanz für das Ozonabbaupotential (ODP) festgelegt und hat daher ein ODP von 1.

Bei sehr hohen Temperaturen kann es mit bestimmten Materialien mit großer Oberfläche (wie Aluminiumspänen, Kalium, Zink oder Magnesium) auch zur Explosion kommen.

Strukturformel
Keilstrichformel von Dichlordifluormethan
Keilstrichformel zur Verdeutlichung der Geometrie
Allgemeines
Name Dichlordifluormethan
Andere Namen
  • Difluordichlormethan
  • R-12
  • Freon-12
  • Frigen 12
  • CFC-12
Summenformel CCl2F2
Kurzbeschreibung farbloses, unbrennbares Gas mit ätherischem Geruch
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 75-71-8
EG-Nummer 200-893-9
ECHA-InfoCard 100.000.813
PubChem 6391
ChemSpider 6151
Eigenschaften
Molare Masse 120,91 g/mol
Aggregatzustand gasförmig
Dichte
  • 5,5488 kg/m3 (0 °C, 1013 mbar)
  • 1,488 kg/l (Flüssigkeit am Siedepunkt)
Schmelzpunkt −157,78 °C
Siedepunkt −29,8 °C
Dampfdruck
  • 5,7 bar (20 °C)
  • 7,5 bar (30 °C)
  • 12,2 bar (50 °C)
Löslichkeit schlecht in Wasser (300 mg/l)
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0 −477,4 kJ/mol

Gewinnung und Darstellung

Dichlordifluormethan kann durch Reaktion von Tetrachlormethan mit Fluorwasserstoff bei 490 °C und 70 atm gewonnen werden, wobei ein Gemisch von Trichlorfluormethan und Dichlordifluormethan in einem Verhältnis von 21:79 entsteht. Das Verhältnis kann durch Gegenwart von Antimon(III)-chlorid und Chlor noch verbessert werden.

{\displaystyle {\ce {CCl4 + HF -> CCl3F + CCl2F2}}}

Natriumhexafluorosilicat unter Druck bei 270 °C, Titan(IV)-fluorid, Chlortrifluori, Cobalt(III)-fluorid, Iodpentafluorid und Bromtrifluorid sind ebenfalls als Fluorierungsmittel für Tetrachlormethan geeignet.

{\displaystyle {\ce {CCl4 + Na2SiF6 -> CCl3F + CCl2F2 + CCl3F + NaCl + SiF4}}}
{\displaystyle {\ce {CCl4 + BrF3 -> BrF + CCl2F2 + CCl3F}}}

Auch Antimon(III)-fluorid in Gegenwart von Antimon(V)-chlorid ist als Fluorierungsmittel geeignet.

{\displaystyle {\ce {2 CCl4 + SbF3 -> CCl2F2 + CCl3F}}}

Zu den Abbaureaktionen, die Dichlordifluormethan bilden, gehört die Chlorinolyse bei 550 °C von 1,1-Difluorethan, das durch Reaktion von Acetylen mit Fluorwasserstoff entsteht, oder Erhitzen von Silberchlordifluoracetat mit Chlor.

{\displaystyle {\ce {CClF2CO2Ag + Cl2 -> CCl2F2 + CO2 + AgCl}}}

Herstellung und Verwendung

Die Herstellung und Verwendung von FCKWs, wie auch R-12, wurde 1987 im Montreal-Protokoll verboten, da diese Stoffe die schützende Ozonschicht zerstören. Lediglich Schwellenländern (z. B. auch China) wurde der Einsatz für den Eigenbedarf bis 2010 gestattet. Die Produktionsmengen von R-12 in China übertrafen den Eigenbedarf deutlich, und R-12 wurde auch in die EU importiert. Einfuhrverbote wurden dabei durch falsche Deklarationen umgangen.

Umwelteinfluss

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 10.12. 2024