Heisenberg-Bild

Das Heisenberg-Bild der Quantenmechanik ist ein Modell für den Umgang mit zeitabhängigen Problemen. Im Heisenberg-Bild gelten folgende Annahmen:

Zur Kennzeichnung, dass man sich im Heisenberg-Bild befindet, werden Zustände und Operatoren gelegentlich mit dem Index "H" versehen: |\psi _{\rm {H}}\rangle bzw. {\hat {A}}_{\rm {H}}(t)

Aufgrund der hervorgehobenen Rolle der Operatoren in der Heisenbergschen Formulierung der Quantenmechanik wurde diese historisch auch als Matrizenmechanik bezeichnet. Zwei weitere Modelle sind das Schrödinger-Bild und das Wechselwirkungsbild. Alle Modelle führen zu denselben Erwartungswerten.

Im Heisenbergbild steckt die gesamte Zeitabhängigkeit in den Operatoren, die Zustände sind zeitunabhängig:

{\displaystyle |\psi _{\text{H}}\rangle =|\psi _{\text{S}}(0)\rangle }

Im Schrödingerbild dagegen vermittelt der unitäre Zeitentwicklungsoperator {\hat {U}}(t) die Zeitentwicklung der Zustände:

{\displaystyle |\psi _{\text{S}}(t)\rangle ={\hat {U}}(t)|\psi _{\text{S}}(0)\rangle }

Darin ist {\hat {U}}^{\dagger }(t) der adjungierte Operator, und wegen der Unitarität gilt {\displaystyle {\hat {U}}^{\dagger }(t)={\hat {U}}(t)^{-1}}.

Der Erwartungswert a des Operators {\hat {A}} muss in allen Bildern gleich sein:

{\displaystyle a=\langle \psi _{\text{S}}(t)|{\hat {A}}_{\text{S}}(t)|\psi _{\text{S}}(t)\rangle =\langle \psi _{\text{S}}(t)|\underbrace {{\hat {U}}(t){\hat {U}}^{\dagger }(t)} _{1}\,{\hat {A}}_{\text{S}}(t)\,\underbrace {{\hat {U}}(t){\hat {U}}^{\dagger }(t)} _{1}\,|\psi _{\text{S}}(t)\rangle =\langle {\hat {U}}^{\dagger }(t)\psi _{\text{S}}(t)|{\hat {U}}^{\dagger }(t)\,{\hat {A}}_{\text{S}}(t)\,{\hat {U}}(t)\,|{\hat {U}}^{\dagger }(t)\psi _{\text{S}}(t)\rangle }
{\displaystyle a=\langle \psi _{\text{S}}(0)|{\hat {U}}^{\dagger }(t)\,{\hat {A}}_{\text{S}}(t)\,{\hat {U}}(t)|\psi _{\text{S}}(0)\rangle =\langle \psi _{\text{H}}|{\hat {A}}_{\text{H}}(t)|\psi _{\text{H}}\rangle }

Der Operator {\hat {A}}_{\rm {H}}(t) im Heisenberg-Bild ist somit gegeben durch den Operator {\hat {A}}_{\rm {S}}(t) im Schrödinger-Bild:

{\displaystyle {\hat {A}}_{\rm {H}}(t)={\hat {U}}^{\dagger }(t)\,{\hat {A}}_{\rm {S}}(t)\,{\hat {U}}(t)}

Im Allgemeinen der Operator {\hat {A}} sowohl im Heisenberg-Bild als auch im Schrödinger-Bild zeitabhängig sein kann, ein Beispiel dafür ist ein Hamilton-Operator mit einem zeitabhängigen Potenzial.

Die Schrödinger-Gleichung für zeitabhängige Wellenfunktionen wird im Heisenberg-Bild ersetzt durch die Heisenbergsche Bewegungsgleichung:

{\displaystyle {\frac {\mathrm {d} }{\mathrm {d} t}}{\hat {A}}_{\rm {H}}(t)={\partial  \over \partial t}{\hat {A}}_{\rm {H}}(t)+{i \over \hbar }[{\hat {H}}_{\rm {H}}(t){\mbox{,}}{\hat {A}}_{\rm {H}}(t)]}

wobei

Hängt der Hamiltonoperator im Schrödingerbild {\hat {H}}_{\rm {S}} nicht von der Zeit ab, so gilt:

{\hat {H}}_{\rm {H}}(t)={\hat {H}}_{\rm {S}}

Die Observable {\hat {A}} heißt Erhaltungsgröße, wenn

{\frac {\mathrm {d} }{\mathrm {d} t}}{\hat {A}}_{\rm {H}}(t)=0.

Gilt diese Bedingung, dann ist auch \langle A\rangle zeitunabhängig.

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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 04.01. 2019