Kongruente Zahl
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In der Zahlentheorie sind kongruente Zahlen ganze Zahlen, welche sich als Flächeninhalt eines rechtwinkligen Dreiecks mit rationalen Seitenlängen darstellen lassen.
Die Folge der kongruenten Zahlen (Folge A003273 in OEIS)
beginnt mit
- 5, 6, 7, 13, 14, 15, 20, 21, 22, 23, 24, 28, 29, 30, 31, 34, 37, 38, 39, 41, 45, 46, 47, …
Beispiel: Die ganze Zahl 6 ist eine kongruente Zahl, denn das rechtwinklige
Dreieck mit den Katheten
und
besitzt den Flächeninhalt
und nach dem Satz
des Pythagoras die Hypotenuse
.
Also ist die ganze Zahl 6 als Flächeninhalt eines rechtwinkligen Dreiecks mit
rationalen Seitenlängen eine kongruente Zahl.
Für jede positive ganze Zahl
ist eine ganze Zahl
genau dann eine Kongruenzzahl, wenn
eine Kongruenzzahl ist. Deshalb kann man sich bei der Lösung des
Kongruenzzahl-Problems auf quadratfreie
Zahlen beschränken.
Allgemeiner werden auch alle rationalen Zahlen, die als Fläche eines rechtwinkligen Dreiecks mit rationalen Seitenlängen auftreten, als kongruente Zahlen bezeichnet.
Kongruente Zahlen im Bereich 1 bis 20
Die folgenden ganzen Zahlen im Bereich 1 bis 20 sind kongruent,
da sie sich als Flächeninhalt
eines rechtwinkligen Dreiecks mit rationalen Katheten
und
und rationaler Hypotenuse
darstellen lassen:
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Flächeninhalt |
Kathete |
Kathete |
Hypotenuse |
---|---|---|---|
Satz von Fermat
Der französische Mathematiker Pierre de Fermat bewies, dass die Fläche eines rechtwinkligen Dreiecks mit ganzzahligen Seitenlängen keine Quadratzahl sein kann. Dies ist äquivalent dazu, dass weder 1 noch jede andere Quadratzahl eine kongruente Zahl ist. Sein Resultat teilte er 1659 in einem Brief an Pierre de Carcavi mit, den Beweis notierte er in einer Anmerkung, die 1670 postum veröffentlicht wurde. Fermat geht von der seit der Antike bekannten Darstellung eines primitiven pythagoreischen Tripels als x2+y2, x2−y2, 2xy aus und verwendet die von ihm eingeführte Methode des unendlichen Abstiegs, eine Variante der vollständigen Induktion. Sein Beweis zeigt auch, dass die Gleichung a4+b4=c4 keine Lösung mit positiven ganzen Zahlen a, b, c hat (ein Spezialfall der Fermatschen Vermutung).
Satz von Tunnell
Der Satz von Tunnell, benannt nach Jerrold B. Tunnell, gibt notwendige Bedingungen dafür, dass eine Zahl kongruent ist.
Für eine quadratfreie ganze Zahl
definiere
Wenn
eine ungerade Kongruenzzahl ist, dann muss
sein, wenn
eine gerade Kongruenzzahl ist, dann muss
sein.
Falls die Vermutung
von Birch und Swinnerton-Dyer für elliptische
Kurven der Form
gilt, dann sind diese Bedingungen auch hinreichend. Dann wäre die natürliche
Zahl n genau dann kongruent, wenn die abelsche Gruppe der rationalen
Punkte der elliptischen Kurve
einen Rang
mindestens 1 hat.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 09.11. 2022