Mittlere freie Flugzeit
Die mittlere freie Flugzeit oder Stoßzeit
in einem Vielteilchensystem
ist die durchschnittliche Zeitdauer
zwischen Stößen
eines Teilchens (z.B. Atom, Molekül, Ion oder Elektron).
Die mittlere freie Flugzeit ist mit der mittleren
freien Weglänge
durch die mittlere
Geschwindigkeit
verknüpft:
Die mittlere freie Flugzeit wird insbesondere in der Festkörperphysik verwendet, da man bei Betrachtungen der Fermi-Kugel im Impulsraum nicht mit der mittleren freien Weglänge argumentieren kann. Bei diesen beiden Begriffen endet der freie Flug mit einem klassischen Stoß an einem anderen Teilchen. Sie sind daher konzeptionell von der Relaxationszeit zu trennen, bei der z.B. Elektronen aus dem elektronisch höhergelegenen Leitungsband in einen energetisch tieferen Zustand zurückfallen.
Verallgemeinert sind solche Stoßvorgänge als eine Art von Reibung oder Dämpfung anzusehen. In
vielen physikalischen Theorien wird daher eine Stoßzeit
als Parameter für unvermeidliche Verluste des jeweiligen Mechanismus eingeführt,
siehe beispielsweise beim Harmonischen
Oszillator oder bei der Drude-Theorie.
Mittlere freie Flugzeit von Elektronen in Festkörpern
Mittlere freie Flugzeit ,
mittlere Geschwindigkeit
und mittlere freie Weglänge
von Leitungselektronen
der Fermi-Fläche, berechnet aus der Leitfähigkeit
und der Elektronendichte
nach:
mit
Element | |||||
---|---|---|---|---|---|
Li | 1,2 | 4,70 | 0,9 | 1,29 | 1,1 |
Na | 2,3 | 2,50 | 3,3 | 1,04 | 3,5 |
Literatur
- K. Kopitzki, P. Herzog: Einführung in die Festkörperphysik. Teubner Verlag, 2007. ISBN 3835101447.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 22.04. 2021