Satz von Pick

Gitterpolygon

Der Satz von Pick, benannt nach dem österreichischen Mathematiker Georg Alexander Pick, beschreibt eine fundamentale Eigenschaft von einfachen Gitterpolygonen. Dies sind Vielecke, deren sämtliche Eckpunkte ganzzahlige Koordinaten haben. (Man denke sich ein Vieleck, welches auf Rechenpapier gemalt wird, mit den Eckpunkten nur in den Schnittpunkten des Gitters.)

Aussage des Satzes

Sei A der Flächeninhalt des Polygons, I die Anzahl der Gitterpunkte im Inneren des Polygons und R die Anzahl der Gitterpunkte auf dem Rand des Polygons, dann gilt:

A = I + \frac R 2 - 1

In dem nebenstehenden Beispiel ist R = 12 und I = 40. Die Fläche dieses Polygons beträgt somit {\displaystyle \textstyle 40+{\frac {12}{2}}-1=45} Gitterquadrateinheiten.

Der Satz von Pick kann dazu benutzt werden, um die eulersche Polyederformel zu beweisen und umgekehrt folgt der Satz von Pick aus der Eulerschen Polyederformel, so dass beide Sätze äquivalent sind.

Betrachtet man nicht nur einfache Polygone, sondern auch solche mit „Löchern“, so muss in obiger Formel der Summand „-1“ durch „-\chi(P)“ ersetzt werden, wobei \chi(P) die Euler-Charakteristik des Polygons P ist. Man erhält somit:

{\displaystyle A=I+{\frac {R}{2}}-\chi (P)}

Beweisidee

Folgerungen

Eine Folge des Satzes von Pick ist, dass ein ebenes Dreieck mit ganzzahligen Eckpunkten, das außer diesen Eckpunkten keine ganzzahligen Punkte enthält, die Fläche {\tfrac  12} hat. Sind ABC und {\displaystyle A'\!B'\!C'} zwei solche Dreiecke, so bildet die affine Abbildung, die ABC in {\displaystyle A'\!B'\!C'} überführt, das Gitter (gemeint sind hier nur die Gitterpunkte) auf sich selbst ab.

Verallgemeinerung

Der Satz von Pick wird durch Ehrhart-Polynome auf drei und mehr Dimensionen verallgemeinert. Vereinfacht ausgedrückt: Für ein d-dimensionales Polytop P des Volumens V betrachtet man eine um einen Faktor k skalierte Kopie {\displaystyle k\cdot P}; für große k überdeckt {\displaystyle k\cdot P} in erster Näherung {\displaystyle k^{d}\cdot V} Gitterpunkte.

Eine einfache Formel, die die Anzahl der ganzzahligen Punkte eines höherdimensionalen Polytops mit dessen Volumen verbindet, ist nicht greifbar. So besitzen etwa im dreidimensionalen Fall die Simplizes, die von den vier Punkten (0,0,0), {\displaystyle (1,0,0)}, {\displaystyle (0,1,0)} und {\displaystyle (1,1,r)} aufgespannt werden, jeweils das Volumen {\displaystyle {\tfrac {r}{6}}}, enthalten aber außer den Eckpunkten keinen weiteren ganzzahligen Punkt.

Literatur

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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 15.09. 2022