Mangan(III)-oxid

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
MAK 0,5 mg/m3[1]
Toxikologische Daten > 2000 mg/kg (LD50Ratteoral)[1]

Mangan(III)-oxid ist ein Oxid des Mangans. In der Natur ist Mangan(III)-oxid als seltenes Mineral Bixbyit-(Mn) bekannt.

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Mangan(III)-oxid
_ Mn3+ 0 _ O2−
Allgemeines
Name Mangan(III)-oxid
Andere Namen
  • Dimangantrioxid
  • Mangansesquioxid
Verhältnisformel Mn2O3
Kurzbeschreibung schwarzer geruchloser Feststoff[1]
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer Extern 1317-34-6
EG-Nummer 215-264-4
ECHA-InfoCard Extern 100.013.878
PubChem Extern 14824
Eigenschaften
Molare Masse 157,88 g/mol−1
Aggregatzustand fest[1]
Dichte 4,50 g/cm3[1]
Schmelzpunkt > 940 °C (Zersetzung)[1]
Löslichkeit nahezu unlöslich in Wasser[1]

Gewinnung und Darstellung

Es entsteht zum Beispiel in Zink-Braunstein-Zellen bei deren Entladung:

{\displaystyle \mathrm {Zn+2\ MnO_{2}+H_{2}O\longrightarrow Zn(OH)_{2}+Mn_{2}O_{3}} }

Mangan(III)-oxid entsteht auch bei der Zersetzung von Mangan(IV)-oxid (MnO2 bei Temperaturen über 535 °C).

Bei der Umsetzung einer Lösung von Mangansulfat-Tetrahydrat mit Wasserstoffperoxid und Ammoniak bei Raumtemperatur erhält man γ-MnO(OH) (Manganit). Aus diesem kann durch vorsichtige Entwässerung im Vakuum bei 250 °C γ-Mangan(III)-oxid erhalten werden.[2]

{\displaystyle \mathrm {2\ MnSO_{4}\cdot 4\ H_{2}O+H_{2}O_{2}+\ 4\ NH_{3}\longrightarrow } }{\displaystyle \mathrm {\ 2\ MnO(OH)+\ 2\ (NH_{4})_{2}SO_{4}+\ 6\ H_{2}O} }

Eigenschaften

Mangan(III)-oxid ist ein nicht brennbarer schwarzer geruchloser Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist. Er zersetzt sich bei Erhitzung über 940 °C.[1] Das in der Natur nicht vorkommende γ-Mn2O3 besitzt eine tetragonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe I41/amd (Nr. 141) (a = 577 pm, c = 944 pm).[2][3] Es wandelt sich bei 500 °C in 48 Stunden, bei Raumtemperatur in einem Jahr in die α-Form um. Diese hat bei Temperaturen über 29 °C eine kubische Bixbyit-Struktur mit der Raumgruppe Ia3 (Nr. 206) und darunter eine orthorhombische Struktur mit der Raumgruppe Pcab (Nr. 61, Stellung 2).[4] Bei höheren Drücken existieren auch noch andere Modifikationen. So besitzt das bei Drücken über 28 GPa synthetisierbare δ-Mn2O3 eine Kristallstruktur vom CaIrO3-Typ mit der Raumgruppe Cmcm (Nr. 63), ε-Mn2O3 eine Kristallstruktur vom Korund-Typ mit der Raumgruppe R3 (Nr. 148) und ζ-Mn2O3 eine verzerrte trikline Doppelperovskit-Struktur mit der Raumgruppe F1 (Nr. 2, Stellung 5)[5].[6]

Verwendung

Mangan(III)-oxid wird als Ausgangsstoff zur Herstellung von Lithiummangan(III,IV)-oxid LiMn2O4 (Kathodenmaterial von Lithium-Ionen-Akkus) und als Pigment in Farbstoffen (färbt Glas z. B. braun) verwendet. Das Mischoxid mit Yttrium und Indium ergibt ein brillantes blaues Pigment, das YInMn-Blau. Die allgemeine Formel lautet YIn1-xMnxO3[7] Ist kein Mangan enthalten, ist das Oxid farblos, ist kein Indium enthalten, ist es schwarz.


Einzelnachweise

  1. Hochspringen nach: a b c d e f g h i j Eintrag zu Extern Mangan(III)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. (JavaScript erforderlich)
  2. Hochspringen nach: a b Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1582.
  3. Ferrimagnetism in γ-Manganese Sesquioxide (γ − Mn2O3) Nanoparticles, Journal of the Korean Physical Society, Vol. 46, No. 4, April 2005, S. 941–944.
  4. S. Geller: Structure of α-Mn2O3, (Mn0.983Fe0.017)2O3 and (Mn0.37Fe0.63)2O3 and relation to magnetic ordering. In: Acta Crystallographica Section B Structural Crystallography and Crystal Chemistry. 27, S. 821–828, doi: Extern 10.1107/S0567740871002966.
  5. Die Nummerierung dieser Achsenstellung entspricht nicht der Reihenfolge der International Tables for Crystallography, da diese dort nicht aufgeführt wird.
  6. Source: Extern A path to new manganites with perovskite structure, Sergey V. Ovsyannikov, Artem M. Abakumov, Alexander A. Tsirlin, Walter Schnelle, Ricardo Egoavil, J. o. Verbeeck, Gustaaf Van Tendeloo, Konstantin V. Glazyrin, Michael Hanfland, Leonid Dubrovinsky: Perovskite-like Mn2O3: A Path to New Manganites . In: Angewandte Chemie International Edition. 52, 2013, S. 1494–1498, doi: Extern 10.1002/anie.201208553.
  7. Andrew E. Smith, Hiroshi Mizoguchi, Kris Delaney, Nicola A. Spaldin, Arthur W. Sleight, M. A. Subramanian: Mn in Trigonal Bipyramidal Coordination: A New Blue Chromophore. In: Journal of the American Chemical Society. 131, 2009, S. 17084–17086, Extern doi:10.1021/ja9080666.
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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 23.11. 2024