Magnesiumdiborid

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
07 – Achtung
Achtung
H- und P-Sätze H: Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
P:
  • Nach Gebrauch … gründlich waschen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
  • Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen.
  • Bei Verschlucken: Bei Unwohlsein Giftinformationszentrum / Arzt / … anrufen.
  • Mund ausspülen.
  • Inhalt / Behälter … zuführen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)

Magnesiumdiborid ist eine intermetallische Verbindung, welche die aktuell höchste Sprungtemperatur (39 K) unter den metallischen Supraleitern aufweist. Dies ist fast eine Verdoppelung zu dem bis dahin bekannten Spitzenreiter (Niobgermanium, Nb3Ge, bei 23 K). Diese Eigenschaft wurde erst 2001 von dem japanischen Wissenschaftler Jun Akimitsu entdeckt, obwohl Magnesiumdiborid schon seit über 50 Jahren bekannt und einfach herzustellen ist (jedoch nicht in reiner Form).

Kristallstruktur
Struktur von Magnesiumdiborid
_ Mg 0 _ B
Allgemeines
Name Magnesiumdiborid
Andere Namen

Magnesiumborid

Verhältnisformel MgB2
Kurzbeschreibung geruchloses dunkelgraues bis schwarzes Pulver
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12007-25-9
EG-Nummer 234-501-2
ECHA-InfoCard 100.031.352
PubChem 15987061
Eigenschaften
Molare Masse 45,93 g/mol
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt 800 °C (Zersetzung)
Löslichkeit nahezu unlöslich in Wasser

Gewinnung und Darstellung

Bereits 1914 wurde über die Darstellung eines Magnesiumborid berichtet, das durch das Erhitzen von amorphem, fein verteiltem Bor mit Magnesiumpulver bis zur Rotglut in einem Wasserstoffstrom entstand. Die gleiche Verbindung wurde bei der Reaktion von Magnesium mit Bortrioxid neben Magnesiumoxid beobachtet.

Herstellung von reinem Magnesiumdiborid

Die Herstellung von reinem Magnesiumdiborid, wie es für Supraleiter benötigt wird, ist aufwendig. Da Magnesium bei 650 °C, Bor jedoch erst bei über 2000 °C schmilzt (dort ist Magnesium schon gasförmig), ist eine Herstellung von Magnesiumdiborid durch Einschmelzen nicht möglich. Stattdessen werden die beiden Ausgangsstoffe bei 900 °C zusammengebracht, also bei einer Temperatur, bei der Magnesium noch nicht siedet. Der dennoch auftretende Magnesiumdampf diffundiert in das Bor, wo sich leicht auslösbare Magnesiumdiboridkügelchen bilden. In einem ähnlichen Verfahren können dünne Drähte hergestellt werden.

Ebenfalls möglich ist die Abscheidung von Dünnschichten von Magnesiumdiborid durch Reaktion von Magnesiumdampf in einer Wasserstoffatmosphäre mit Diboran.

Eigenschaften

Magnesiumdiborid ist ein geruchloses dunkelgraues bis schwarzes Pulver. Untersuchungen zu Magnesiumdiborid wurden erstmals 1954 von Jones und March veröffentlicht. Dieses bislang metallreichste Magnesiumborid (daneben sind bis zum jetzigen Zeitpunkt in der Literatur mit MgB4, MgB7, MgB12 und MgB20 vier weitere binäre Magnesiumboride bekannt) kristallisiert im Aluminiumdiboridtyp in der Raumgruppe P6/mmm (Raumgruppen-Nr. 191) und den Gitterkonstanten a = 3,0834(3) Å und c = 3,522(2) Å. Dabei bilden die Boratome in der ab-Ebene ein graphitartiges Netz aus planaren kantenverknüpften Sechsringen, wobei die Magnesiumatome sich jeweils ober- und unterhalb der Ringzentren befinden und die Boratome trigonal prismatisch von diesen umgeben werden.

Literatur

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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 16.02. 2022