Germanium(IV)-oxid
Sicherheitshinweise | |||||||
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Toxikologische Daten | 1250 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral) |
Germanium(IV)-oxid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Germaniumverbindungen und Oxide.
Kristallstruktur | |
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__ Ge4+ __ O2− | |
Allgemeines | |
Name | Germanium(IV)-oxid |
Andere Namen | Germaniumdioxid |
Verhältnisformel | GeO2 |
Kurzbeschreibung | weißer geruchloser Feststoff |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
CAS-Nummer | 1310-53-8 |
EG-Nummer | 215-180-8 |
ECHA-InfoCard | 100.013.801 |
PubChem | 14796 |
Eigenschaften | |
Molare Masse | 104,59 g/mol |
Aggregatzustand | fest |
Dichte | 4,23 g/cm3 |
Schmelzpunkt | 1086–1115 °C |
Löslichkeit | schlecht in Wasser (4,5 g/l bei 25 °C) |
Brechungsindex | 1,7 |
Vorkommen
Germanium(IV)-oxid kommt natürlich in Form des Minerals Argutit vor.
Gewinnung und Darstellung
Germanium(IV)-oxid entsteht beim starken Glühen von Germanium oder Germaniumdisulfid in einer Sauerstoff-Atmosphäre.
Sehr einfach ist auch die Hydrolyse von Germanium(IV)-chlorid. Im Gegensatz zum Silicium, welches bei der Hydrolyse von Siliciumtetrachlorid zunächst Kieselsäuren bildet, entstehen beim Germanium keine stabilen Hydroxide, sondern das hydratfreie Germaniumdioxid
Eigenschaften
Germanium(IV)-oxid kommt in mehreren Kristallstrukturen parallel zu denen von Siliziumdioxid vor. Hexagonales GeO2 (Schmelzpunkt 1115 °C, Dichte 4,7 g/cm³) besitzt die gleiche Struktur wie α-Quarz und entsteht bei der Hydrolyse von Germaniumchlorid und der Zersetzung von Germanaten. Das tetragonale GeO2 (als Mineral Argutit, Schmelzpunkt 1086 °C, Dichte 6,239 g/cm³) besitzt eine Rutil ähnliche Struktur (wie Stishovit) und entsteht durch mehrstündiges Erhitzen von Germanium(IV)-oxid mit Wasser unter Druck und bei höheren Temperaturen oder beim Eindampfen einer wäßrigen Germanium(IV)-oxid-Lösung mit etwas Ammoniumfluorid. Das amorphe GeO2 entspricht Quarzglas (Dichte 3,637 g/cm³) und entsteht immer beim Abkühlen einer Schmelze von Germanium(IV)-oxid. Die Rutil-Modifikation kann bei 1033 °C in die lösliche Quarz-analoge Form überführt werden. Diese Modifikation ist im Gegensatz zu den anderen etwas in Wasser löslich, wobei die Lösung deutlich sauer reagiert (Bildung von Germaniumsäure). In Säuren löst sich Germanium(IV)-oxid nur schwierig (in starker Salzsäure leicht), in Laugen (z.B. Alkalilauge) dagegen leicht, wobei Germanate entstehen.
Verwendung
Germanium(IV)-oxid wird zur Produktion von im Infraroten durchlässigen optischen Gläsern verwendet. In der Polyesterchemie kommt es als Katalysator bei der Herstellung von bestimmten nicht vergilbenden Polyesterfasern und -granulaten zum Einsatz, speziell für recyclingfähige PET-Flaschen. Es dient auch als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Germanaten wie Hafniumgermanat HfGeO4.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 21.03. 2020