Aluminiumsulfat

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
05 – Ätzend
Gefahr
H- und P-Sätze H: Verursacht schwere Augenschäden.
P:
  • Schutzhandschuhe/ Schutzkleidung/ Augenschutz/ Gesichtsschutz/ Gehörschutz/… tragen.
  • Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
MAK

6 mg/m3 (Al)

Aluminiumsulfat, Summenformel Al2(SO4)3, ist eine chemische Verbindung des Aluminiums aus der Gruppe der Sulfate. Es bildet ein farbloses Pulver mit einer Dichte von 2,71 g/cm3.

Strukturformel
{\mathrm  {\ {\Biggl [}}}Aluminium-Ion {\mathrm  {\ \!\ {\Biggr ]}_{2}}} {\mathrm  {\ {\Biggl [}}} Sulfat-Ion {\mathrm  {\ \!\ {\Biggr ]}_{3}}}
Allgemeines
Name Aluminiumsulfat
Andere Namen
  • Schwefelsaure Tonerde
  • E 520
  • ALUMINUM SULFATE (INCI)
Summenformel Al2(SO4)3
Kurzbeschreibung farblose Kristalle
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 10043-01-3 (wasserfrei)
  • 17927-65-0 (Hydrat unspezifiziert)
  • 16828-11-8 (16-Hydrat)
  • 7784-31-8 (18-Hydrat)
EG-Nummer 233-135-0
ECHA-InfoCard 100.030.110
PubChem 24850
ChemSpider 23233
DrugBank DB11239
Eigenschaften
Molare Masse 342,13 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 2,71 g/cm3
Schmelzpunkt 770 °C (Zersetzung)
Löslichkeit leicht in Wasser (360 g/l bei 20 °C)
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0 −3442 kJ/mol
Aluminiumsulfat

Vorkommen

In der Natur kommt Aluminiumsulfat beispielsweise in dem Mineral Alunogen vor. Weiterhin kann es aus natürlich vorkommenden Alaunen gewonnen werden.

Synthese

Das Hydrat des Aluminiumsulfats lässt sich durch Auflösen von reinem Aluminiumoxid oder Aluminiumhydroxid in konzentrierter Schwefelsäure gewinnen.

{\mathrm  {2\,Al(OH)_{3}+3\,H_{2}SO_{4}\longrightarrow Al_{2}(SO_{4})_{3}+6\,H_{2}O}}

Reaktionsverhalten

Mit saurer Reaktion löst sich Aluminiumsulfat in Wasser und kristallisiert bei Zimmertemperatur als monoklines Al2(SO4)3 · 18 H2O aus. Ab einer Temperatur von 340 °C findet eine vollständige Dehydratisierung des Salzes statt und oberhalb von 770 °C zerfällt es in Aluminiumoxid und Schwefeltrioxid.

Aluminiumsulfat bildet mit den Sulfaten einwertiger Metalle Doppelsalze gemäß folgender Formel (Alaune):

{\mbox{M}}^{I}{\mbox{Al}}({\mbox{S}}{\mbox{O}}_{4})_{2}\cdot 12\,{\mbox{H}}_{2}{\mbox{O}}

Verwendung

Aluminiumsulfat findet folgende Verwendungen:

Unfälle und Gesundheitsgefahren

Bei einem Vorfall mit Aluminiumsulfat im Trinkwasser in Camelford in Cornwall in England trank im Juli 1988 eine Reihe von Menschen Trinkwasser mit größeren Konzentrationen an Aluminiumsulfat. Die zulässigen Grenzwerte waren um das 5000-fache überschritten. Nach dem Unfall klagten zahlreiche Anwohner unter anderem über Geschwüre, Hautausschlag und Gedächtnisprobleme. Ein Todesfall im Jahr 2006 hat eine Debatte über Spätfolgen des Unglücks intensiviert. Die Untersuchungen der langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit nach diesem Vorfall sind noch immer nicht vollständig abgeschlossen, aber es wurden in Post-Mortem-Untersuchungen besonders stark erhöhte Aluminium-Konzentrationen in den Gehirnen der Opfer festgestellt und weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben, um festzustellen, ob es einen Zusammenhang mit Zerebraler Amyloidangiopathie gibt.

Aluminiumsulfat wurde 2013 von der EU gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) im Rahmen der Stoffbewertung in den fortlaufenden Aktionsplan der Gemeinschaft (CoRAP) aufgenommen. Hierbei werden die Auswirkungen des Stoffs auf die menschliche Gesundheit bzw. die Umwelt neu bewertet und ggf. Folgemaßnahmen eingeleitet. Ursächlich für die Aufnahme von Aluminiumsulfat waren die Besorgnisse bezüglichVerbraucherverwendung, hoher (aggregierter) Tonnage, hohes Risikoverhältnis (Risk Characterisation Ratio, RCR) und weit verbreiteter Verwendung sowie der Gefahren ausgehend von einer möglichen Zuordnung zur Gruppe der CMR-Substanzen und der möglichen Gefahr durch sensibilisierende Eigenschaften. Die Neubewertung läuft seit 2015 und wird von Frankreich durchgeführt. Um zu einer abschließenden Bewertung gelangen zu können, wurden weitere Informationen nachgefordert.

Bezeichnung Alaun

Papiermacher bezeichnen chemisch unkorrekt Aluminiumsulfat als Alaun.

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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 19.01. 2024