Staustrahltriebwerk

Auch: Lorin-Düse, Lorin-Rohr, Ramjet, franz.: statoréacteur: nach dem Franzosen René Lorin (dem 1913 die Grundidee für dieses Triebwerk patentiert wurde) benanntes Triebwerk.

Am 07.06.1933 erhielt der Franzose von René Leduc das Patent Nr. 770326 für seine Arbeiten am Ramjet
Beim Stautrahltriebwerk wird das erforderliche Druckgefälle für die Schubdüse lediglich durch den Staudruck der anströmenden Luft erzeugt. Der bei Turbinenluftstrahltriebwerken übliche.Gaserzeuger entfällt.
Staustrahltriebwerke bestehen nur aus dem Einlaufdiffusor, der Brennkammer mit dem Brennstoffeinspritzsystem und der Schubdüse. Dieser außerordentlich einfache Aufbau, der außer den Brennstoffpumpen keine bewegten Teile enthält, ist technisch sehr reizvoll, da ohne Rücksicht auf die Turbine mit sehr hoher Düseneintrittstemperatur gearbeitet werden kann.
Die Anwendung bereitet Schwierigkeiten, weil der Antrieb erst wirksam wird, wenn eine ausreichende Anströmgeschwindigkeit vorhanden ist. Daher muß man den Flugkörper zunächst mit besonderen Starteinrichtungen beschleunigen. Dazu werden Katapulte, Raketen oder andere Strahltriebwerke verwendet. Im Unterschallbereich ist auch der Wirkungsgrad des Staustrahltriebwerke gering, da der Luftdruck im Diffusor nicht einmal verdoppelt werden kann.

Mit steigender Fluggeschwindigkeit wachsen aber Verdichtung und Wirkungsgrad rasch an. Bei Überschallgeschwindigkeiten von M > 2 erreicht man bei Verwendung eines wirksamen Stoßdiffusors (Diffusor mit mindestens 2 schrägen und 1 geraden Verdichtungsstoß) gute Wirkungsgrade. Für Fluggeschwindigkeiten im Mach-Zahl-Bereich M -= 2...M = 5 ist das Staustrahltriebwerk der wirtschaftlichste Antrieb.
Technische Daten des SIRIUS II:
Länge 4 200 mm,
Durchmesser 645 mm,
Masse 170 kg,
Schub bei M = 2 in Seehöhe 5900 kN,
spezifischer Brennstoffverbrauch bei 5900 kN Schub 2,5...2,9 kg/daNh.

SA-4 Ganef mit 4 Feststoffboostern als Startstufe und einem RAM-Jet als Marschtriebwerk. Entwicklungsbeginn: 1958

Mit der Entwicklung der Raketen- und Turbinentriebwerke gelang es Mitte der 50-er Jahre des 20. Jahrhunderts erste Flugkörper zur Serienreife zu bringen. Insbesondere die Bereiche Fla-Raketen und Marschflugkörper sind hier hervorzuheben. Absolute Ausnahmen bilden hier französische Entwicklungen die ihren Höhepunkt in der Nord1500 Griffon fanden.

Ein historischer Entwicklungsabriss


 
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 06.07. 2022