K-konvexe Funktion
Eine K-konvexe Funktion ist einer Verallgemeinerung des Begriffes der
Konvexität
einer Funktion auf reell-vektorwertige
Funktionen. Dazu wird die strikte Ordnung auf
abgeschwächt und es wird mit Halbordnungen auf
gearbeitet, den sogenannten verallgemeinerten
Ungleichungen.
Definition
Gegeben sei ein abgeschlossener, spitzer und konvexer
Kegel
mit nichtleerem Inneren und
bzw.
die von diesem Kegel induzierte
Halbordnung bzw. strikte Halbordnung. Des Weiteren sei
eine konvexe Teilmenge des
.
Die Funktion
heißt K-konvex auf der Menge
genau dann, wenn
gilt für alle
und alle
.
Die Funktion
heißt strikt K-konvex auf der Menge
,
wenn
für alle
und alle
in
gilt.
Beispiele und Eigenschaften
- Setzt man
, ist die Funktion also reellwertig, und wählt als Kegel die Menge
, so sind die K-konvexen Funktionen genau die konvexen Funktionen. Dies liegt daran, dass die von dem Kegel induzierte Ordnung die gewöhnliche Ordnung auf den reellen Zahlen ist.
- Wählt man hingegen als Kegel die Menge
, so sind die K-konvexen Funktionen genau die konkaven Funktionen, da der Kegel die Ordnung auf den reellen Zahlen umkehrt.
- Ist der Kegel die Menge
, so ist die induzierte allgemeine Ungleichung das komponentenweise kleinergleich. Die K-konvexen Funktionen sind dann die Funktionen, deren Komponenten alle konvex sind.
- Affine Funktionen sind immer K-Konvex, unabhängig vom verwendeten Kegel. Dies folgt direkt aus der Linearität der Funktion und der Reflexivität der verallgemeinerten Ungleichung.
- Die Subniveaumenge einer K-konvexen Funktion ist eine konvexe Menge.
- Eine Funktion ist genau dann K-konvex, wenn ihr Epigraph eine konvexe Menge ist. Der Epigraph wird in diesem Fall mittels der verallgemeinerten Ungleichung und nicht mit dem herkömmlichen kleinergleich definiert.
Alternative Charakterisierungen
Über Dualität
Die K-Konvexität einer Funktion lässt sich auch gut mittels der von dem zu
dualen
Kegel
induzierten Halbordnung beschreiben. Eine Funktion ist genau dann (strikt)
K-konvex, wenn für jeden vom Nullvektor verschiedenen Vektor
mit
gilt, dass
(strikt) konvex im herkömmlichen Sinne ist.
Für differenzierbare Funktionen
Ist
eine differenzierbare
Funktion, so ist diese genau dann K-konvex, wenn
für alle
. Hierbei ist
die Jacobi-Matrix.
Verkettungen von K-konvexen Funktionen
Die Kompositionen von K-konvexen Funktionen sind unter gewissen Umständen wieder konvex.
- Ist
K-konvex und
konvex und ist die erweiterte Funktion
K-monoton wachsend, so ist
konvex. Insbesondere müssen die beiden Kegel, welche die K-Konvexität und die K-Monotonie definieren, übereinstimmen.
Matrix-konvexe Funktionen
Betrachtet man Abbildungen vom
in den Raum der symmetrischen reellen Matrizen
,
versehen mit der Loewner-Halbordnung
,
so heißen die entsprechenden K-konvexen Funktionen auch Matrix-konvexe
Funktionen. Eine äquivalente Charakterisierung der Matrix-Konvexität ist,
dass die Funktion
konvex ist für alle
genau dann, wenn
Matrix-konvex ist.
Beispielsweise ist die Funktion ,
definiert durch
,
matrix-konvex, weil
konvex ist wegen der Konvexität der Norm.
Verwendung
K-konvexe Funktionen werden beispielsweise bei der Formulierung von konischen Programmen oder Verallgemeinerungen der Lagrange-Dualität verwendet.
Verallgemeinerungen
Teilweise werden auch Abbildungen
zwischen zwei reellen Vektorräumen betrachtet und
nur mit einem Ordnungskegel
versehen, nicht mit einer verallgemeinerten Ungleichung. An die Abbildung wird
die Forderung
für alle
und
aus der konvexen Menge
gestellt. Dann wird die Abbildung
wieder eine konvexe
Abbildung genannt.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 01.04. 2020