Ordnungsisomorphismus
Ein Ordnungsisomorphismus ist ein Begriff aus der Ordnungstheorie, einem Teilbereich der Mathematik. Er ermöglicht das eindeutige Übertragen von Kleiner-gleich-Relationen zwischen Mengen.
Definition
Sind zwei Halbordnungen
und
gegeben, so heißt eine Abbildung
ein Ordnungsisomorphismus, wenn
eine bijektive
isotone
Abbildung ist, deren Umkehrabbildung
ebenfalls eine isotone Abbildung ist.
Existiert zwischen
und
ein Ordnungsisomorphismus, so lässt sich die Existenz auch mit
ausdrücken und
und
werden als ordnungsisomorph bezeichnet. Bildet ein Ordnungsisomorphismus eine
Menge auf sich selbst ab, so ist er ein Automorphismus
und wird auch Ordnungsautomorphismus genannt.
Beispiele
- Die identische
Abbildung
einer jeden Halb- / Totalordnung ist zugleich auch ein Ordnungsautomorphismus.
- Zwischen beschränkten offenen und beschränkten halboffenen oder abgeschlossenen Intervallen lässt sich kein Ordnungsisomorphismus erklären, denn die letzteren haben kleinste und/oder größte Elemente, die ersteren nicht.
- Sei
eine Funktion, die von
in die Menge aller Quadratzahlen
abbildet:
Die Funktion lautet neu:
Von dieser neuen Funktionexistiert auch eine Umkehrfunktion:
Somit istbijektiv. Weil
bijektiv und isoton ist und weil die Ordnungen
und
total sind, so ist
auch ein Ordnungsisomorphismus.
- Die identische Abbildung
ist eine bijektive antitone Abbildung zwischen
und
.
- Die Funktion des additiv
inversen Elementes
ist eine Involution und damit auch eine Bijektion.
ist eine antitone Abbildung von
in sich selbst und außerdem eine isotone Abbildung von
nach
. Des Weiteren ist
gar ein Ordnungsisomorphismus, da die Ordnungsrelationen Totalordnungen sind und da
bijektiv ist. Dies trifft unter anderem zu für die ganzen Zahlen
, die rationalen Zahlen
und für die reellen Zahlen
zu.
- Die Komponentenweise-kleiner-oder-gleich-Relation auf beliebigen n-Tupeln
bildet für
eine echte Halbordnung, die das Totalitätskriterium nicht erfüllt. Die Funktion
ist offensichtlich bijektiv, die Umkehrfunktion lautet
. Auf
ist außerdem sowohl
als auch
isoton, was
und
als Ordnungsisomorphismen – genauer gesagt als einen Ordnungsautomorphismen, denn sowohl die Definitions- als auch die Zielmengen sind
, – auszeichnet.
Komposition
Sei
ein Ordnungsisomorphismus zwischen
und
und sei
ein Ordnungsisomorphismus zwischen
und
,
so ist auch
ein Ordnungsisomorphismus und zwar zwischen
und
.
Durch die Eigenschaft – dass es sich um Ordnungsisomorphismen handelt – ist
garantiert, dass die Abbildungen bijektiv sind, womit auch die durch Komposition
entstandene Funktion bijektiv sein muss. Durch die Bijektivität wird ebenfalls
garantiert, dass das Bild von
gleich der Zielmenge von
ist.
Eigenschaften
- Es gilt wegen der Bijektivität, dass
- gilt und ebenso:
- Sind
und
Totalordnungen und existiert eine isotone Bijektion
, so ist diese automatisch auch ein Ordnungsisomorphismus, bzw.
ist auch isoton.
- Es lässt sich zeigen, dass jede endliche Menge ordnungsisomorph zu der Menge natürlicher Zahlen bis zur Mächtigkeit der Menge ist. Formal:
.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 06.01. 2020