Blei(II)-oxid
Sicherheitshinweise | |||||||||
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Zulassungsverfahren nach REACH | besonders besorgniserregend: fortpflanzungsgefährdend (CMR) |
Blei(II)-oxid ist eine Verbindung der chemischen Elemente Blei und Sauerstoff mit der Verhältnisformel PbO. Weitere Bleioxide neben Blei(II)-oxid sind Blei(II,IV)-oxid und Blei(IV)-oxid.
Kristallstruktur | |
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__ Pb2+ __ O2− | |
Allgemeines | |
Name | Blei(II)-oxid |
Andere Namen |
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Verhältnisformel | PbO |
Kurzbeschreibung | orthorhombische gelbe oder tetragonale rote Kristalle |
CAS-Nummer | 1317-36-8 |
ECHA-InfoCard | 100.013.880 |
PubChem | 14827 |
Eigenschaften | |
Molare Masse | 223,19 g/mol |
Aggregatzustand | fest |
Dichte | 9,53 g/cm3 |
Schmelzpunkt | 888 °C |
Siedepunkt | 1470 °C |
Löslichkeit | nahezu unlöslich in Wasser (17 mg/l) |
Gewinnung und Darstellung
Blei(II)-oxid lässt sich herstellen, indem ein Luftstrom über geschmolzenes Blei geleitet wird:
Diese Reaktion stellt die Grundlage der Kupellation dar, bei der Blei(II)-oxid als Nebenprodukt anfällt. Außerdem entsteht es beim Rösten von bleihaltigen Erzen wie Galenit (Bleiglanz):
Eigenschaften
Blei(II)-oxid ist ein roter Feststoff in tetragonaler Kristallstruktur und als Mineral unter dem Namen Lithargit bekannt. Bei 488 °C wandelt sich diese Modifikation in eine gelbe, orthorhombische Modifikation um, die als Mineral unter dem Namen Massicotit bekannt ist. Wegen der geringen Umwandlungsgeschwindigkeit bei tiefen Temperaturen kommt die gelbe Modifikation als metastabile Verbindung vor.
Verwendung
Das auch (je nach Modifikation) als Massicotit, Bleiglätte, Bleigelb, Königsgelb, Neugelb, Goldglätte (spuma auri), Silberschaum (spuma argenti), Silberglätte, Lithargyrum und Silberasche bezeichnete Bleioxid wurde feinzerrieben auch als Pigment verwendet – oder mit Salpetersäure und Dichromatlösung zum Pigment Chromgelb (Bleichromat) umgesetzt. Massicotit hat ein gutes Deckvermögen, ist aber nicht sehr stabil. Wenn es (Schwefelwasserstoffhaltiger) Luft ausgesetzt ist, verfärbt es sich schwärzlich-bräunlich, was der Bildung von Blei(II)-sulfid zuzuschreiben ist. Außerdem ist es gegenüber Säuren und Basen empfindlich. Massicotit wurde bereits sehr früh verwendet, vor allem auch wegen seiner sikkativen Wirkung auf Leinöl und andere ölige Bindemittel (Ölmalerei). Ende des Mittelalterswurde es durch das stabilere Blei-Zinn-Gelb (Bleistannat) abgelöst.
Bleiglätte wurde früher auch für Arzneipflaster verwendet (Bleipflaster).
Sicherheitshinweise
Bei wiederholter Einwirkung sind Effekte auf Blut, Nieren und Zentralnervensystem möglich (Bleivergiftung). Bildung von Blutarmut, Funktionsstörungen. Eine starke Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit ist ebenfalls möglich.
Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de Seite zurück© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 04.09. 2022