Parallelotop
Das Parallelotop beziehungsweise n-Parallelotop ist für
eine Verallgemeinerung des Parallelepipeds
in den n-dimensionalen Raum.
Das zweidimensionale Analogon des Parallelepipeds ist das Parallelogramm.
Definition
Ein n-Parallelotop ist das Bild
des Einheitswürfels
unter einer affinen
Abbildung. Der Einheitswürfel
ist eine Menge von Punkten, deren Koordinaten einen Wert zwischen 0 und 1
annehmen, das heißt
Das Parallelotop ist ein konvexes Polytop
mit
Ecken. Für
sind seine m-dimensionalen Seiten selbst m-dimensionale Parallelotope.
Volumen
Eine affine Abbildung
kann man schreiben als
,
wobei
die Abbildungsmatrix
und
die Verschiebung ist. Das Volumen des Einheitswürfels ist Eins. Um das Volumen
des Parallelotops
zu ermitteln, muss also untersucht werden, wie stark die affine Abbildung das
Volumen verändert. Da ein Volumen unabhängig von einer Verschiebung ist, steckt
dieser Wert allein in der Abbildungsmatrix. Indem man die Determinante
dieser Matrix berechnet, erhält man auch den Faktor
,
um den sich das Volumen ändert. Die Striche
bezeichnen hier den Betrag.
Multipliziert man diesen Faktor mit dem Volumen des Einheitswürfels, so gilt
trivialerweise
,
daher gilt
,
wobei
die Abbildungsmatrix der affinen Abbildung ist, die das Parallelotop
definiert.
In höherdimensionalen Räumen befindliche Parallelotope
Das Parallelotop kann über ,
mit
auch in einen höherdimensionalen Raum eingebettet sein. Ohne Beschränkung der
Allgemeinheit darf wieder
gesetzt werden. Die Matrix
ist für
nicht mehr quadratisch, womit die Berechnung über die Determinante unmöglich
erscheint. Jedoch lässt sich eine allgemeine Formel finden, welche die Formel
für quadratische Matrizen als Spezialfall enthält.
Das äußere
Produkt
ist ein Vektorraum, welcher sich mit einem kanonischen Skalarprodukt ausstatten
lässt, indem
für Blades definiert wird. Das Skalarprodukt von Multivektoren wird über die Bilinearität auf das von Blades zurückgeführt.
Wie bei jedem Skalarprodukt ist durch
eine Norm gegeben.
Das Volumen des von den Vektoren
aufgespannten Parallelotops ist gerade die Norm des Blades, d.h.
Gilt nun ,
wobei
die kanonische Basis ist, dann ergibt sich
Man bezeichnet
als gramsche
Determinante zur Matrix
.
Hiermit lässt sich auch eine geometrische Überlegung zur linearen
Abhängigkeit von
machen. Die Vektoren sind genau dann linear abhängig, wenn das Parallelotop
flach zusammenfällt, wenn also
gilt. Man stellt sich dazu am einfachsten zunächst den Fall
und
vor, bei dem ein Parallelogramm zu einer Strecke zusammenfällt.
Die lineare Abbildung
ist also genau dann injektiv, wenn ihre gramsche Determinante nicht
verschwindet, d.h. wenn
gilt. Nach der Äquivalenz von
und
ist die Abbildung auch genau dann injektiv, wenn das äußere Produkt der
Spaltenvektoren von
nicht verschwindet, d.h.
Literatur
- Konrad Königsberger: Analysis. Band 2. Springer, Berlin 2004, ISBN 3-540-20389-3.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 01.12. 2021