Phenolrot

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol
Achtung
H- und P-Sätze H:
  • Verursacht Hautreizungen.
  • Kann die Atemwege reizen.
P:
  • Einatmen von Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol vermeiden.
  • Nach Gebrauch … gründlich waschen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
  • Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden.
  • Schutzhandschuhe/ Schutzkleidung/ Augenschutz/ Gesichtsschutz/ Gehörschutz/ … tragen.
  • Bei Berührung mit der Haut: Mit viel Wasser / … waschen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
  • Bei Einatmen: Die Person an die frische Luft bringen und für ungehinderte Atmung sorgen. Bei Unwohlsein Giftinformationszentrum, Arzt oder … anrufen.
[3]

Phenolrot ist ein Triphenylmethanfarbstoff und bildet die Basisverbindung der Familie der Sulfonphthaleine. Es wird als pH-Indikator eingesetzt und besitzt zwei Umschlagsbereiche. Bei pH ≈ 0,9 ändert sich die Farbe von Rot auf Gelb und bei pH ≈ 6,4–8,2 dann von Gelb auf Rotviolett.[4][5]

Strukturformel
Strukturformel von Phenolrot
Allgemeines
Name Phenolrot
Andere Namen
  • Phenolsulfonphthalein
  • 4,4-(3H-2,1-Benzoxathiol-3-yliden)bisphenol-1,1-dioxid
  • PHENOLSULFONPHTHALEIN (INCI)[1]
Summenformel C19H14O5S
Kurzbeschreibung roter Feststoff mit schwachem Geruch[2]
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 143-74-8
EG-Nummer 205-609-7
ECHA-InfoCard 100.005.100
PubChem 4766
ChemSpider 4602
DrugBank DB13212
Eigenschaften
Molare Masse 354,38 g/mol
Aggregatzustand fest[2]
Schmelzpunkt > 300 °C[2]
Löslichkeit sehr schlecht in Wasser (0,77 g/l−1 bei 100 °C)[2]

Darstellung

In einer Friedel-Crafts-Acylierung werden zwei Äquivalente Phenol und ein Äquivalent 2-Sulfobenzoesäureanhydrid in Gegenwart geringer Mengen konzentrierter Schwefelsäure oder Zinkchlorid umgesetzt.

Eigenschaften

Phenolrot ist ein roter Feststoff mit schwachem Geruch.[2]

Phenolrot in Pulverform

Phenolrot enthält zwei Hydroxygruppen und einen wenig stabilen Sultonring. Im wässrigen Medium wird dieser Ring gespalten, und nach einer Umlagerung entsteht die chinoide gelb gefärbte Form des Farbstoffs. Dieses chinoide System kann im stark sauren Milieu (pH < 1) protoniert werden, wodurch die Lösung sich rot färbt. In neutralem Milieu (pH = 6,4–8,3) wird die Hydroxygruppe deprotoniert und die Lösung färbt sich rotviolett.[4][6] Im stark basischen Bereich (pH > 14) erfolgt eine Anlagerung einer OH-Gruppe unter Bildung einer Triphenylmethanolstruktur. Phenolrot liegt dann als farbloses Trianion vor.

Die Strukturen des Phenolrots
Spezies H2In HIn In2−
Struktur
pH < 1 1–7,3 > 7,3
Farbe Rot Gelb Rotviolett

Verwendung

Phenolrot (40 µmol/l) in Zellkultur-Medium, pH 6,0 – 8,0

Phenolrot wird bei Säure-Base-Titrationen als Indikator eingesetzt, mit einem Umschlagsbereich zwischen pH 6,4 und 8,2. Der Farbwechsel erfolgt von Rotviolett im Basischen nach Gelb im Sauren. Da sich Phenolrot sehr schlecht in Wasser löst, wird die gebrauchsfertige Lösung hergestellt entweder durch

Phenolrot dient als pH-Indikator für Zellkulturmedien.

Früher wurde das Na-Salz des Phenolrots in der Medizin als Nierenfunktionsdiagnostikum verwendet, da es nach intravenöser Injektion fast ausschließlich renal eliminiert wird (Phenolrotprobe oder Phenolsulfonphthaleinprobe).[7]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu PHENOLSULFONPHTHALEIN in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission.
  2. Hochspringen nach: a b c d e Datenblatt Phenolrot bei Merck.
  3. Hochspringen nach: a b Eintrag zu Phenolrot in der GESTIS-Stoffdatenbank des Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. (JavaScript erforderlich)
  4. Hochspringen nach: a b Udo R. Kunze: Grundlagen der quantitativen Analyse. 3. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1990, S. 96.
  5. Markus Weinmann, Max-Planck-Institut: Sulfonphtaleine – Phenolrot (vom 8. Juli 2007 im Internet Archive)
  6. K. Yamaguchi, Z. Tamura, M. Maeda: Molecular Structure of the Zwitterionic Form of Phenolsulfonphthalein. In: Analytical Sciences. 13 (3). 1997, S. 521–522. doi:10.2116/analsci.13.521
  7. G.Carstensen. In: Ärztliche Wochenschrift. Nr. 10, 1955, S. 76.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 15.02. 2025