Lithiumchlorid

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
07 – Achtung
Achtung
H- und P-Sätze H:
  • Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
  • Verursacht Hautreizungen.
  • Verursacht schwere Augenreizung.
P:
  • Bei Berührung mit der Haut: Mit viel Wasser / … waschen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
  • Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
EU-Gefahrstoffkennzeichnung
Gesundheitsschädlich
Gesundheits-
schädlich
(Xn)
R- und S-Sätze R:
  • Gesundheitsschädlich beim Verschlucken.
  • Reizt die Augen und die Haut.
S: ?
Toxikologische Daten 526 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)

Lithiumchlorid LiCl, das Lithiumsalz der Chlorwasserstoffsäure, bildet farblose, stark hygroskopische Kristalle. Neben dem wasserfreien Lithiumchlorid existieren noch verschiedene Hydrate, bekannt sind LiCl · n H2O mit n=1, 3 und 5.

Kristallstruktur
Struktur von Lithiumchlorid
__ Li+     __ Cl
Kristallsystem kubisch
Raumgruppe Fm3m (Nr. 225)
Koordinationszahlen Li[6], Cl[6]
Allgemeines
Name Lithiumchlorid
Verhältnisformel LiCl
CAS-Nummer
  • 7447-41-8 (wasserfrei)
  • 16712-20-2 (Monohydrat)
PubChem 433294
ECHA-InfoCard 100.028.375
Kurzbeschreibung weißer Feststoff
Eigenschaften
Molare Masse 42,39 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 2,07 g/cm3
Schmelzpunkt 614 °C (wasserfrei)
Siedepunkt 1360 °C
Löslichkeit
  • leicht in Wasser (832 g/l> bei 20 °C)
  • löslich in DMSO (102 g/l bei 25 °C)
  • löslich in Methanol
Brechungsindex 1,662

Eigenschaften

Lithiumchloridlösungen sind stark hygroskopisch. Sie reduzieren den Wasserdampfdruck um ca. 90 %. Aus konzentrierten wässrigen Lösungen kristallisiert wasserfreies Lithiumchlorid erst bei Temperaturen oberhalb von 98 °C aus. Bei niedrigeren Temperaturen erhält man eine der Hydratformen. Die Löslichkeit in Wasser beträgt ca. 450 g LiCl/kg Lösung. Gasförmiges Lithiumchlorid bildet planare Ringe aus mehreren Lithiumchloridmolekülen (Di-, Tri- und Oligomere).

Lithiumchloridlösungen sind sehr korrosiv. Zur Handhabung konzentrierter Lösungen sind geeignete Werkstoffe auszuwählen. Lithiumchloridlösungen schädigen auch Beton.

Die Standardbildungsenthalpie des kristallinen Lithiumchlorids beträgt ΔfH0298 = −408,27 kJ/mol.

Darstellung

Die Gewinnung von Lithiumchlorid erfolgt durch Umsetzung einer wässrigen Lithiumhydroxid - oder Lithiumcarbonatlösung mit Chlorwasserstoff und anschließender Aufkonzentrierung und Trocknung.

Technisch relevant ist zurzeit nur die Umsetzung von Lithiumcarbonat mit Salzsäure mit anschließender Einengung unter Kristallisation von Lithiumchlorid in Vakuumverdampfern.

{\displaystyle \mathrm {LiOH+HCl\longrightarrow LiCl+H_{2}O} }
{\displaystyle \mathrm {Li_{2}CO_{3}+2\ HCl\longrightarrow 2\ LiCl+H_{2}O+CO_{2}\uparrow } }

Außerdem fällt Lithiumchlorid häufig bei metallorganischen Synthesen als Nebenprodukt an (Salzmetathese).

Verwendung

Lithiumchlorid kann zur Herstellung von Lithium benutzt werden. Hierzu wird eine Mischung aus Lithiumchlorid und Kaliumchlorid in einer Schmelzflusselektrolyse eingesetzt. Wegen der stark hygroskopischen Wirkung kann es als Trocknungsmittel und auch zur Raumentfeuchtung verwendet werden. Des Weiteren kann es als Flussmittel in der Löt- und Schweißtechnik eingesetzt werden. Auf Grund seiner Hygroskopie kann es in Taupunktsensoren oder -hygrometern verwendet werden. Die elektrische Leitfähigkeit des Salzes ist stark abhängig von der Wasserkonzentration, weshalb die Umgebungsfeuchte aus der Leitfähigkeit des Lithiumchlorids bestimmt werden kann. In chemischen oder geologischen Untersuchungen kann Lithiumchlorid als Tracer eingesetzt werden. Lithiumchlorid kann in Enteiserlösungen verwendet werden. Da diese jedoch korrosiv sind, sind sie beispielsweise zur Anwendung an Fluggeräten in den USA verboten. Auch die Textilindustrie verwendet Lithiumchlorid. In Kältebädern können Lithiumchloridlösungen mit 25–30 % LiCl zum Einsatz kommen. Solche Kältebäder können bis −70 °C flüssig bleiben.

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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 04.03. 2022